Rheinische Lesefest "Käpt’n Book" einsparen!

Bildung und Soziales
Sparvorschlag

Jedes Jahr wird mit einem Riesenaufwand das Rheinische Lesefest "Käpt’n Book" mit Autorenlesungen, Theater und Workshops veranstaltet, das Kinder zum Lesen animieren soll. Wir kennen das Fest und die Kinder finden es toll! Dennoch würden wir lieber auf das Fest verzichten als auf die Bücherei Beuel-Ost. Was nützt ein Fest ohne die Option Bücher ausleihen zu können.

Da im Kulturamt mehrere Mitarbeiter mit der Planung beschäftigt sind, könnten sie statt dessen im neuen Haus der Bildung eingesetzt werden.

Zudem machen wir uns bundesweit nicht ganz so lächerlich: Eine Stadt die mit einem Riesen-Tamtam die Kinder zum Lesen animiert und ihnen dann die Bücherei vor der Nase schließt!

Kommentare

Es klingt etwas hochnäsig und eingebildet, das Beispiel New Yorks (im Vergleich mit Bonn) zu bieten, Englisch zu zitieren und Ratschläge eins zu eins aus dem Internet zu übernehmen, aber ich erlaube es mit trotzdem:
Als ein wichtige Gründe für den Rückgang der Kriminalität in "armen" New Yorker Stadtteilen gelten die Präsenz von öffentlichen Schulen (hat Bonn) und Büchereien (!) - http://www.nybooks.com/articles/archives/2014/dec/04/crime-schools-and-a...

Büchereien können eine wichtige Funktion als Rückzugsort und Informationsquelle für alle Einwohner bieten. Dabei geht es weniger um die Informationen aus Büchern und Zeitschriften (die gibt's zuhause im Internet) als um Aushänge, Mitteilungen, Einladungen zu Veranstaltungen aller Art, um die Möglichkeit des geschützten Zusammentreffens und des längeren kurzweiligen, ungestörten Aufenthalts außerhalb des engen privaten Umfelds.
Wie gesagt, es geht darum, die o.g. Möglichkeiten zu bieten. Ob sie angenommen werden, ist leider zweifelhaft, aber eine städtische Bücherei bietet ein neutraleres Umfeld als eine kirchliche Bücherei und wird daher vermutlich eher angenommen. Ob sich der Kostenaufwand für die angesprochene Klientel lohnt, kann ich nicht einschätzen.

Schließlich sei aber auch erwähnt, dass die Räumlichkeiten Rückzugs- und Kontaktmöglichkeiten gleichermaßen bieten müssen. Ein einziger hallenartiger Raum, ein paar halb gefüllte Stahlrohrregale, wackelige Plastik-Schalensitze und zerkratzter Linoleumboden, knappe Öffnungszeiten und allzu starke Konzentration auf Mütter/Kinder sind eher hinderlich. Insofern kann in einer kleinen Stadt wie Bonn sogar der Rückzug an einen gut erreichbaren, gut ausgestatteten Standort von Vorteil sein.

Und schließlich, wie oben gesagt: Bonn ist nicht New York.

@#1 @#1 Dann schauen Sie mal in die Sitzungsunterlagen der letzten Kulturausschuss-Sitzung. Die Schließung einiger Büchereien wird angeregt, eine Übersicht über kirchliche Büchereien wird gefordert, um die Medien dorthin zu verschieben.

Was animiert mehr zum Lesen: Schule, Umfeld, Stadtteilbüchereien oder drei Wochen Party? Wird unsere Stadtteilbücherei geschlossen, geben wir unsere Büchereiausweise ab und sparen ehrenamtliches Engagement und Förderverein. Für Ausflüge in die Stadt reicht die Zeit nicht und die Kinder alleine kann man wohl aus dem Umland kaum alleine schicken.

Wie wärs denn mit etwas bürgerschaftlichem Engagement anstatt teure Verwaltung

@#2 @#2 Gibt es ja schon - soweit ich weiß existieren für alle Büchereien Fördervereine die zum einen Geld zuschießen und zum anderen durch unentgeltliches Engagement viel Zeit investieren.

Es ist in der Tat grotesk den Kindern die Stadtteilbibliotheken zu schließen und gleichzeitig Werbung in dieser Art für das Lesen zu machen.

Das eine gegen das andere richten, da werde ich wütend. Geld ist da, aber falsch verteilt. Hier darf nichts gespart werden.

Das Lesefest trägt dazu bei, Literatur und Lesen den Kindern nahe zu bringen. Ein gegeneinander Ausspielen von Lesefest und Bibliotheken ist der falsche Weg.

@#5 @#5
Danke! Das sehe ich ganz genauso.

Heute war es schon in der Zeitung zu lesen, die Beueler Politiker machen sich stark für eine Erhaltung der Bücherei in Beuel und Beuel-Ost soll von einem anderen Träger übernommen werden. Im Kulturausschuss wurde schon über eine Verteilung der Medien an kirchliche Büchereien beratschlagt,

Vielen Dank für die Solidarität unter den Büchereibesuchern. Ich hätte lieber auf Käpt!n Book verzichtet als jetzt die Bücherei vor der Nase geschlossen zu bekommen.