Eigenleistung in Oper, Theater und Beethoven-Orchester

Kultur und Veranstaltungen
Sparvorschlag

Die Stadtteilbibliotheken werden ehrenamtlich und von Fördervereinen unterstützt. Es gibt keinen Kindergarten, keine Schule ohne Förderverein und da geht es längst nicht mehr um die Finanzierung besonderer Extras. In einem Beispiel hier wird die Finanzierung der Schultoiletten durch einen Förderverein erwähnt.

Für Schwimmbäder wurden Fördervereine gegründet. In den Sportvereinen wird sehr viel ehrenamtliches Engagement geleistet.

Wo ist der Fan-Club des Beethoven-Orchesters, der auf keinen Musiker verzichten mag? Warum wird die Beethovenhalle nicht in Eigenleistung saniert? Wer arbeitet ehrenamtlich an der Garderobe der Oper und spendet das eingenommene Trinkgeld für die Instandhaltung des Operngebäudes? Wer möchte keine fairen Preise für Oper, Konzert und Theater, sondern verlangt Kultur für den kleinen Geldbeutel. Wo ist das Engagement? Wer möchte uns Bonnern jetzt noch ein Festspielhaus auf dem Silbertablett schenken lassen?

Wo sind die Menschen, die bereit sind, einen Förderverein zu gründen und mit den erwirtschafteten Geldern weniger Gutbetuchten günstigen Kulturgenuss zu ermöglichen? Die Fördervereine in Schulen funktionieren nach diesem Solidaritätsprinzip, Klassenfahrten werden finanziell unterstützt, wenn die Eltern sich die Kosten nicht leisten können?

Wo ist die Initiative "Hochkultur für alle zum Nulltarif", die Zeit, Geld und Energie investiert und nicht immer nur ihre hohen Ansprüche pflegt?

Kommentare

Ich vermute, das kann nicht ganz ernst gemeint sein. Wie man gesehen hat, liesse sich doch trotz großem ehrenamtlichen Engagement kein einziges Schwimmbad nur daraus und aus den Einnahmen finanzieren, und so schön es ist, wenn eine Schultoilette aus gestifteten Elternbeiträgen etc. bezahlt wird, eine Renovierung einer Schulaula oder gar einer ganzen Schule unter Beachtung der heute üblichen Bauvorschriften, wäre eben auch nicht möglich. Und dann erst ein auch in seinen technischen Ansprüchen kompliziertes bauliches Gebilde wie ein Opernhaus ... Dabei unterstellen Sie, dass die meisten Opern- und Konzertbesucher "reich" sind. Nein, das sind sie in Bonn eher nicht, die meisten sind oder waren Normalverdiener. Waren schreibe ich, weil viele von Ihnen schon in Rente oder Pension sind, was eben auch die Festspielhausidee so problematisch macht, denn in der Tat, und das hat auch die Bonner Beethovenfest-Intendantin Nike Wagner betrübt, aber eben auch ganz nüchtern festgestellt, wird das klassikaffine Publikum immer älter und damit zwangsläufig irgendwann immer weniger, weil, im Gegensatz zu früher, viel zu wenige aus den mittleren oder gar jüngeren Jahren nachrücken.

@#1 @#1 Das ist todernst gemeint. Natürlich ist es nicht machbar, die Oper ganz durch ehrenamtliches Engagement zu sanieren. Andererseits höre ich im Zusammenhang mit Kultur häufig das Wort "Utopie". Es wäre sozial, wenn nicht ständig nach einem international beachteten überdimensionierten Festspielhaus gerufen würde. Das belastet nämlich ALLLE Bonner über Generationen hinaus zusätzlich.
Statt dessen sollte mehr Engagement aus den Reihen der Klassikliebhaber kommen und zwar nicht nur, um sich selbst Vorteile zu verschaffen. Sondern auch um Kosten zu sparen. Das meine ich ganz ernst, weil mit dem Beginn des Kindergartens auch die Zeit der Fördervereine und des ehrenamtlichen Einsatzes der Eltern beginnt. Da geht es natürlich nicht um den Erhalt oder die Sanierung ganzer Kindergärten oder Schulen, aber es werden eben auch Sachen finanziert, die der Stadt bares Geld sparen.
Ein konkretes Beispiel aus Büchereien wären z. B. Medienspenden, die vor Ort nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn die Stadtteilbüchereien geschlossen werden. Im Stadtrat wird ernsthaft überlegt, diese Medien dann einfach an kirchlichen Büchereien weiterzugeben.

