Reduzierungen im Bereich der Suchthilfe

Monetärer Typ: 
Sparvorschlag

Kategorie

Bildung und Soziales

Die Stadt Bonn fördert Maßnahmen der Suchtkrankenhilfe und Suchtprävention für verschiedene Zielgruppen und für Menschen in verschiedenen Phasen ihrer Suchtgefährdung oder Suchterkrankung. Die Stadt Bonn ist in ihrem Hilfesystem sehr breit aufgestellt und bietet ein vielfältiges System möglicher Hilfestellungen. Dazu gehören ambulante Beratung, Behandlung und Betreuung, niedrigschwellige Beratungs- und Betreuungsangebote für suchtmittelabhängige Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, niedrigschwellige anonyme ambulante Beratung für Hilfesuchende und Interessierte, Information und Beratung für junge Menschen bis 21 Jahren (bei Cannabiskonsum bis 25 Jahren), Angehörige und Bezugspersonen auch durch die mobile Suchtprävention „bonner event sprinter“,.

Mittelfristig sollen die diesem Hilfesystem zu Grunde liegenden Standards neu bewertet und unter Beibehaltung einer hohen Qualität Kosten reduziert werden.

Ab dem Haushaltsjahr 2017 sollen die Personal- und Transferaufwendungen im Bereich der freiwilligen Leistungen der Suchthilfe schrittweise um 30 % reduziert werden. Damit kann jährlich ein Betrag von 690.000 EUR eingespart werden.

Kommentare

Gerade zu diesem Thema lehne ich Einsparung mit fölgender Begründung ab: Wenn in diesem Bereich eingespart wird,sieht das Ergebnis jeder Bürger insbesondere in der Innenstadt: Noch mehr Bettler ( es gibt schon zu viele davon ) die sich noch zusätzliche Einnahmen erbetteln müssen, um Ihren Drogenkonsum ( Alkohol nicht betroffen ) auch finanzieren zu können. zb. Heroin, Joints etc. Kurzum: Alle Drogen die sehr teuer in der Anschaffung sind. Auch die Kriminalität dürfte deutlich ansteigen, worauf keine einzige Stadt steht! Allerdings bin ich auch der Meinung, daß nur BONNER Bürger ( die auch in Bonn geboren wurden diese Hilfe empfangen können. Für andere Bürger soll dann die Stadt zuständig sein, wo der Bürger auch geboren wurde. Diese Regelung Akzepiere ich wohlwollend, wenn dadurch gespart werden kann.

@#1 @#1
Nur wer in Bonn geboren wurde?
Ich sehe diese Art der Auswahl sehr kritisch.
Wer anderorts geboren wurde und seit zB 15 Jahren in Bonn lebt soll also nicht von Hilfeangeboten hier profitieren können? Wer in Bonn mit Hauptwohnsitz gemeldet ist, wäre somit in vielen Fällen trotzdem kein Bonner Bürger?

Zum Topic:
Suchthilfe und Suchtprävention sind unverzichtbar und ich bezweifel, dass so massive Einsparungen ohne einen Qualitätsverlust realisiert werden können.

Nicht bei den SCHWACHEN sparen.

Die Suchtkrankenhilfe und -betreuung durch verschiedenen Träger wie z.B. Stadt Bonn und kirchliche und andere Trägern lässt sich sicher zusammenführen und dadurch kostengünstiger gestalten.

Ich finde diesen Vorschlag einfach untragbar. Da fehlen einem die Worte...

690.000 Euro Ersparnis sollen nicht zu einem Qualitätsverlust führen? Wie soll das gehen?? Es bleibt vollkommen schwammig, wie eine Einsparung in dieser Größenordnung erreicht werden soll. Letztlich werden wohl doch Hilfesuchende vor verschlossenen Türen stehen.

Süchtige sind das Produkt einer Gesellschaft, die den Individuen nicht das gibt, was sie brauchen.
Die Kosten für deren Heilung oder auch nur sozialer Integration muss die Gesellschaft tragen.

Suchtkranken die Hilfe zu verweigern ist sicher der falsche Weg. Man darf sich aber fragen, was Bonn für Suchtkranke besonders attraktiv macht. Vielleicht die gute Versorgung mit Drogen? Vielleicht die gute städtische Betreuung, wenn man gerade keinen Stoff hat? Vielleicht die niedrige Aufklärungsrate bei Auto- und Wohnungs-Einbrüchen? Und man darf sich fragen, ob Suchtkranke eine Zielgruppe sind, für die Bonn besonders attraktiv sein will.

Vor allem nicht bei der Prävention sparen.
Vor allem NICHT.
Das hat sich bislang nirgends ausgezahlt. Wurde denn hier berechnet, mit welchen Neukosten durch die 'Einsparung' zu rechnen ist?

Vor allem, dass bei den Personalkosten gespart werden soll, ist fatal! Suchtkranke brauchen professionelle Hilfe! Wer diesen Sparvorschlag gut heißt, sollte sich einmal überlegen: Was brauche ich, wenn ich / mein Sohn / meine Tochter betroffen wäre?

Da ist ja wohl keinerlei Logik hinter diesem Vorschlag. Bestimmt wird es bei der Kürzung um 690.000 Euro zu Qualitätsverlusten in der Suchtkrankenbetreuung kommen.
Dabei geht es um Menschen und gesellschaftliche Verantwortung. Prävention ist die beste Einsparung.

Untragbar

"die diesem Hilfesystem zu Grunde liegenden Standards neu bewertet und unter Beibehaltung einer hohen Qualität Kosten reduziert werden" wo wurde das denn abgeschrieben??? Eine hohe Qualität kann nie beibehalten werden, wenn gleichzeitige Kosten reduziert werden. Hat das schon mal irgendwo funktioniert??? Wenn ja fände ich es super, wenn die Verwaltung einen schönen Bericht im Generalanzeiger Wochenendausgabe lancieren würde, in dem vielleicht 10 Beispiele genannt werden, wo dieses Prinzip gut funktioniert hat. Das ist totaler Käse und die Verwaltung weiß das wahrscheinlich auch, aber aus der eigenen Hilflosigkeit raus andere hilflose Menschen schlechter zu versorgen ist nicht in Ordnung!