Schließung von Bibliothekstandorten

Monetärer Typ: 
Sparvorschlag

Kategorie

Bildung und Soziales

Die Stadtbibliothek Bonn verfügt derzeit über 10 Standorte: Sechs im Stadtbezirk Bonn (Zentralbibliothek, Endenich, Tannenbusch, Dottendorf, Rheindorf/Auerberg sowie die Musikbibliothek im Schumannhaus), zwei in Beuel (Brückenforum und Stadtteil- und Gesamtschulbibliothek Beuel-Ost) sowie jeweils eine in Bad Godesberg und in Hardtberg. Sie verfügt damit im Schnitt über mehr Standorte als Bibliotheken in vergleichbaren Städten. In der Ausstattung der Bibliothek (Personal, Medienbestand, Sach- und Betriebskosten) nimmt sie jedoch eher einen unterdurchschnittlichen Rang ein.

2015 eröffnet im „Haus der Bildung“ am Bottlerplatz die neue, moderne Zentralbibliothek. Auch aus diesem Grund ist beabsichtigt, die Bibliothekslandschaft zu konzentrieren und vor allem die im Vergleich zu anderen Stadtgebieten deutlich wohnortnähere Versorgung im Stadtbezirk Bonn nicht mehr beizubehalten. Geschlossen werden sollen daher die Standorte Endenich, Dottendorf und Rheindorf zum 01. März 2015 sowie die in der Nähe zum neuen Haus der Bildung gelegene Bezirksbibliothek Beuel Brückenforum zum 01. August 2015. Auf die bestehende Anmietoption für neue Räume der Stadtteilbibliothek in Auerberg soll verzichtet werden.
Außerdem wird die Schulbibliothek der Gesamtschule Beuel-Ost nicht mehr von städtischem Personal geführt. Die Fachkompetenz soll jedoch als Beratungsfunktion für Schulen optional weiterhin erhalten bleiben.
Es verbleiben damit die Zentralbibliothek im Haus der Bildung (Eröffnung 2. Quartal 2015), Stadtteilbibliothek Tannenbusch, Musikbibliothek im Schumannhaus, Stadtteilbibliothek Bonn Beuel-Ost, Bezirksbibliothek Bad Godesberg, Stadtteilbibliothek Brüser Berg (Hardtberg).

Das Einsparvolumen setzt sich zusammen aus 4,5 Stellen Personalkosten, wobei 5 der 9,5 durch Schließung freiwerdenden Stellen zur Leistungsstärkung in die neue Zentralbibliothek bzw. nach Tannenbusch übernommen werden. Hinzu kommen Sachkosten sowie Betriebskosten für die Immobilien. Letztere kommen als Einsparung erst dann zum Tragen, wenn die Immobilien extern nachgenutzt oder verwertet werden. Im Falle einer Verwertung würde der Haushalt zusätzlich um die Unterhaltungskosten und durch Verkaufserlöse entlastet.

Ab dem Jahr 2015 kann ein Betrag von rd. 220.000 EUR eingespart werden. Ab dem Jahr 2016 bedeutet dies einen jährlichen Einsparbetrag von rd. 445.000 EUR.

Kommentare

Viele zeigen sich überrascht, wenn ich ihnen erzähle, dass die Stadtbüchereien Spenden in Form von gut erhaltenen, aktuellen Büchern anbieten. Das sollte bekannt gemacht werden.
Käptn Book könnte alle zwei Jahre stattfinden, statt jährlich.

Seit Jahren wird von der Politik propagiert, Bildung sei das wichtigste für Deutschland. Warum will gerade die Bundesstadt Bonn die Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Schulen schließen? Jeder weiß, wie wichtig die Nähe solcher Angebote zu den Nutzern ist, da ansonsten die Angebote nicht wahrgenommen werden. Früher fuhren ganze Kolonnen von Büchereinbussen durch die Strassen, um die Kinder quasi zu Hause abzuholen. Warum bemüht man sich hier nicht um mehr privates Sponsoring und um mehr ehrenamtliche Helfer. Die könnte die Kosten deutlich senken, ohne die Attraktivität des Angebots zu reduzieren.

