WCCB Küche für 2,7 Mio. €

Sparvorschlag

Ich dacht mich trifft der Schlag. 2.725.000.- Euro sollen nach Willen des Städtischen Gebäudemanagements und einiger Ratsfraktionen dafür aufgewendet werden dem WCCB eine moderne Küche zu kredenzen. Dafür wird die Küche des alten Plenarsaals (1990) umgebaut.
Die verworrene Begründung für diese Ausgabe finden Sie hier: http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/O/Htm/14/1412752.htm
Keine Rede von alternativen Bewirtungskonzepten oder günstigeren Lösungen. Muss es immer die teuerste Ausführung sein?

Auf der einen Seite dürfen sich die Bürger untereinander über Schließungen von Bibliotheken und Schwimmbädern streiten, was einige Hunderttausend € in die Kasse bringt. Auf der anderen Seite werden ohne mit der Wimper zu zucken Millionenbeträge durchgewunken, ohne dass dazu irgendein öffentlicher Diskurs stattfindet. Diesem gefährlichen Eigenleben, das sich hier in unserer Stadt ausgebreitet hat, muss ein Riegel vorgeschoben werden.

Ich fordere eindringlich eine günstigere Umsetzung!

Kommentare

Bei solchen Kosten wird man wirklich fassungslos.
Es ist zu befürchten, dass dieses Beispiel kein Einzelfall der Verschwendung ist.
Daher Dank an den aufmerksamen Bürger für diesen Hinweis.

Ich sagte ja bereits...die Zeche zahlen die anderen: Sport, Kinder und Jugend.

Vielen Dank für diesen mit Fakten hinterlegten Beitrag. Leider ist dies nur eines von vielen Beispielen für Folgekosten des städtischen Prestigeprojektes "UN- und Konferenzstadt Bonn". Besonders bemerkenswert ist in diesem Fall, dass die Küche des ehemaligen Plenarsaalgebäudes (welches übrigens im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben steht) für 2,7 Mio. € von der Stadt Bonn saniert werden soll, das gesamte Gebäude einschließlich der Küche jedoch ausschließlich von der World Conference Center Management GmbH genutzt wird, deren Aufsichtsratsvorsitzender wiederum Jürgen Nimptsch heißt. Bereits seit einigen Jahren verfolge ich die Aktivitäten der Stadt gerade im Bereich UN / Internationale Organisationen / WCCB sehr aufmerksam und habe auch durch meinen Job aufschlussreiche Einblicke. Immer mehr bestätigt sich, dass sich die Stadt mit ihrem Bemühen um Ansiedlung von UN-Organisationen und Internationalität finanziell völlig verausgabt und auf der anderen Seite die Gelder im Bereich des Sozialen, der Kultur und der Daseinsvorsorge immer weiter kürzen muss. Bitte lesen Sie hierzu auch meinen Vorschlag "Ausgaben im Bereich UN / Internationales reduzieren" ( https://bonn-macht-mit.de/node/493 ).

Das ist etwas für den Landesrechnungshof und für den Steuerzahlerbund.

Offensichtlich sind im Stadtsäckel zuviele Dukaten!

Dieser Vorgang zeigt zum einen das Missverhältnis zwischen der leichtfüßigen Bewilligung eines großen Betrages für eine Maßnahme, die keinerlei Nutzen für die Bonner Bürger hat, und vorgesehenen Einsparmaßnahmen (z.B. bei OGS), die für sehr viele Bürger große Probleme bringen.

Zum anderen wird aber auch die Unfähigkeit des Rates deutlich, scheinbar gut begründete Beschlussanträge kritisch zu hinterfragen (zwingend erforderlich, Alternativen, kostengünstigere Lösungen?) und eine wirksame Kontrolle auszuüben. Eben diese Unfähigkeit, insbesondere die sehr kostenintensiven Entscheidungsvorschläge der Verwaltung im Detail zu hinterfragen, hat uns ja auch in das WCCB-Dilemma geführt. Es ist halt immer leichter, ohne Begründung "ja" als begründet "nein" zu sagen. Das dürfen die Bürger aber nicht länger hinnehmen, und ich hoffe, dass dieser Beitrag den Rat am 11.12.214 noch dazu bringt, dem Vorschlag nicht zuzustimmen, sondern eine Überprüfung preisgünstigerer Alternativen zu verlangen.

