(Nur) Nachteile für Bewohner und deren Besucher
Eine vollständige Parkraumbewirtschaftung in der Bonner Südstadt ist aus meiner Sicht klar abzulehnen. Sie würde zu einem unnötigen sowie umwelt- und klimaschädigenden massiven Ressourcenverbrauch mit zusätzlichen Kosten führen (für Kontrollpersonal, weiteren Aufbau von Bürokratie, Automatenaufstellung, deren Wartung etc.).
Zudem würde sie die urbane Lebensqualität für die Bewohnenden in unserem schönen Viertel meines Erachtens erheblich absenken.
Seit vielen Jahren lebe ich ohne eigenes Auto in der Südstadt und habe bisher bei Bedarf – in der Regel mehrmals im Monat oder zumindest im Quartal – einen Wagen für einige Tage privat geliehen oder gemietet. Ein Modell, das verhindert, einen solchen flexibel auf einem frei verfügbaren Parkplatz abstellen zu können, drängt die Bewohner*innen ggf. gar zur Anschaffung eigener Fahrzeuge.
Zudem schließt ein derartiges Konzept auswärtige Besucher der Bewohner, etwa solche aus dem ländlichen Raum, die oftmals auf die Nutzung des Pkw angewiesen sind (zum Beispiel ältere Personen, Familien mit kleinen Kindern und deren Großeltern, Menschen mit Behinderungen) in unfairer Weise aus.
Der Erwerb stundenweiser Parktickets ist dabei für besonders wichtige Besuchergruppen – etwa Familienmitglieder oder den / die Partner*in – bei mehrtägigen Besuchen keine Alternative. Wenn, so müsste hier für Bewohner der Südstadt (egal, ob mit oder ohne eigenes Auto) eine praktikable und finanzierbare Sonderregelung geschaffen werden (etwa ganz erheblich vergünstigte und einfach digital buchbare Tagestickets für Besucher oder Leihfahrzeuge).
Zur Erinnerung: Die Bonner Südstadt ist mehr als vornehmlich ein Wohnviertel und das Vorhalten einer privaten Parkfläche – etwa für ein geliehenes oder gemietetes Auto sowie für Besucher – ist selbst bei gutem Willen aufgrund der gründerzeitlichen Bebauung in den allermeisten Fällen nicht möglich. Es gibt solche Stellflächen, Garagen, Parkräume hier schlicht nicht respektive in keinem Fall in ausreichender Zahl!