Die Kinder lieben die Stadtteilbibliothek. Bildung vor Ort ist sehr wichtig!

Wir sollten der Jugend den Zugang zu Büchern erleichtern, dazu ist eine Stadtteilbücherei wichtig!

Die Stärkung der Zentralbücherei auf Kosten einzelner Stadtetilbücherein geht in die falsche Richtung. Die regelmäßigen Besuche der Kindergarten und Schulgruppen sowie die oft nachfolgenden Besuche einzelner Kinder mit ihren Eltern in die "Bücherei um die Ecke" werden abnehmen bwz. wegen Zeitgründen der Betreuer/Lehrer und aufgrund des Aufwandes in die Stadt zu kommen, aufhören. Wer übrigens würde die Fahrtkosten dafür übernehmen?
Aber auch ich als Erwachsener fahre nicht mal eben wegen einem Buch in die Stadt, manchmal bei "Wind und Wetter und ohne erreichbaren Parkplatz". Das würde eine teure Ausleihe.
Für eine vorausschauende Bildungs- und Integrationspolitik sind die Büchereien unerläßlich. Selbst ein Erhalt des Standortes Tannebusch hilft Grundschulkinder aus Auerberg/Graurheindorf nicht. Mal eben mit der Rad als 8 järiger über die Autobahnbrücke zur dort erhaltenen Bücherei. Unrealistsich und als Elternteil unverantwortlich.
Deshalb: Erhalt und sogar Ausbau aller Büchereien zu Bildungs- und Sozialzentren und die weitere Kooperation mit den Schulen und Kindergärten wie bisher und die Fortsetzung der bisherigen Nachmittagsangebote.

Von der Schließung der lokalen Stadtteilbibliotheken wären vor allem Kinder und Jugendliche betroffen. Stadtteilbibliotheken können für diese Zielgruppe einen wichtigen Beitrag zu Spracherwerb und Leseförderung und somit zur Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit leisten.
Um Kosten zu sparen, sollte die Erwachsenenliteratur aus dem Bestand einzelner Stadtteilbibliotheken entfallen. Hierdurch wäre weniger Platz erforderlich, die Stadtteilbibliotheken könnten in kleinere und kostengünstigere Räume umziehen. Die Öffnungszeiten sollten reduziert werden (ca. 15 pro Woche, verteilt über mehrere Wochentage, sollten meiner Meinung nach genügen).

Büchereien gehören mit Ihren Aufgaben der Leseförderung und Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen in den Bildungsbereich und sind daher nicht zu schließen. Jeder Stadtteil sollte eine Öffentliche Bücherei besonders für Kinder und Jugendliche haben und mit den örtlichen Schulen (und Kindertagesstätten) finanziell und personell verbunden werden.

Die Stadtteilbibliotheken sind ein gutes niederschwelliges Bildungsangebot. Darüber hinaus mobilisiert es viel Ehreamtsangagement für den Stadtteil. Die Kosten sind relativ gering. Denkmalgeschützte Gebäude müssen häufig eh durch die öff. Hand erhalten werden, da ist eine Bücherei ein relativ extensive kostengünstige Nutzungsmöglichkeit.
Es ist einfach nicht einzusehen, dass uns das vor Ort verfügbare und nahezu wöchentlich genutzte Angebot kaputt gemacht werden soll und bei den großen Projekten (Festspielhaus) Geld keine vergleichbare Rolle zu spielen scheint.

Bei den Sparvorschlägen der Verwaltung ist mir aufgefallen, das es sich beim Einsparpotential eher um Kleinstbeträge handelt, setzt man sie ins Verhältnis zu den geplanten Ausgaben beim Festspielhaus. Das Festspielhaus wird gar nicht erst thematisiert. Sehen wir von den 4,4 Millionen EUR für die baureife Bereitstellung des Grundstücks mal ab, so könnte man von den 500 000 EUR, die über 20 Jahre (!) jährlich ins Stiftungskapital eingebracht werden sollen, alle Bibliotheksstandorte erhalten.
Also: Festspielhaus streichen und etwas für die Kinder und Jugendlichen in den Stadtteilen tun !

