Verzicht auf Umsetzung überholter Planungen zur „Auerberger Allee“

Verkehr-Bauen-Umwelt
Sparvorschlag

Die Verwaltung plant einen Endausbau der Grünfläche „Auerberger Allee“ in Form einer von zwei Rad- und Fußwegen umgebenen Grünfläche. Dieser Ausbau wird Herstellungskosten in Höhe von rund 120.000,00 Euro und jährliche Pflegekosten in Höhe von 9.000,00 Euro zur Folge haben (vgl. Drs. Nr. 1611349 – https://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/16/1611349.pdf –). Hier besteht erhebliches Einsparpotential, namentlich im westlichen Bereich der geplanten „Allee“.

Dort hat sich ein naturgewachsener Baumbestand entwickelt. Außerdem ist bereits ein gepflasterter Fuß- und Radweg vorhanden. Demgegenüber ist der ursprüngliche Grund für den Ausbau eines zweiten Weges im westlichen Teil der „Auerberger Allee“ entfallen: Dieser sollte seinerzeit auch der Erschließung dort vorgesehener Mehrfamilienhäuser dienen. An deren Stelle sind aber tatsächlich Einfamilienhäuser errichtet worden, die bereits voll erschlossen sind. Auch als Fahrradparcours für Kinder (vgl. Drs. Nr. 1611542ST3 – https://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/16/1611542ST3.pdf –) kann der zweite Weg aus Sicherheitsgründen nicht ernsthaft dienen. Da die Berner Straße nach derzeitigem Planungsstand nicht geteilt wird, ist hier vielmehr weiterhin mit Autoverkehr zu rechnen. (Dieser wird wegen der vielen Neubauten voraussichtlich sogar stark zunehmen.) Selbst wenn man das anderes sehen wollte, stünden aber jedenfalls der östliche Teil der „Auerberger Allee“ sowie der Rundweg Berner/Wiener Straße für einen entsprechenden Parcours bereits zur Verfügung.

Demgegenüber sind die Argumente, die für die geplante Neugestaltung sprechen, nicht überzeugend. So bedarf es angesichts der vorhandenen Vegetation keiner Neugestaltung im westlichen Bereich der Grünfläche, um eine „grüne“ Verbindung zum Rhein herzustellen. (Diese scheitert stattdessen an der weitflächigen Pflasterung im Bereich der „neuen Auerberger Mitte“.) Die vorgesehenen Sitzmauern haben sich bereits in der vor drei, vier Jahren ausgebauten Verlängerung der Achse in Richtung „An der Rheindorfer Burg“ jedenfalls ästhetisch-hygienisch nicht bewährt (sondern dienen dort als Pinkelwand für Hunde). Die weiter vorgesehenen Sitzmöglichkeiten (Sitzkiesel o. ä.) lassen sich auch im Rahmen einer weniger umfassenden Neugestaltung schaffen. Soweit Teile des natürlich gewachsenen Baumbestandes bei genauerer Prüfung tatsächlich umsturzgefährdet sein sollten, ist diesen Gefahren natürlich wirksam zu begegnen. Hierfür sind aber punktuelle Eingriffe ausreichend und bedarf es keiner vollständigen Rodung. Vielmehr könnte so der vorhandene Lebensraum einer Vielzahl von Tieren weitestgehend erhalten bleiben. Auf diese Weise ließen sich evtl. auch weitere Einsparungen mit Blick auf die derzeit auch als Ausgleich geplante Errichtung eines zusätzlichen Biotops im nördlichen Anschluss realisieren.

Es wird daher vorgeschlagen, von der für den westlichen Bereich der Grünfläche vorgesehenen umfassenden Neugestaltung abzusehen und sich stattdessen auf eine behutsame Umgestaltung zu beschränken. Insbesondere durch den Verzicht auf einen zweiten Weg und auf eine vollständige Rodung des Baumbestandes mit der daraus folgenden Notwendigkeit einer Anpflanzung und Aufwuchspflege neuer Bäume werden erhebliche Mittel sowohl bei der Neugestaltung selbst als auch bei der dauerhaften Pflege der Anlage eingespart werden können.

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