Insgesamt wäre es wünschenswert, wenn die Kulturfreunde Bonns mehr ehrenamtlichen Einsatz zeigen. Das man dafür nicht reich sein muss, sehe ich seit langem in Kindergärten, Schulen, Bücherein und Sportvereinen!

Haben Sie sich überhaupt einmal mit der Materie auseinander gesetzt? Oder ist ihnen der Gedanke nach dem Credo: "Publikum renoviert Oper nach Premiere" am Stammtisch in den Sinn gepurzelt?

Wissen Sie eigentlich wieviel ehrenamtliche Mitarbeiter die Oper Bonn unterstützen? Hochqualifizierte Musikwissenschaftler und Musikstudenten geben vor der Oper Einführungen und stehen dem Publikum zur Verfügung. Freiwillig.
Praktikanten arbeiten unentgeltlich in der Oper. Und übernehmen Aufgaben, welche in anderen Häusern bezahlte FTEs übernehmen.

Nur weil sich ihrem begrenzten Horizont ein Fanclub des BO der Kenntnis entzieht, bedeutet das noch lange nicht, dass ein solcher auch nicht existent ist.
Die Opernfreunde e.V. Mit vielen hundert Mitgliedern setzten sich mit viel Herzblut für die Oper respektive das BO ein.

Das sind nur einige Beispiele. Bitte beim nächste Beitrag nachdenken.

Moderationskommentar

@#2 Liebe/r AnBe,
auch hier möchte ich noch einmal auf die Dialogregeln hinweisen: https://bonn-macht-mit.de/regeln
Im Sinne eines konstruktiven Dialogs ist es wichtig, die Meinung anderer Teilnehmer zu respektieren, auch wenn Sie selbst diese Meinung nicht teilen. Bitte vermeiden Sie deshalb Formulierungen, die andere Teilnehmer verletzen (könnten), wie zum Beispiel "... am Stammtisch in den Sinn gepurzelt" oder "ihrem begrenzten Horizont". Vertrauen Sie auf die Kraft Ihrer Argumente!
Besten Dank, Anna Bönisch (Moderation)

@#2 @#2 Was Sie beschreiben, ist nicht das was ich angeregt habe:

Wenn es ist wie beschrieben: "Hochqualifizierte Musikwissenschaftler und Musikstudenten geben vor der Oper Einführungen und stehen dem Publikum zur Verfügung. Freiwillig.", dann ist das ein zusätzliches Bonbon für die Opernbesucher. Das sollte dann nicht gratis geschehen, sondern gegen zusätzliches Entgelt, das der Oper zur Verfügung gestellt wird, um die immensen Kosten zu senken.

Ein Praktikum ist kein Ehrenamt, sondern die Ausbeutung von jungen Menschen vor Einstieg in die reguläre Arbeitswelt. Wenn damit Stellen in Bonn eingespart werden, erscheint die Oper erneut in einem unsozialen Kontext.

Die Opernfreunde Bonn engagieren sich zuallererst für ihre Interessen, indem sie sich bei den politischen Entscheidungsträgern für die Oper stark machen: "Wir engagieren uns für die Belange eines qualitativ hochrangigen Musiktheaters in Bonn und vertreten unsere Interessen aktiv gegenüber den politischen Entscheidungsträgern".

Dabei übernehmen sie aber nur finanzielle Verantwortung, wenn es um "zusätzliche Bonbons" geht:
"Hierzu wird der Verein seine Finanzmittel insbesondere zur Durchführung besonderer Veranstaltungen, publizistischer Maßnahmen oder zur Unterstützung der Oper Bonn in besonderen Fällen, für die im Wirtschaftsplan der Oper keine Mittel vorhanden sind, zur Verfügung stellen."

@#2.2 @#2.2 Dann sagen Sie bitte mal wie Sie sich das vorstellen. ich habe selbst einmal an der Garderobe einer Oper gearbeitet...Von dem eingenommenen Trinkgeld kann man vll jeden Monat einen neuen Notenständer kaufen aber keine Oper sanieren. Das ist absurd.
Sie drehen alles so wie Sie es brauchen. Praktika gibt es in fast jedem Beruf....also überall unsoziale Arbeitsumfelder?
Die existierenden Fördervereine on Oper und Beethoven-Orchester funktionieren genau so wie bei den Schultoiletten, nur das die finanziellen Kosten hier wesentlich größer sind.