Wenn den jüngeren Kindern die Möglichkeit zur Bildung durch ortsnahe Büchereien genommen wird, dann brauchT Bonn in 20 Jahren auch kein großes "Haus der Bildung" mehr und Festspielhaus und Oper werden auch überflüssig. Aber wohnen möchte ich dann auch nicht mehr in Bonn.

@#31.1 @#31.1 Den Gedanken hatte ich auch. Wenn man die Leseförderung und Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen in den Stadtteilen vernachlässigt, wer kommt denn dann in der nächsten Generation ins Festspielhaus, in die Oper, ins Haus der Bildung,...?

Wir leben sehr gerne in Auerberg und nutzen wöchentlich die Bibliothek in Rheindorf. In unserem Stadtteil wohnen viele kinderreiche Familien, die leider zum Teil mit extrem wenig Geld auskommen müssen. Für diese Familien und vor allem deren Kindern ist ein fast kostenloser und vor allem leichter (fußläufiger) Zugang zu Büchern extrem wichtig. Wer nutzt schon eine Bibliothek, zu der man erst mit der (nicht so preisgünstigen) Straßenbahn fahren muss? Oder wer trägt schon gerne einen Pack schwerer Bücher einen weiten Fußweg? Kinder sind unsere Zukunft und Deutschland ist bzw. war doch das Land der Dichter und Denker. Es kann nicht sein, dass ausgerechnet hier an dieser bereits bautechnisch geplanten Bücherei neben dem Rewe plötzlich das Geld nicht mehr da sein soll. Gesamtgesellschaftlich gesehen lohnt sich diese Investition auf jeden Fall. Auch wenn der positive Effekt dann vielleicht in eine andere "Wahlperiode" fällt. Wer solchen Kürzungen zustimmt, sollte sich wirklich schämen. Aber es ist wahrscheinlich nicht so einfach, sich in diese "Wähler" reinzuversetzen, wenn man selbst sich jedes Buch im Hardcover leisten kann.

Worüber stimmen wir Bürgerinnen hier ab, wenn am Donnerstag schon das Todesurteil für die Stadtteilbibliotheken gesprochen werden soll?!!? Egal, wie viele Menschen sich für den Erhalt der Bibliotheken einsetzen, Unterschriften leisten, demonstrieren etc.: Der Bürgerwille scheint nicht zu interessieren!!!

Redaktionskommentar

@#33

@#33 Hallo Wütender Bürger, in der morgigen Sitzung des Hauptausschusses wird noch keine endgültige Entscheidung über das zukünftige Bibliothekskonzept getroffen. Der mehrheitliche Beschluss des vorberatenden Gremiums "Kulturausschuss" vom 25.11.2014 lautet: "Die Entscheidung über die künftige Bibliotheksstruktur wird im Rahmen der Haushaltsberatungen getroffen."

Das von der Verwaltung aufgeführte Einsparpotential kann bezweifelt werden. Bei deren Berechnung (siehe auch die Drucksache 1412893 - Seiten 8 und 9 im Bonner Rats- und Informationssystem) werden beispielsweise 2 volle Stellen für die Stadtteilbücherei Rheindorf / Auerberg zugrunde gelegt - so viele Stellen hat diese Stadtteilbücherei aber gar nicht. Darüber hinaus hat die Verwaltung für die Räumlichkeiten, in die diese Stadtteilbücherei umziehen soll(te), bereits einen Mietvertrag abgeschlossen, das heißt, diese Mietkosten fallen trotzdem an - auch wenn die Stadtbücherei nicht dort einziehen sollte.
Die Stadtteilbücherei in Rheindorf / Auerberg ermöglicht nicht nur einen niedrigschwelligen Zugang zu Bildung und Kultur, sie ist auch eine wichtige Begegnungsstätte für die Menschen unserer Stadtteile mit ihren verschiedenen kulturellen und religiösen Wurzeln. Sie spielt damit eine zentrale Rolle für eine gelingende Stadtteilentwicklung.
Auch deshalb greift die Berechnung der Stadtverwaltung zu kurz, denn sie berücksichtigt in keinster Weise Folgekosten, die bei einer nicht gelingenden Stadtteilentwicklung entstehen.

@#34 @#34 Ich geben Ihnen völlig Recht!!!

