Archiv: Bonn macht mit

Die Veranstaltungsfläche "Pütchens Markt" ist ca. 80.000 qm2 groß. Sie wird aktuell 1x im Jahr für die 5-tägige Kirmes Pützchens Markt genutzt. Mit Auf- und Abbauzeiten der Buden und Fahrgeschäfte, wird der Platz ca. 3 Wochen im Jahr genutzt und ist damit fast das ganze Jahr ungenutzt.
In dieser Zeit könnten hier mit anderen Veranstaltungen oder alternativen Angeboten für Bürger Einnahmen durch Miete o.ä. erzielt werden. Da die Marktwiese in einem Wohngebiet liegt, sind Veranstaltungen mit einem höherem Lärmpegel nach 22:00 Uhr nicht möglich, aber ein Wochenmarkt, Ausstellungen, Kinderpuppentheater ….. könnten dort gastieren.
Eine ähnliche Anfrage wurde schon 2011 an die Verwaltung gerichtet. Damals lautete die Antwort: "über die Flächennutzung Pützchens Markt kann die Verwaltung nicht selbst entscheiden. Für Veranstaltungen auf dem Marktgelände müsste die Bezirksvertretung Beuel im Rahmen des Marktverzeichnisses gemäß § 7 Abs. 2 Buchst. r der Bezirkssatzung einen grundsätzlichen Beschluss fassen. Die hatte aber bereits vor vielen Jahren die Verwaltung ausdrücklich aufgefordert, auf dem Marktgelände außer dem Jahrmarkt Pützchen und einer weiteren Stadtteilbezogenen Brauchtumsveranstaltung keine weiteren Aktivitäten zuzulassen. Hintergrund ist, dass so die Beeinträchtigungen für die Anwohner (Lärmbelästigungen, erhöhtes Fahrzeugaufkommen) auf ein Mindestmaß reduziert werden sollen. Aus diesem Grund und zur Vermeidung von Präzedenzfällen sind auch schon „ruhigere“ Veranstaltungen wie z. B. die Immobilientage nicht befürwortet worden."

Hierzu ein paar Anmerkungen:
Wenn bereits 2011 die Rede davon war, dass "vor vielen Jahren" geäußert wurde, dass man keine weiteren Veranstaltungen auf der Wiese möchte, macht es m.E. Sinn, zu prüfen, ob das heute immer noch so gesehen wird. Immerhin hat sich die Situation seit dem deutlich verändert. In Anbetracht der aktuellen Haushaltssituation der Stadt Bonn, und den starken Einschnitten (Bibliothek, Schwimmbad), den Pützchens Anwohner dadurch schon tragen mussten, steht die Bezirksvertretung Beuel m.E in der Pflicht, hier im Sinne der Anwohner auch neue Angebote wieder zuzulassen.
In Pützchen entsteht zudem eine Neubau-Siedlung nach der anderen. Es gibt viel Zuzug v.a. von Familien mit Kindern. Öffentliche Spielplätze sind aber rar. Eine Eisdiele gibt es erst seit diesem Sommer im Stadtteil Pützchen, diese aber an einer sehr stark befahrenen Kreuzung an der Pützchens Chaussee, mit Kleinkindern also suboptimal.
Für die Wiese steht zudem nicht nur die eine Option (laute oder weniger laute Veranstaltungen) im Raum. Das frei stehende Gelände kann auch für Angebote, die den Stadtteil für die Anwohner attraktiver machen genutzt werden. Dies hat den Vorteil, dass die befürchtenden LKW-Trosse und tausende von Besuchern ausbleiben, die Anwohner also nicht weiter belästig werden, sondern die Anwohner selbst die Nutzer der Marktwiese sind. Im Sommer würde beispielweise eine Eiscafe/Eisdiele hier großen Zulauf finden. Ein Café, mit der Möglichkeit, im Sommer auch draußen zu sitzen gibt es in Pütchen aktuell nicht nicht. Hierfür gibt es auch mobile Konzepte, so dass die Wiese auch wieder für Pützchens Markt im Herbst frei zur Verfügung steht. Auch andere Möglichkeiten, wie ein Wochenmarkt, Spiel- und Turngeräte für Kinder, Ruhebänke für Senioren (unweit ist ein Altersheim), ….könnten so angebracht werden, dass man die Wiese für Pützchens Markt wieder räumen kann.
Eine ergebnisoffene Diskussion wird hier bestimmt noch viele weitere Nutzungs- und damit Einnahmepotentiale zu Tage fördern, als ich hier auf die Schnelle angebracht habe.

Mehr Lebensqualität bei gleichzeitigem Einnahmeplus

Pützchen musste in der letzten Einsparrunde der Stadt Bonn starke Einschnitte hinnehmen, die die Lebensqualität des Stadtteils negativ beeinträchtigen. So wurde z.B. Die Stadtteilbibliothek komplett geschlossen. Das Schwimmbad sollte erst auch geschlossen werden, wurde dann aber mit verkürzten Öffnungszeiten doch wieder eröffnet.
Mit alternativen Nutzungen der Marktwiese kann für die Anwohner wieder ein besseres Angebot im Stadtteil geschaffen werden bei gleichzeitiger Erhöhung der Einnahmen aus der brach liegenden Wiese. Es wäre zu schade, wenn die Stadt Bonn aufgrund eines vor vielen Jahren von der Bezirksvertretung Beul gefassten Entschlusses, hier Potentiale ungenutzt lassen würde.