...für die Forderung wäre aber sicherlich sinnvoll, so sieht es so aus, als wollten Sie eine WCCB-Küche für 2,7 Mio.

@#6 @#6 Da haben Sie recht, aber ich wollte den Ausgabenposten Küche mit den verbundenen Kosten für sich sprechen lassen. Ändern kann ich es nicht mehr. Aber scheint ja mehrheitlich in der von mir intendierten Richtung aufgenommen worden zu sein.

Stoppt den Bonner Größenwahn. Lernt endlich mit dem anvertrauten Geld umzugehen.

Genau diesem Vorgehen sollte dringend Einhalt geboten werden!!!

Bemerkenswert, dass es zu diesem Vorschlag auch Gegenstimmen gibt. Da wäre es doch schön, wenn die Damen und Herren Befürworter der Küchensanierung sich auch inhaltlich mit eigenen Beiträgen an der Diskussion beteiligen würden.

Erschreckend! Wie vielen Kindern kann man für 2,7 Mio. Euro Ausbildung und damit Zukunft ermöglichen?

Die besagte Küche gehört zum Restaurant des ehemaligen Plenarsaalgebäudes, d.h. zum schon bisher als WCCB genutzten Gebäude (im verlinkten Lageplan gelb markiert: http://www.worldccbonn.com/fileadmin/wccbn/downloads/WorldCCBonn_Rheineb... ). Dieses Restaurant bietet insgesamt nur 400 Plätze. Der benachbarte WCCB-Neubau (Erweiterungsbau), der im kommenden Jahr fertiggestellt sein soll, erhält eine eigene Küche (und sogar noch eine zweite für die sog. "Club-Lounge"). Es wird somit im WCCB mehrere vollständige Großküchen geben. Die alte Küche des Plenarsaalgebäudes wird im übrigen bereits seit etlichen Jahren fast gar nicht mehr genutzt, u.a. wegen außer Betrieb genommener Kühlhäuser und veralteter Technik. Trotzdem mussten die Konferenzteilnehmer in den vergangenen Jahren auch ohne die Küche nicht Hunger leiden. Die Verköstigung wurde nämlich von Catering-Firmen geliefert (z.B. den Großcaterer L & D GmbH, der das WCCB auf seiner Website auch als Referenz nennt: http://www.l-und-d.de/catering/ueber_uns/wir_ueber_uns/14,0.html ). Als die Lebensmittelüberwachung 2013 in der alten Küche u.a. hygienische Mängel festgestellt hat, war die Küche im Prinzip schon weitgehend außer Betrieb. Die Begründung für den Küchenumbau in der o.g. Beschlussvorlage ist fadenscheinig. Wenn etwa darauf abgestellt wird, ein Tunnel zwischen den Bauteilen sei zu "kostenintensiv", ist darauf hinzuweisen, dass es einen solchen Tunnel zwischen Plenarsaal und Erweiterungsbau bereits gibt (siehe technisches Datenblatt des Erweiterungsbaus: http://www.worldccbonn.com/fileadmin/wccbn/downloads/WorldCCBonn_Technis... ). Das weitere Argument, durch den langen Weg könne "das Essen nicht mehr warm und dekorativ serviert werden", wird dadurch widerlegt, dass es bisher auch ohne Nutzung der Küche mit Hilfe von Caterern ohne weiteres möglich war, warmes Essen dekorativ zu servieren.

Na für die UN ist uns das Teuerste grade gut genug. Und wenns nur die Küche ist, die kein Gast je sieht.

Das ist in der heutigen Zeit knapper Kassen nicht nachvollziehbar und von uns Bürger_innen auch nicht hinnehmbar. Wo ist hier das Controlling???