Die wohnortnahen Bibliotheken mit gut ausgebildetem Fachpersonal sind ein ganz wichtiges Bildungsangebot. Sie ergänzen die Arbeit der Schulen und bieten vor allem denen, die nicht (mehr) zur Schule gehen, eine Chance, sich weiterzubilden. Dazu braucht man allerdings nicht weniger, sondern mehr Personal. Ich verstehe nicht, dass der Stadt Bonn beim Sparen nichts besseres einfällt, als das zu streichen, was allen Bürger/innen zugute kommt (wozu auch die Theaterlandschaft und die Sportmöglichkeiten gehören). Statt dessen sollte man das Überflüssige einsparen - z.B. die städtischen Gelder, die für das neue Festspielhaus vorgesehen sind. Allein mit den 4,4 Mio, die für das baureife Grundstücks (4,4 Mio) zur Verfügung gestellt werden sollen, könnten alle jetzt zur Schließung vorgesehenen Stadtteilbibliotheken weitere 9 Jahre erhalten werden!

Lesen bildet! Die Schließung der Büchereien trifft die sozial Schwachen und bildungsfernen Bürger, die sich kein Buch kaufen können.

Ich habe nein ich lehne ab als Meinung gewählt , weil ich finde dass die Leute heute viel zu wenig lesen. Ich selber lese gerne Bücher und diesen Spaß sollen auch andere haben . Wenn nämlich so viele Büchereien schließen muss man sich immer die Bücher kaufen und es würden wesentlich weniger Leute lesen. Und Kinder die dann deshalb weniger lesen wären dann wesentlich schlechter in der Schule. Außerdem bilden Büchereien auch Ausleipunkte für Schulen. Außerdem können sich ärmere keine Bücher leisten. (Julian 10)

Unabhängig von all den grundsätzlichen Bedenken, die zu Recht gegen die Schließung der Stadtteilsbibliotheken vorgebracht werden, steht gerade der Plan, den Standort Rheindorf/Auerberg zu schließen, in offenem Widerspruch zu der aktuellen Entwicklung des Stadtteils. Mit den "Bonner Sieben" an der Josefshöhe, dem "Auerberg-Carré" und der "Neuen Auerberger Mitte" an der Pariser Straße werden derzeit rund 300 neue Wohnungen in *unmittelbarer Nähe* des alten bzw. des eigentlich geplanten neuen Standorts errichtet. Der Bedarf nach einem niederschwelligen, dezentralen Bibliotheksangebot wird also in Rheindorf/Auerberg nicht etwa sinken, sondern kurzfristig erheblich steigern. Sollte die Schließung verwirklicht werden, wird also nicht nur der "Altbevölkerung" eine wichtige öffentliche Infrastruktur entzogen. Zugleich wird das Angebot an öffentlicher Bildung auch für die künftigen Neubürger reduziert. Das ist kein besonders guter Willkommengruß seitens des Stadt Bonn, selbst wenn ausblendet, dass für den einen oder anderen Wohnungskäufer die Existenz einer Stadtteilsbibliothek vielleicht sogar ein (kleines) Mosaiksteinchen in der Entscheidung für Bonn im Allgemeinen und Auerberg im Besonderen war. Mit anderen Worten: Die Schließung der Stadtteilsbibliothek wäre nicht nur eine schlechte Entscheidung. Sie käme auch zu einem völlig unpassenden Zeitpunkt.

Bibliotheken werden im Zeitalter des Internets unwichtiger. Die Kernzielgruppe - Kinder- sollten ueber die Schulbibliotheken an das Lesen herangefuehrt werden

@#39 @#39 Selbst wenn man unterstellt, dass das klassische Medium des Buches in Zeiten des Internets an Bedeutung verliert - was ich in dieser Pauschalität zu bezweifeln wage -, ist das doch nicht die Motivation hinter dem Sparvorschlag der Verwaltung. Es geht darum, Zitat, die "Bibliothekslandschaft zu konzentrieren und vor allem die im Vergleich zu anderen Stadtgebieten deutlich wohnortnähere Versorgung im Stadtbezirk Bonn nicht mehr beizubehalten". Gerade diejenigen (insbesondere Kinder), die sich zumindest halbwegs aktuelle Bücher eben nicht als eBooks auf ihre Kindles oder iPads laden können, werden aber auf einen einfachen Zugang zum klassischen Medium Buch angewiesen bleiben. Die Konzentration der Bibliothekslandschaft und die Schließung der Stadtteilbibliotheken ist deshalb der falsche Weg.