@#2.2.1 @#2.2.1 Wenn beispielsweise die Kräfte an der Garderobe eingespart werden könnten, weil jeder "Opernfreund" mal einen Dienst übernimmt, dann addiert sich das Trinkgeld zu den eingesparten Personalkosten.
Was hier Empörung hervorruft, ist aber doch die Konsumhaltung: Man möchte nicht gegen den Sport ausgespielt werden, man möchte ein hochwertiges Kulturangebot von der Allgemeinheit weiterhin auf hohem Niveau finanziert bekommen.

Der soziale Aspekt zwischen einem Praktikum in der Oper und dem in einem Krankenhaus / Altenheim sollte klar sein. Das Problem an der Oper Bonn ist eben, dass man sein Vergnügen möchte, aber nicht bereit ist, angemessene Preise zu zahlen. Das drehen sich die Opernfreunde eben schon sehr lange so wie sie es brauchen!

Was haben die Fördervereine der Opernfreunde und des BO denn erwirtschaftet und wie wurden die Mittel verwendet? Vielleicht ist es ja nur die Unkenntnis der Bonner darüber, wieviel Geld die Stadt durch deren Engagement spart?

Ich frage mich z.B. zur Aktivität der Opernfreunde "..treffen uns während der Spielzeit einmal im Monat zu Gedankenaustausch und Diskussion mit Fachleuten sowie Künstlern und Mitarbeitern der Bonner Oper", ob die Arbeitzeit der Künstler und Mitarbeiter der Bonner Oper dann von der Allgemeinheit bezahlt wird oder das rein privates Engagement ist?

@#2 @#2 Das ist doch kein ehrenamtliches Engagement!
Ruro hat Recht!!!

Wer in die Oper will, der soll den gesamten Preis selbst zahlen...Ermäßigungen nur im Rahmen von Schülern usw.

Meine Konzertkarte wird auch nicht bezuschusst und die Oper ist kein Deut "mehr" wert als andere Musikveranstaltungen.

@#3 @#3 Sehr geehrter Bonner Sportler, in welche Konzerte gehen Sie denn?

@#3 @#3 sie sprechen mir aus der Seele und alle reichen Konzertbesucher sollen auch das Festspielhaus selber bezahlen

@#3 @#3 Wenn jeder Opernplatz mit etwa 170 Euro bezuschusst wird, ist das erheblich zuviel. Also Preise rauf um 25%!

Die Häme, mit der manche übereifrigen "Kulturbeflissene" auf Vorschläge reagieren, sind ziemlich peinlich.

Wenn es denn Ehrenamtliche in Fördervereinen bei Oper, Schauspiel usw. gibt, sollten sie sich melden und sagen, was sie tun und wieviel Geld dabei zusammenkommt.
In den USA heißt es: Tue Gutes und rede darüber. Solches kann auch hier gemacht werden.

@#3.3 @#3.3
In den USA heißt das Sponsorentum. Das will hier eigentlich niemand haben. Denn wenn, dann sollte das konsequent umgesetzt werden. Vor allem sollten dann Fußballvereine die Polizeieinsätze bezahlen.

Moderationskommentar

@#3.3 Lieber wilhelm,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Versuchen Sie bitte, Formulierungen zu vermeiden, die andere Teilnehmer verletzen könnten (wie z.B. "Die Häme, mit der manche übereifrigen "Kulturbeflissene" auf Vorschläge reagieren, sind ziemlich peinlich").
Besten Dank, Anna Bönisch (Moderation)

Lieber RuRo,
daß sie anscheinend Oper, Theater etc. nicht mögen, haben Sie bereits an vielen anderen Stellen den Bürgern zu verstehen gegeben. Aber hören Sie doch bitte mit dem Kulturkampfgeschreibe auf. Zudem sollten Sie wissen, daß jede der von Ihnen kritisierten Einrichtungen über Fördervereine etc. verfügt. Nach Zahlen der Stadt Bonn nutzen ca. 30% der Bonner Bürger Oper/Theater/Beethoven-Orchester etc. Also tun Sie nicht so, als wenn es nur eine Handvoll Bürger wären die das Angebot nutzen und auf Kosten der Anderen leben.

@#4 @#4 Auf welche Grundgesamtheit beziehen sich denn die 30%? 100.000 Besucher? das wären dann aber nicht 30% der Bonner. Und: Was machen denn diese Fördervereine? Sie leisten eben keinen konkreten Beitrag, sondern machen schlicht Lobbyarbeit.

