Grasschnitt vs. Insektensterben
Das Thema Insektensterben ist seit geraumer Zeit in aller Munde und es werden große (leider in erster Linie nur gedankliche) Anstrengungen unternommen, diesem entgegenzuwirken.
Das Denken und das Tun stehen meines Erachtens hierbei zum Teil in einem eklatanten Kontrast.
Grünflächen werden bereits bei einer sehr niedrigen Wuchshöhe des Grases wieder abgemäht - Blumen haben hier gar nicht erst die Chance, zu wachsen.
Ist es wirklich notwendig, Flächen auszuweisen, auf denen Wildblumen wachsen und gedeihen dürfen?
Nicht nur die Bürger/Besucher sind eine "Gefahr" für die Blumen, sondern genauso die Anweisungen der Stadt, Grünflächen kurz getrimmt zu halten.
Ein Beispiel für ein "so könnte es klappen": Im letzten Sommer wurde ein kleiner Abschnitt der rheinseitigen Grünfläche vor der Deutschen Welle eine Zeit lang sich selbst überlassen. Blumen wuchsen und entzückten auch so manchen Bonner und manche Bonnerin. Die Wiese entwickelte sich zu einem beliebten Fotomotiv und zauberte ein Lächeln in viele Corona-müde Gesichter.
Bonn mit seinen vielen Grünflächen (ich denke insbesondere an die Rheinaue) bietet das Potential, dass aus kurzgetrimmten Rasenflächen Blumenwiesen entstehen könnten. Dadurch würden sich gleich mehrere positive Nebeneffekte ergeben:
- weniger Arbeitsaufwand für die Rasenpflege
- Böden sind widerstandsfähiger gegen externe Einwirkungen (ein Teil der Wiesen ist nach dem Grasschnitt z.T. tot)
- Lebensraum für Insekten (zu Ende gedacht: Insekten sind am Anfang der "Nahrungskette Klimawandel")