Zuschüsse für Kunstverein streichen

Kultur und Veranstaltungen
Sparvorschlag

Im GA stand, dass der Kunstverein, ungefähr 250.000 Euro Zuschüsse bekommt bei gerademal 7000 Besuchern im jahr. Das steht doch in überhaupt keinem Verhältnis! Wieviele Mitglieder hat der überhaupt? Ich hab mir mal das Programm angeschaut. Das erscheint mir doch ziemlich speziell. Die Frage ist, ob man da nicht sparen kann?

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Wie kann man die Notwendigkeit der Kultur und vor allem einer ambitionierten jungen kulturellen Institution in Frage stellen?

Kommentare

Eine Streichung fände ich nicht erstrebenswert. Weder für das Frauenmuseum noch für dne Kunstverein. Allerdings könnten beide Kulturorte in gleichem Maße gefördert werden.

Wer braucht den Kunstverein? Das ist doch nur eine mini Nutzerkreis. Die breite Öffentlichkeit hat daran null Interesse.

@#2 @#2 Wenn man sich allein an der breiten Öffentlichkeit orientiert, dann sollte man konsequenterweise über Schließung von Universitäten nachdenken. Das kann man nicht im Ernst wollen. Jeder privat gegründete und betriebene Verein hat doch sein Existenzrecht - zudem, wenn er mehrere Hunderte Mitglieder hat.
Ob die Zahlen aus dem Generalanzeiger stimmen, möchte ich mal in Frage stellen, aber selbst wenn, ist das Verhältnis Aufwand - Nutzen hier gar nicht so schlecht.

Leider ist der Bonner Kunstverein den Bonner entrückt. Dort sind keine Bonner Künstler bei Ausstellung erwünscht, dann wäre er für die Leitung (aus der Schweiz :-) zu regional. Mit Annelie Pohlen als Leiterin gab es noch die Ausstellungsreihe Bonn direct, in der pro Jahr oder wenigsten alles zwei Jahre ca. 4 Bonner Künstler ausstellen durften. Das bindet auch die Bürger an Ihre Insitution, an Ihre Künstler. Dies wurde abgeschafft, so dass selbst Bonner Künstler sich dort nicht mehr wohlfühlen und ins benachbarte Künstlerforum ausweichen.

@#3 @#3 Die armen Bonner Künstler - für die der Kunstverein allerdings das Atelierhaus betreibt, was man gern verschweigt. Dass die Bonner Künstler dem Kunstverein zu regional seien, ist wohl eine erfundene Behauptung - klingt aber mit fremdenfeindlicher Bemerkung zur Schweizer Direktorin sehr populär. Vielleicht sollte man einmal zur Kenntnis nehmen das in der ehemaligen Blumenhalle im Verbund das Künstlerforum, die Gesellschaft für Kunst und Gestaltung sowie der Kunstverein untergebracht sind: wer als Bonner Künstler hier nicht zum Zuge kommt, dem wird es auch andernorts nicht gelingen. Ich kenne keinen Bonner Künstler, der sich über mangelnde Ausstellungsmöglichkeiten beklagt, Atelierräume sind eher das Problem - aber das ist eine andere Diskussion zur freien Kulturszene.

@#3.1 @#3.1 Hallo HBöll, Ihre Worte stimmen nicht. Sie kennen sich nicht aus. Es gibt sehr viele Bonner Künstler, die nicht im Kunstverein ausstellen dürfen, sich beworben haben ... Jaaa, natürlich gibt es das Atelierhaus, wurde die Publikation die letzten 10 Jahre fortgeführt, nein. Müssen die Künstler für die sehr einfachen Atelierräume ordentlich Miete + erhebliche NK zahlen? Ja. Zahlt der Kunstverein dafür etwas? Nein. Stellen wenigstens diese Bonner Künstler des Atelierhauses im Kunstverein aus? Nein.
Zudem ist meine Bemerkung nicht fremdenfeindlich, sondern bezieht sich darauf, dass die Leitung nicht den Bonner Künstlern zugewandt ist. Nennen Sie doch mal einen Bonner Künstler, der in den letzten 9 Jahren vom Kunstverein gefördert wurde, dort eine Einzelausstellung hatte, das dort ausgelobte Stipendium erhalten hat? Da gibt es niemanden aus Bonn. Und dies ist meine berechtigte Kritik. Dies ist in Kunstvereinen in Köln, Düsseldorf oder Münster anders. Da stimmt die Anbindung an die Bürger und Künstler.
Ich bin sehr Kultur- und Kunstbegeistert, aber hier sehe selbst ich Einsparpotential.
Ich bin kein Künstler, nicht dass Sie denken, ich bin persönlich gekränkt/betroffen deswegen.