Nach meiner Erfahrung mit drei Kindern müssen die Stadtteilbibliotheken im Bereich Bildung und nicht (nur) Kultur eingeordnet werden. Somit sind sie Mitförderer unserer Kinder und damit unserer Zukunft !!! Wie können wir daran sparen ?????????!!!!!!!!! Im Stadtteil Endenich "beliefert" die Bücherei eine Grundschule, eine Hauptschule und mindestens 4 Kitas ! Dazu verzeichnet sie steigende Ausleihzahlen!!!
Wenn Bonn an unseren Kindern spart ist das ein echtes Armutszeugnis und zeugt von mangelnder Weitsicht !!!
Übrigens mit ehrenamtlichen Helfern für Ausweichmodelle in Schulräume kann bei der Masse an Doppelverdienern bzw. Alleinerziehenden nicht zu rechnen sein. Auch das kann ich aus meiner Arbeit im Förderverein unserer Grundschule bezeugen. Der steigende Bedarf an OGS-Plätzen spricht hier für sich!
Gespart werden muss an anderer Stelle!

Noch ist Bonn eine junge Stadt. Wir investieren mit den Bibliotheken in die Ausbildung unserer jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger und geben jungen (wie alten) Menschen eine Leseheimat. Das ist unser Kapital für morgen. Erhaltet die Bibliotheken!

... für die vielfältigen Funktionen der Stadtteilsbibliotheken findet sich aktuell auf der WWW-Seite der Stadt Bonn selbst. Unter <http://www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/buergermitwirkung/buerg... heißt es "Auch Bürgerinnen und Bürger ohne Internetzugang können am Bürgerdialog zum Haushalt teilnehmen. Dafür stehen die öffentlichen Internetzugänge im Stadthaus, in der Zentralbibliothek und in den Stadtteilbibliotheken zu den üblichen Öffnungszeiten zur Verfügung." Auch diese zusätzlichen Informations- und Partizipationsmöglichkeiten würde zukünftig entfallen, wenn und wo die die Stadtteilsbibliotheken geschlossen werden.

Die letzten drei Sätze der Verwaltungsvorlage sind m.E. wesentlich: gespart werden kann nur, wenn die Gebäude (in Dottendorf das Ortszentrum) verkauft werden. Der Unterhalt in Dottendorf ist ungewöhnlich hoch (um nicht zu sagen: "extrem hoch"). Es geht um rund 92.000 Euro für die Gebäudebewirtschaftung (= 50% der derzeitigen Gesamtkosten der Bibliothek) - an denen sich nicht ändern würde.
Diese hohen Bewirtschaftungskosten haben, wie ich gehört habe, skurrile Ursachen: die nicht genutzte (!) Tiefgarage (!) wird geheizt!?! Angeblich können im Gebäude etliche Heizkörper nicht geregelt werden, dh. auch leere Räume sind angenehm temperiert. Die Fenster sind seien nicht mehrfach verglast - auch hier wären exakte Infos interessant.
Und, wie das so ist mit Gerüchten: Kaufinteressenten für das Grundstück (ein "Filetstück") seien bereits im Gespräch? Einkaufszentrum statt Ortszentrum?! Ob das stimmt, weiß ich nicht - unwahrscheinlich erscheint mir dies nicht. In der Vorlage steht "nebulös": über eine "Veräußerung muss zu gegebenem Zeitpunkt separat entschieden werden."
Interessant finde ich auch, dass die ehrenamtlichen Tätigkeiten in Dottendorf (Lernwerkstatt OLEDO) ausdrücklich anerkannt werden - aber nur auf dem Papier. Wo diese Arbeit künftig geleistet werden kann: darüber soll zu "gegebenem Zeitpunkt im Einzelfall" entschieden werden. "Vorzugsweise in unmittelbarer Nähe" sollen die Angebote "in städtischen Räumen" weitergeführt werden. Dieser Ablauf muss doch wohl vom Kopf auf die Füße stellen: erst die Nachnutzung des Ortszentrums klären und offenlegen, dann Räume für OLEDO und Bibliothek anmieten und das Angebot verlagern.
Bis das so weit ist: keine Entscheidung treffen, das Konzept zur Kenntnis nehmen, mehr nicht.

