Verkehr muss neu aufgeteilt werden

In der Friedrich-Breuer-Straße wird es weiterhin viel motorisierten Verkehr geben, denn Busse und Bahnen werden hier fahren müssen. Das Beueler Zentrum lebt auch von der guten Erreichbarkeit durch den ÖPNV. Reduzieren kann man den motorisierten Individualverkehr. Da man die Straße aber wegen des ÖPNVs nicht sinnvoll in eine Fußgängerzone umwandeln kann, könnte man die Fahrbahn auch eingeschränkt für den Autoverkehr nutzbar lassen.

Zuerst könnte man den Durchgangsverkehr verhindern, indem man die Strecke vom Konrad-Adenauer-Platz bis zur Rathausstraße nur für den ÖPNV offen lässt. Am anderen Ende würde der Straßenabschnitt von der Gustav-Kessler-Straße zum Doktor-Weis-Platz für den individuellen Autoverkehr zur Einbahnstraße in Richtung Westen. Auch die Durchfahrt von der Rathausstraße in die Friedrich-Friesen-Straße sollte gesperrt werden.

Um trotzdem dem Anspruch der Erreichbarkeit der Friedrich-Breuer-Straße für Autofahrer*innen halbwegs gerecht zu werden, würde man eine u-förmige Durchfahrt über Einbahnstraße ermöglichen. Der Weg wäre: Rathausstraße südwärts, Friedrich-Breuer-Straße ostwärts, Kreuzstraße nordwärts. Die Hans-Böckler-Straße zwischen Friedrich-Breuer-Straße und Combahnstraße könnte man in zwei Richtungen befahrbar lassen. An dieser Strecke liegen etliche Parkmöglichkeiten. In der Kreuzstraße kann man durch den Wegfall eine Fahrspur noch zusätzliche Parkplätze einrichten.

Die Fußgänger*innen auf der Friedrich-Breuer-Straße brauchen unbedingt mehr Platz. Da mir eine Nutzung der Fahrspur als kombinierter Raum für Fußgänger und ÖPNV auf Grund der hohen Bus- und Bahnfrequenz nicht möglich erscheint, muss Platz außerhalb der Fahrspur gefunden werden. Also muss das Fahrradparken neu geplant werden und die Auto-Parkplätze müssen wegfallen.

Um den Gewerbetreibenden die Angst vor leeren Geschäften zu nehmen, weil man nicht mehr schnell seinen Fisch einkaufen kann, könnte man als Kompromiss überlegen, die Grünfläche nördlich des Beueler Rathauses zu opfern und in einen "20-Minuten-Parkplatz" umzuwandeln. Der wäre von der B56 schnell erreichbar und ist ebenso schnell wieder zu verlassen. Als Ausgleich muss aber Raum für Grün vor dem Rathaus entlang der Straße und am Konrad-Adenauer-Platz realisiert werden.

Die Friedrich Breuer Straße muss man mit dem Fahrrad gut erreichen können, denn viele nutzen das Rad zum Einkaufen. Als Durchgangsstrecke für den Radverkehr ist sie aber auf Grund der intensiven Nutzung und der Bahnschienen nicht wirklich tauglich. Die parallele Fahrradstraße auf der Siegfried-Leopold-Straße muss daher verbessert und bevorrechtigt werden. Hier müssen Parkplätze wegfallen, denn die Straße ist mit Radverkehr, Lieferverkehr und der Parkhauszufahrt schon ausgelastet.

Wie wäre es, wenn man noch einen Schritt weiterdenkt?
- Der häufige ÖPNV und die vielen Haltestellen laden geradezu ein, die Strecke vom Beueler Bahnhof bis zum Konrad-Adenauer-Platz kostenlos nutzbar zu machen (subventioniert von Gewerbe und Gastro). Dann kann man unkompliziert und ohne Ticket von einem Ende des Beueler Zentrums zum anderen wechseln, denn es kommt ständig ein Bus.

- Ein großer Wurf wäre zudem eine neue Fuß- und Radverkehrsunterführung am Beueler Bahnhof (leider aber nicht die, die die Bahn bauen will). Wenn man zu Fuß oder mit dem Rad geradeaus aus der Obere-Wilhelmstraße unter der Gustav-Kessler-Straße, der Bahn und unter der Königswinterer Straße hindurch direkt in eine umgestaltete und aufgewertete Siegburger Straße kommen könnte, würde das Beueler Zentrum von den Wohngebieten im Osten her sehr schnell, gut und umweltfreundlich erreichbar sein. Es würde mehr potentielle Kund*innen durch die Obere-Wilhelmstraße führen. Zudem würde so eine bessere Chance für das Kulturviertel rund um das Pantheon und über die Siegfried-Leopold-Straße eine gute Fahrradverbindung zur Kennedybrücke erreicht werden. Das würde aber eine Verlegung der Straßenbahnschienen in den östlichen Teil der Friedrich-Breuer-Straße und entlang der Bahntrasse in der Gustav-Kessler-Straße erfordern. Der Platz dafür wäre (wahrscheinlich) da.