@#3.1.1 @#3.1.1 Lieber Herr Erwin, starke Worte "Sie kennen sich nicht aus".
Haben Sie die Ausstellung "Nach Bonn" mit Lars Brandt und Alexander Braun (übrigens im Vorstand des Kunstvereins) gesehen? Oder die Einzelausstellungen von Charline van Heyl oder Anna Lea Hucht? Die sind alle in Bonn geboren - warum sie nicht mehr hier wohnen, ist wohl nicht dem Kunstverein anzulasten.
Bonner Künstler sind stets bei den Jahresgaben des Kunstvereins beteiligt, bekommen dadurch eine Aufmerksamkeit und die vom Kunstverein (übrigens erst seit 2004!) organisierten Atelierhausrundgänge werden von Mitarbeitern des Kunstvereins geführt. Dass die Kosten der Ateliers nicht auch noch vom Kunstverein getragen werden, kann man nicht ernsthaft kritisieren - wo gibt es das denn?
Was den ausgelobten Preis (gemeint ist vermutlich das Perter Mertes-Stipendium für rheinische Kunst gemeint) betrifft, so wird das nicht allein vom Kunstverein, sondern von einer Jury mit auch externen Mitgliedern vergeben.
So viel einmal zur sachlichen Aufklärung, damit man sich auskennt :)
Überdies: Der Vergleich mit Düsseldorf, Köln und Münster hinkt, da es dort schon allein numerisch sehr viel mehr Künstler gibt, weil dort Akademien sind. Eine derartige Struktur gibt es in Bonn (aus verständlichen Gründen nicht), das fängt schon bei den Galerien an.
Aber was oder wen soll der Kunstverein denn ausstellen? Geht es um Qualität oder um Provinzpflege? Für Letzteres hat die Stadt durch die Orte Gärtnerhaus und Künstlerforum doch auch Einiges geschaffen. Allein in Bonn zu wohnen ist noch kein qualitatives Kriterium. Ich zumindest hätte ein Problem damit Ausstellungen zu sehen, die nur eine kleine heimische Szene befriedigen und über die Stadtgrenzen hinaus keine Relevanz haben. Dann würde ich auch sagen: Mittel kürzen!
Nochmals: wer sich hier schon nicht durchsetzt, wird es auch andernorts nicht tun. Es wird Niemand durch den Kunstverein unterdrückt.

@#3.1.1.1 @#3.1.1.1 KEINE RICHTIGE ANTWORT!. Tja, Sie können keinen Bonner Künstler/keine Bonner Künstlerin mit einer Einzelausstellung im Kunstverein in den letzten ca. 9 Jahren nennen, das zeigen Sie doch. Anna Lea Hucht ist zufällig in Bonn geboren ;-) mehr nicht. Die Ausstellung "nach Bonn" war eine Gruppenausstellung, Charline von Hail ist in Mainz geb. wohnt in New York, ...
Wieso soll der Kunstverein die echten Bonner Künstler im Atelierhaus nciht fördern? Das wäre auch seinen Aufgabe. Ebenso die Fortführung der Dokumentation/Publikation.
Wenn die aus Ihrer Sicht "schlechten" echten Bonner Künstler z. B. im Gärtnerhaus ausstellen, dann zahlen die Künstler ALLES (Einaldungskarte, Plakat, Bewirtung, Transportkosten, ... selber), ebenso meistern sie ganz alleine, ohne jede Unterstüzung den Aufbau und Abbau (nicht mal ein einziger Helfer wird gestellt) und sie müssen die Aufsicht auch noch alleine machen oder eine Aufischtskraft bezahlen. Na, wo ist die Förderung der
Bonner Kunst von einem Bonner (!) Kunstverein? Sie ist nicht vorhanden.

Der Kunstverein soll ja nicht schließen, sondern die Zuschüsse gemindert werden. Er kann deutlich mehr Anträge für Gelder schreiben, werden diese für die ausschließlich nationalen und internationalen Ausstellungen bewilligt, kann er diese gerne machen, da werden die Bonner Bürger nicht dagegen haben.
Ich unterstütze den Kunstverein Bonn übrigens seit Jahrzehntten als Mitglied.