Es sollte überlegt werden, ob nicht als Ausgleich für die zu schließenden Stadtteilbibliotheken ein Bücherbus angeschafft werden kann, der zu regelmäßigen Zeiten die Grundschulen anfährt, dort aber allen Bürgern zur Verfügung steht.

Dies betrifft in erster Linie das Stadtgebiet bonn, das aber weiterhin mit einer zumutbaren Anfahrt versorgt ist. Es tut zwar weh, aber ohne Wermutstropfen gehts einfach nicht.

Vorschlag: Statt Schließung lieber Anhebung der Leihgebühren
In fast allen Bereichen gibt es regelmäßige Preiserhöhungen; wer gerne ausleiht, ist sicherlich auch bereit, ein paar Cent mehr pro Medium oder ein paar Euro mehr pro Jahresgebühr zu zahlen; ist immer noch viel viel günstiger als selber zu kaufen

Die Endenicher Stzadtteilbücherei muss bleiben

Die Stadtbibliothek Endenich ist unbedingt zu erhalten; ein großes und gutes Angebot und ein sehr reger Zuspruch aller Altersgruppen zeigen, wie wichtig die Einrichtung für die Endenicher Bevölkerung schon seit langer Zeit ist. Eine geplante Schliessung ist die absolut falsche Bildungspolitik!! Der Rat der Stadt Bonn möge nach allen Möglichkeiten suchen, die Stadtteilbibliothek Endenich zu erhalten.

Nein, der Vorschlag ist strikt abzulehnen, da nicht an der Zukunft von Kindern und Jugendlichen und an der kulturellen/bildungsmäßigen nahen Stadtteilversorgung gespart werden darf. Es ist in der Politk ein hohes und anerkanntes Ziel, dass insbesondere bildungsfernere Schichten eine stadtteilnahe Versorgung von Bildungsmöglichkeiten benötigen - eine Zentralisierung schafft neue Hürden. Außerdem bilden die Stadtteilbibliotheken/-büchereien einen wichtigen Fixpunkt für die Identifikation mit dem Stadtteil.

Kinder und Familien sind die Haupt-Leittragenden der meisten "Sparvorschläge". Schwimmbäder und Bibliotheken schließen, Betreuungsangebote wie OGS kürzen, Ferienbetreuung und Sportstätten streichen bzw. verteuern, Grundsteuer erhöhen. Das wird langfristig zu einer Erhöhung der Jugendkriminalität und zur Verschlechterung der Bildungschancen für Bonner Kinder führen.

Der Erhalt der Stadtteilbüchereien an den vorhandenen Standorten ist für Jugendbildung und Bürger-Nahversorgung unverzichtbar. Jeder "Umzug" wird unkalkulierbar teuer, wie die Vergangenheit bewiesen hat. Die Einbeziehung von Ehrenamtlern ist wünschenswert, muß aber sorgfältig geprüft und auch kontrolliert werden. Würde das dann tatsächlich zu Einsparungen führen?

Endenich zieht aufgrund seiner Infrastruktur insbesondere auch junge Familien an. Es ist wichtig, dass bereits Grundschulkinder - auch ohne Eltern - selbständig eine Stadtteilbücherei nutzen können, ohne auf eine Begleitung durch die Eltern zur Zentralbibliothek angewiesen zu sein. So können Kinder auch eine Bibliothek aufsuchen, wenn den Eltern (etwa aufgrund von Berufstätigkeit) die Zeit oder der Wille fehlt, sie dorthin zu begleiten. Die Kinder erlernen hierdurch mehr Selbständigkeit, und ihre Freude am Lesen wird gefördert. Sie können ferner selbst entscheiden, wieviel Zeit sie in der Bibliothek verbringen wollen, ohne sich nach dem möglicherweise straffen Zeitplan der Eltern richten zu müssen.

