Hände weg von Kultur und Kunst! Sparen nicht am falschen Ende!

Einnahmevorschlag

Ein Freund aus Bonn hat mich darauf hingewiesen, dass die Stadt, Verwaltung und Politik den Bonner Kunstverein und alle anderen kulturellen und künstlerischen Einrichtungen bzw. Organisationen mit Sparvorhaben überziehen.
Kultur, Kunst und Demokratie gehören aber nun einmal untrennbar zusammen, vernachlässigt man eins dieser drei wesentlichen gesellschaftlichen Elemente, leiden auch die zwei anderen.
Zudem bedingt das kulturelle Lebensniveau sehr stark die Wohnqualität und die touristische Anziehungskraft einer Stadt.
Da die Personal- und Verwaltungskosten einen Großteil des städtischen Haushalts ausmachen, ergeben sich hier die größten Sparmöglichkeiten, die aber sozial verträglich umzusetzen sind, also ohne Abstriche an unverzichtbaren städtischen Leistungen und ohne Entlassungen.
Alle Verwaltungsstellen des höheren Dienstes sind daraufhin zu analysieren, ob hier nicht die eine oder andere Stelle gleich oder zukünftig einer niedrigeren Gehaltsgruppe zugeschlagen werden kann. Gleichermaßen wäre die Gehaltsstruktur städtischer Unternehmen auf Verhältnismäßigkeit zwischen Leistung und Entlohnung zu überprüfen. Auch die finanziellen Mittel, die den im Rat vertretenen Parteien, Fraktionen, Ratsmitgliedern und anderen politischen Funktionsträgern zufließen, gehören auf den Prüfstand.
Ansonsten könnte der Energieverbrauch der Stadt und ihrer Einrichtungen vielleicht deutlich sinken, ginge man von überkommenen Vorstellung bezüglich der Stadtbeleuchtung ab und überprüfte man gründlich die Energiemengen, die in öffentlichen Gebäuden verheizt werden.
Zudem muss man alle Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung sowie sämtliche finanziellen Begünstigungen und Zuwendungen hinterfragen, welche die Stadt Unternehmen anbietet, wenn sie sich in Bonn niederlassen.
Schließlich ist die ungerechte Verteilung der Steuern zwischen Bund, Ländern und Gemeinden und das ungerechte Steuerwesen im Allgemeinen zu verändern, das Steuervermeidungstaktiken großer Unternehmen und millionen- bzw. milliardenschwerer Menschen in Deutschland sehr begünstigt.
Stärkere Besteuerung der Reichen und der Großunternehmen so wie eine bessere Verteilung der Steuern zwischen Bund, Ländern und Kommunen sind angesichts der Finanzmisere unsere Städte unverzichtbar, die ansonsten fast alles nicht mehr leisten können, was das Leben lebenswert macht.

Kommentare

Genau.

gute idee....

@#3 @#3 Genau! 50% vielleicht?

Lieber Hartmut Wagner,
bevor wir Unternehmen, Reiche und andere Verdächtige an der Haushaltsmisere der Stadt besteuern können, sollten wir einen kurzen Moment innehalten und überlegen, wo all der Reichtum herkommt, der da angeblich zu besteuern ist. Richtig: aus unternehmerischer Tätigkeit, nicht aus öffentlicher Umverteilung.
Diese unternehmerische Tätigkeit sollte man vielleicht eher in Bonn etwas stärken als sie noch weiter abzuschöpfen. Sonst wird das Geld, das wir eigentlich hier brauchen in Zukunft vielleicht an anderer Stelle verdient (siehe Haribo). Es wäre klug, wenn Bonn seine Wirtschaftsförderung stärker auf den Mittelstand ausrichten würde als auf Themen rund um die UNO.

Das ist ein Rundumschlag. Da treffen sie alle - nur die Kultur nicht. Wenn alles auf dem Prüfstand steht, gehört auch die Kultur dort hin.
Machen Sie praktikable Vorschläge wiedie "Kultur" mehr einnimmt und weniger ausgibt.
Denken Sie daran: Wer alles verteidigt, hat möglicherweise am Ende nichts.

Schaffen es Rat und Verwaltung (Kämmerer) nicht, einen ordnungsgemäßen Haushalt hinzubekommen, wird die Bezirksregierung mit der Kettensäge so tief und so lange durch den Haushalt, alos auch durch die Kultur, fahren bis er saniert ist.

sehr richtig

Der Beitrag entlarft sich selbst. Über Gehälter anderer zu urteilen und überall Verzicht oder allgemein höhere Steuern predigen? Ersteres maße ich mir nicht an, zweiteres funktioniert nur teilweise.
Es gibt Menschen in dieser Stadt, die in Armut leben. Es gibt Schulen, die mehr aus Fördervereinen erhalten als von der Stadt! Viel Spaß bei Toska.