@#3.1.1 @#3.1.1 Lieber Herr Erwin, starke Worte "Sie kennen sich nicht aus".
Haben Sie die Ausstellung "Nach Bonn" mit Lars Brandt und Alexander Braun (übrigens im Vorstand des Kunstvereins) gesehen? Oder die Einzelausstellungen von Charline van Heyl oder Anna Lea Hucht? Die sind alle in Bonn geboren - warum sie nicht mehr hier wohnen, ist wohl nicht dem Kunstverein anzulasten.
Bonner Künstler sind stets bei den Jahresgaben des Kunstvereins beteiligt, bekommen dadurch eine Aufmerksamkeit und die vom Kunstverein (übrigens erst seit 2004!) organisierten Atelierhausrundgänge werden von Mitarbeitern des Kunstvereins geführt. Dass die Kosten der Ateliers nicht auch noch vom Kunstverein getragen werden, kann man nicht ernsthaft kritisieren - wo gibt es das denn?
Was den ausgelobten Preis (gemeint ist vermutlich das Perter Mertes-Stipendium für rheinische Kunst gemeint) betrifft, so wird das nicht allein vom Kunstverein, sondern von einer Jury mit auch externen Mitgliedern vergeben.
So viel einmal zur sachlichen Aufklärung, damit man sich auskennt :)
Überdies: Der Vergleich mit Düsseldorf, Köln und Münster hinkt, da es dort schon allein numerisch sehr viel mehr Künstler gibt, weil dort Akademien sind. Eine derartige Struktur gibt es in Bonn (aus verständlichen Gründen nicht), das fängt schon bei den Galerien an.
Aber was oder wen soll der Kunstverein denn ausstellen? Geht es um Qualität oder um Provinzpflege? Für Letzteres hat die Stadt durch die Orte Gärtnerhaus und Künstlerforum doch auch Einiges geschaffen. Allein in Bonn zu wohnen ist noch kein qualitatives Kriterium. Ich zumindest hätte ein Problem damit Ausstellungen zu sehen, die nur eine kleine heimische Szene befriedigen und über die Stadtgrenzen hinaus keine Relevanz haben. Dann würde ich auch sagen: Mittel kürzen!
Nochmals: wer sich hier schon nicht durchsetzt, wird es auch andernorts nicht tun. Es wird Niemand durch den Kunstverein unterdrückt.

@#3.1.1.2 @#3.1.1.2 Vergessen: In der Jury des Peter-Mertens-Stipendium sind immer mehr Bonner Vertreter als Auswärtige. Und diese haben noch nicht mal Bonner Künstler zur Bewerbung dafür aufgefordert, von sich aus bewerben dürfen sich die Künstler ja nicht.
Ich kenne genug an einer staatlichen Kunstakademie ausgebildetet Künstler/Meisterschüler in Bonn (die Alanus-Kunst schließe ich hier mal wegen der enormen Studiengebühren + Werbekampagnen aus), möchte hier aber verständlicherweise keine Namen nennen. Viele dieser sind außerhalb von Bonn sehr aktiv, weil sie sich im Bonner Kunstverein nicht willkommen fühlen.

Der Bonner Kunstverein ist eine bundesweit und auch international viel beachtete Einrichtung. Wenn nur 7.000
die Ausstellungen besuchen sollten, falls das stimmt, kann ich nur auffordern mehr Werbung dafür zu machen,
denn es lohnt sich, ebenso wie das Künstlerforum direkt neben dem Kunstverein und die Gestaltung im gleichen Haus.

@#4 @#4 Aber warum müssen die Bonner ständig für bundesweite und internationale Beachtung zahlen, zahlen, zahlen?
Muss Bonn einen Minderwertigkeitskomplex überwinden?
Was würde passieren, wenn bundesweite und internationale Beachtung ausbliebe? Müsste dann manch einer in eine angemessenere Stadt ziehen?

@#4.1 @#4.1 Wahrscheinlich müsste man dann umziehen, schließlich ist das Selbstverständnis dieser Stadt, zumal auch durch ihre international agierenden Arbeitgeber wie Universität, deutsche Post/DHL und Telekom, international ausgerichtet. Das hat nichts mit Minderwertigkeitskomplexen, sondern mit Selbstbewusstsein zu tun.

@#4.1.1 @#4.1.1 Mit einem Hauch von gesundem Selbstbewusstsein hätte Frau Dieckmann sich damals hingestellt und offen gesagt, dass es keinen soliden Investor für das WCCB gibt. Auch das Festspielhaus ist keineswegs finanziert, die Auslastung ist weder gewährleistet noch langfristig gesichert, wenn nicht mal die Oper zu normalen Preisen gefüllt werden kann. Das zeugt nicht von Selbstbewusstsein, sonst würde jemand sagen: Nette Idee, aber völlig überdimensioniert und für Bonn kurz vor dem Nothaushalt definitiv der nächste Sargnagel.

Reine Geldverschwendung, falls dort wirklich nur 7000 Interessierte hingehen. Der Kunstrasen bringt diese Zuschauerzahl locker mit einem Event hin. Diesen engagierten Bonnern wir dafür aber selbst ein Betrag <100000€ nicht genehmigt. Wie belegt eigentlich der Kunstverein die Förderwürdigkeit? Was machen die bei der Antragsstellung besser?