Stadtteilnahe Bildung vor Ort für unsere Kinder,Bilderbuchkino und Leseförderung sind unersetzbar!

Als Gemeindepfarrer mit 20-jähriger Erfahrung im Ort weiß ich um den hohen Stellenwert, den die Stadtteilbibliothek in der Endenicher Burg hat. Sie gehört zum „Bildungscampus“ unseres Veedels. Ihre zentrale Lage und die Nähe zu Grund- und Hauptschule sowie zu den Kindertagesstätten sind zusammen mit den verlässlichen Öffnungszeiten und dem großen Engagement des Fördervereins wesentliche Voraussetzungen dafür, dass Endenicher Kinder, Jugendliche und Erwachsene Zugang zu Büchern und Medien haben.

Die Begründung, dass das Haus der Bildung im Zentrum von Bonn diese Lese- und Bildungslust in unserem Stadtteil befriedigen könne, halte ich für eine falsche Einschätzung. Kinder, die von klein auf in den Kitas und der Grundschule lernen, wie sie eigenständig dafür sorgen können, Bücher auszuleihen und so ihren Interessen nachgehen zu können, würden dieses für die Bildung so wichtige Erfahrungsfeld verlieren.

Eine Stadt, deren Ratsmitglieder an vielen Stellen bürgerschaftliches Engagement loben und Bildung als ein sehr hohes Gut einfordern und zu befördern wünschen, darf eine gut funktionierende Stadtteilbibliothek nicht schließen.

So, wie es bislang offenbar noch kein Konzept für das Haus der Bildung gibt, muss damit gerechnet werden, dass auch für die Endenicher Burg keine Überlegungen angestellt wurden, was in ihren Räumen nach einer Schließung der Stadtteilbibliothek geschehen soll. Das älteste Gebäude im Zentrum von Endenich würde nicht mehr ein so integraler Bestandteil des Ortslebens sein wie bisher.

Ich appelliere an Sie als EntscheidungsträgerInnen: Suchen Sie nach besseren Lösungen, um Wege aus der Verschuldung der Stadt zu finden. Kinder und Jugendliche haben die Misere nicht zu verantworten. Ihre Bildung, die sie in der Freizeit über das schulische Lernfeld hinaus vertiefen und erweitern, darf nicht vernachlässigt werden.

Die genannten Zahlen sind meiner Meinung nach völlig aus der Luft gegriffen. Es kommt nur zu einer Verlagerung der Kosten. Ein Zerschlagen von gewachsenen, fest in den Stadtteil intergrierten niederschwelliger Bildungseinrichtungen finde ich abolut indiskutabel. Ein Großteil der Veranstaltungen wird zudem ohne Kosten für die Stadt von Ehrenamtlern durchgeführt. Bonn spart sich DUMM !

Schließung der Endenicher Stadtteilbücherei verhindern!!!

Der Rückzug aus der Fläche ist für die Versorgung gerade im Kinder- und Jugendbereich sicher kritisch zu sehen. Die wegfallenden Angebote werden bei der Leseförderung für Kinder und Jegendliche fehlen und das verbleibende städtische Angebot kann dies kaum wettmachen.

Wenn aber denn schon in Beuel eine der beiden Büchereien geschlossen werden soll, dann macht tatsächlich nur der Verwaltungsvorschlag Sinn. Wer sich den Stadtplan ansieht, wird feststellen, dass die Schließung der Bücherei Beuel-Ost in der Gesamtschule viel mehr Menschen zu weiteren Wegen zu einer Bücherei zwingt als die Schließung der zudem kleineren Bücherei im Brückenforum, deren Kunden aus der Beueler Mitte mit der Zentralbibliothek eine gut erreichbare Alternative haben. Die entsprechende Initiative aus der Beueler Lokalpolitik und die ausliegenden Unterschriftenbögen kann ich vor diesem Hintergrund nicht einmal im Ansatz nachvollziehen.