@#4 @#4 Lieber Bürger1823,

wann steigen Sie in die Sachdiskussion ein und vertreten Ihre Interessen mit guten Argumenten statt Aussagen Anderer zu interpretieren und überflüssige Ratschläge wie "Also hören Sie doch auf mit Ihrem Kulturkampfgeschreibe..." zu erteilen.

Sie möchten Operkarten weiterhin zum Spottpreis kaufen können, das habe ich verstanden? Worin besteht Ihr ehrenamtlicher Einsatz für die Oper außer hier Menschen persönlich anzugreifen, die anderer Meinung sind?

Um es mal platt zu sagen, komme ich mir in der Stadt Bonn mittlerweile verar....t vor, wenn ich mich ehrenamtlich engagiere, weil für wichtige Aufgaben angeblich kein Geld da ist. Auf der anderen Seite aber billige Karten für Oper und Theater bereit gestellt werden müssen. Und ja, ich mag Kultur, aber es muss keine Oper sein und ich bin auch zufrieden mit klassischer Musik auf CD. Ich kann das besser genießen, weil ich nicht auf Kosten anderer konsumiere!

@#4.2 @#4.2
Ich bleibe dabei, daß ich den Feldzug gegen Oper und Theater nicht nachvollziehen kann (auch wenn ich in Bonn noch nie ins Theater gegangen bin).
Wir (meine Frau und ich) engagieren uns vielseitig. Wir sind sowohl Mitglieder in kulturellen als auch in sportlichen Vereinen. Wir halten beides für erforderlich. Als Mitglied eines "Kirchenchores" habe ich es seit den 1990er Jahren erlebt, daß der Etat immer wieder mal um 50% gesenkt wurde. Ein großes Highlight gab es vor einigen Jahren in der Bonner Kreuzkirche. Eine mit über 1.000 Kindern voll besetzte Kirche hat eine szenische Aufführung des bach'schen Weihnachtsoratoriums erlebt. Die großen Kinderaugen sind unvergessen. Fast alle Aufführenden haben auf ihre Gagen verzichtet. Bei meinem sportlich aktiven Kindern sehe ich, daß die Beiträge in den Vereinen steigen und vieles an den Anlagen marode ist. Deshalb fördere ich Beides. Ja, ich bin grundsätzlich für günstige Eintrittspreise bei kulturellen Angeboten, damit die Vielfalt erhalten bleibt und jeder, egal wie viel Geld er hat, daran teilnehmen kann. Deshalb sollte zumindest ein gewisser Prozentsatz an Eintrittskarten zu günstigen Preisen vorhanden sein. Die Preise der übrigen Karten können gerne raufgesetzt werden.

@#4.2.1 @#4.2.1 Den Begriff "Feldzug" kann ich absolut nicht nachvollziehen. Aber es ist den Bonnern nicht länger zuzumuten, dass die Theatergemeinde Bonn Premierenkarten für die Oper in der besten Preiskategorie für die Hälfte des Preisese anbietet: 46 Euro!

Im neuen Festspielhaus wird die günstigste Karte 30 Euro anbieten und trotzdem ist es nicht möglich, ein Haus dieser Größenordnung wirtschaftlich zu betreiben. Diejenigen, die das Geld hätten, möchten keine realistischen Preise zahlen und das ist in höchstem Maße unsozial. Zumal die Theatergemeinde Bonn Menschen aus der Region hierherholt, um Theater und Oper zu füllen. Das bezahlen wir, dafür wird die Grundsteuer erhöht und die Schwimmbäder und Bibliotheken werden geschlossen.

Wenn Sie das weiter unterstützen möchten, kann ich das absolut nicht nachvollziehen!

Womit begründet die Stadt Bonn konkret, dass klassische Konzertveranstaltungen und zusätzlich deren Veranstaltungsstätten (durch kostenfreie Überlassung der in städtischer Hand bzw. Bürgerhand befindlichen Räumen) gegenüber Jazz-, Folk- und Popmusikveranstaltungen, die ja ganz überwiegend in nicht-städtischen Räumen stattfinden, beträchtlich subventioniert werden?

Im Prinzip eine gute Idee. Ich bin mir nicht sicher wie u.ob finanzielle nur so zu bewältigen sind. Aber durchaus eine gute Anregung.