@#5 @#5 Wenn da wirklich nur 7000 Leute hingehen, stimmt mit dem Angebot / der Qualität was nicht. Dann wäre es unverantwortlich, im Bereich Bildung, Kinder zu kürzen, aber diesen Verein so hoch zu bezuschussen. Vor Jahren war ich da mal eingeladen, die Mitglieder schienen mir recht gesettelt und wohlhabend. Die kommen auch ohne die 250.000 gut aus.

Auch diese Einrichtung könnte mit im Bonner Kunstmuseum untergebracht werden bei extrem reduziertem Etat.

Aha, da scheint ja eine „Speziellistin“ zu sprechen. Richtig, zeitgenössische Kunst ist „speziell“. Kunst überhaupt ist „speziell“. Kultur ist „speziell“. Das sagt eigentlich gar nichts. Schwimmbäder sind auch „speziell“. Beethoven ist „speziell“. Das spezielle Spezielle am Kunstverein ist gerade die Möglichkeit, sich – speziell – mit zeitgenössischer Kunst auseinandersetzen können. Dort wird gerade auch Nichtspezialisten die Begegnung mit aktueller Kunst auf Augenhöhe ermöglicht. Diese wird kunstinteressierten Bürgern, jung und alt, auf vielfältige Weise vermittelt. Die etwas süffisante Bezeichnung „speziell“ ist untauglich als Argument gegen die Kultureinrichtungen der Stadt.

Moderationskommentar

@#7 Liebe/r Mardoll,
vielen Dank für Ihrem Beitrag. Mit Hinblick auf die Dialogregeln (https://bonn-macht-mit.de/regeln) möchte ich Sie bitten, auf Formulierungen zu verzichten, die andere verletzen könnten, wie z.B. "da scheint ja eine „Speziellistin“ zu sprechen". Greifen Sie Argumente an, nicht Personen. Besten Dank, Anna Bönisch (Moderation)

Wie kann man die Notwendigkeit der Kultur und vor allem einer ambitionierten jungen kulturellen Institution durch Zahlen begründen? Kunst – und damit die Förderung junger Kunst – IST eine Notwendigkeit: gegen Blödheit, Kontrolle und Anpassung. Kunst besteht darin, das Leben zu befreien, das den Mensch ständig einsperrt (Gilles Deleuze). Wenn es keine Kunst gäbe, gäbe es noch mehr Raum für Blödheit, Vulgarität und Mittelmäßigkeit. Wollen wir das in BONN? Die Menschen - und hier genauer gesagt junge Menschen!!! - brauchen Träume und Inspiration, Freiräume, um das Potential des Lebens zu erweitern. Der Kunstverein zeigt junge sowohl internationale Künstler als auch regionale Künstler. Er ist eine Plattform, die aktuelle visuelle Auseinandersetzungen mit unserer Welt zeigt, und dabei eine Quelle der Inspiration und des Austausches für alle Generation und Leute, die in BONN wohnen. Mit seinen Kunstinstitutionen konkurriert BONN auf demselben Niveau wie die zwei größeren Nachbarstädte, Köln und Düsseldorf – Und das wollen wir behalten!

@#8 @#8 Na ja, er soll ja gemäß des Vorschlags ja nicht schließen, sondern nur weniger Geld/Zuschüsse erhalten.
Das finde ich ok, insbesondere deshalb, weil die Anbindung an die regionalen Künstler fehlt, es sich jedoch um den
Bonner Kunstverein handelt. Die Mitarbeiter des Kunstvereins können ja intensiver x-Anträge in NRW, in Deutschland, den Stiftungen und co für internationle Ausstellungen stellen.

Bonn sollte mal lieber stolz darauf sein, dass es so einen renommierten Kunstverein in der Stadt hat. Geht doch mal hin, schaut Euch die Ausstellungen an, denkt drüber nach. Informiert Euch mal, was ein Kunstverein alles für die zeitgenössische Kunst und insbesondere junge Künstler leistet. Es kann doch nicht sein, dass in unserer Gesellschaft kein Platz für solch ein Engagement mehr ist, das wäre wirklich sehr schade.

Der Bonner Kunstverein geht auf die Initative unsere Mitbürgerinnen und Mitbrüger zurück und genießt einen erfolgreichen und überregionalen Stellenwert. Insbesonders ist diese Institution ein Forum für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst, an der alle Bonner Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden können. Darüberhinaus ist es möglich durch einen geringen Unkostenbeitrag einen Zugang zum aktuellen Kunstgeschehen zu erhalten. Der Bonner Kunstverein soll weiterhin eine Bereicherung für unsere Stadt - für jung und alt - in diesem Maße bleiben!