Schade. Dieser gute und wichtige Vorschlag war sogar schon in der Bestenliste und hätte dem Stadtrat zur Beratung und Entscheidung vorgelegt werden müssen. Eine heikle Geschichte, die man gerne am Bürger vorbei "durchgewunken" hätte, ist aufgefallen und hier publik gemacht worden. Kein Wunder, dass dies den Verantwortlichen überhaupt nicht schmeckt. Daher haben die Herren Koch (Stabsstelle Konferenzcenter) und Kleine-Hartlage (WCCB) anscheinend noch einmal alles mobilisiert, was an Gegenstimmen möglich war, damit ihnen am Ende nicht noch der Bürger einen Strich durch die Rechnung macht. Immerhin 53 Gegenstimmen bei einem Vorschlag, dem bei vernünftiger Betrachtung und gerade angesichts der Haushaltslage kaum ernsthaft widersprochen werden kann, und nicht ein einziger Gegner hat sein Votum begründet. Das ist schon mehr als auffällig. Nun kann also wieder Gras über die Sache wachsen, und in einem Jahr sind die 2,7 Millionen vergessen. Heilige Kuh Konferenzcenter.

Moderationskommentar

@#16 Liebe/r von Otter,
ich möchte Sie bitten sachlich und fair zu bleiben. Verzichten Sie einfach auf Aussagen und Unterstellungen durch die sich andere Personen angegriffen fühlen könnten. Vertrauen Sie auf die Kraft Ihrer Argumente.
Beste Grüße
Laura Welsch (Moderation)

@#16.1 @#16.1
Ich stimme von Otter zu, dass der plötzliche Anstieg der Gegenstimmen im letzten Augenblick, welcher diesen Vorschlag von der Bestenliste verdrängt hat, schon sehr sonderbar ist. Gegenstimmen ohne jegliche Begründung, die erkennen lassen, wo etwaige Kritikpunkte bei einem Vorschlag liegen könnten, müssten auch die Redaktion nachdenklich stimmen. Auf jeden Fall bestätigt der Vorgang einmal mehr, dass die Bestenliste wenig bedeutet und kein sinnvoller Ausgangspunkt für eine Beratung der Dialogergebnisse im Rat sein sollte. Deshalb verweise ich einmal mehr auf:
https://bonn-macht-mit.de/node/546?type=All&field_category_target_id=All...

Wahrscheinlich hat der Rat gestern ohnehin schon dem Vorschlag zugestimmt, im GA war hierzu heute noch nichts zu lesen.

@#16.1 @#16.1 Fast unmittelbar nach meinem Kommentar folgten weitere Nein-Stimmen. Honi soit qui mal y pense. Dass es hier eine Art "Küchen-Lobby" gibt, dürfte kaum von der Hand zu weisen sein. Denn im Gegensatz zu anderen, teilweise sehr engagiert geführten Diskussionen sind diejenigen, die diesen Vorschlag ablehnen, offensichtlich überhaupt nicht an einer Diskussion mit Argumenten interessiert. Vermutlich ist ihnen bewusst, dass es auch gar keine guten Argumente gibt, mit denen man den Bürger überzeugen könnte. Denn wie ließe es sich ernsthaft rechtfertigen, dass man 2,7 Millionen in ein Gebäude investiert, das gar nicht der Stadt gehört (sondern der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben)? Wie ließe sich diese Ausgabe ernsthaft rechtfertigen, wo die Küche doch schon seit Jahren nicht wirklich benötigt wurde und angesichts der Küche im WCCB-Neubau eigentlich redundant ist? Und wie wollte man erklären, womit man die 2,7 Millionen gegenfinanzieren möchte, wenn man doch bei zahlreichen anderen Vorschlägen sieht, wie erbittert teilweise über Einsparungen und Kürzungen von nur wenigen Zehntausend Euro debattiert wird? Es bleibt zu hoffen, dass sich die Medien dieser Sache einmal annehmen.

@#16.1.2 @#16.1.2 in der Tat so bestätigt sich wiederum das die Kritiker dieser Aktion der Bürgerbeteiligung richtig liegen von wegen Alibi Veranstaltung.
Da sollten die Bürger endlich auf die Straße gehen und sich laut und Wortgewandt wehren.