Ich finde diesen Vorschlag schrecklich. Die Stadt will also den Vierteln lokale Bildungsstädten auflösen um ein großes Bildungszentrum zu etablieren? Die lokalen Bücherreien leisten einen unglaublich großen Beitrag zum Stadtbild, sie gehen kooperationen mit Schulen ein und Kinder lernen schon im frühen Alter wie man mit Büchern umgeht. Ich glaube nicht, dass ein großes Haus in der Innenstadt -für viele auch schlecht erreichbar- eine Lösung wäre.

In Zeiten, in denen mangelnde Sprachkompetenz bei Kindern beklagt wird halte ich es für ein völlig falsches Zeichen, die Stadtteilbibliotheken zu schließen. Hier bietet sich wohnortnah vor allem auch für einkommensschwächere Familien die Möglichkeit, ihre Pänz mit ausreichend "Lesefutter" zu versorgen und ein attraktives Gegenangebot zu Fernsehen, Internetfilmchen und -spielen zu bieten.

wir haben einen kinderreichen Ortsteil mit 7 Kindergärten und zwei größeren Schulen neben der Bibliothek, die Kooperationsverträge geschlossen haben - zudem noch ein voll belegtes Flüchtlingsheim
Alle diese Lesergruppen werden nicht den Weg in die Innenstadt antreten können, die gemeinsame Arbeit
mit allen Gruppen vor Ort (Biliotheksführerschein etc) wird wegfallen. Keine unserer FAmilien wollte ein weiteres Cafe in der Innenstadt, aber eine zentrale Buchversorgung vor Ort

Bibliotheken im Stadtteil werden von Jung und Alt genutzt. Direkter Nutzen für die Bürger.

Wer mit Bildung alle erreichen will, muss Bildung auch erreichbar anbieten. Ein teures Leuchtturmbildungshaus erreicht viel weniger Bürger, vor allem nicht unbedingt die bislang noch bildungsferneren Menschen. Die Stadtteilbibliotheken übernehmen nicht nur die Versorgung direkt am Wohnort, der Schule, dem Kindergarten und ermöglichen damit auch alten oder im Gehen eingeschränkten Menschen die Nutzung, sondern auch Kindern einen Besuch ohne Eltern, die vielleicht keine Lust haben, erlauben es ihnen, selbst ihre Bücher auszusuchen und sich zu bilden, auch wenn den Eltern das vielleicht nicht so wichtig ist. Sie ermöglichen damit Freiheit für Kinder. Stadtteilbibliotheken übernehmen eine wichtige Funktion als Begegnungsstätte, Beispiel Endenich mit seinen Büchernachmittagen, seinem Flohmarkt, seinem Mittelalterfest. Eine Schließung würde damit auch die vielfältige ehrenamtliche Arbeit, die die Stadt nichts kostet, mit Füßen treten, was schade wäre. Dass auch die Flüchtlinge im Paulusheim, vor allem die Kinder, über die Endenicher Bücherei eine Möglichkeit erhalten, ihre Welt zu vergrößern und über die Feste auch ihre Eltern und Geschwister mitzuziehen und im Endenicher Leben zu integrieren, sei hier nur am Rande noch erwähnt. Genau das ist ein wichtiger Bestandteil, den die Stadtteilbibliotheken ebenso übernehmen, nicht nur in Endenich, sondern auch an den anderen Standorten. Mit dieser Investition in Bildung spart die Stadt enorm viel Geld in der Zukunft. Wer einen ausgeglichen Haushalt anstrebt, sollte genau hier nicht sparen!

Gerade bei der Bildung der Kinder zu sparen, geht gar nicht!

Vielfach wird beklagt, dass Kinder heute zu wenig lesen. Der völlig falsche Ansatz ist es daher m.E., wenn wir den Zugang von Kindern zum Lesen dadurch erschweren, dass die Entfernung zum nächsten Bibliotheksstandort vergrößert wird. Umgekehrt wird "ein Schuh" daraus - und wenn ich (als Endenicherin) in der Burg vorbeischaue, sehe ich zahlreiche Eltern mit Kindern, auch im Vorschulalter - für sie ist der Weg in die Innenstadt relativ weit und würde m.E. zu einer geringeren Nutzung dieser wichtigen Lesergruppe führen. Kürzen wir also lieber da, wo die "großen Brocken" sind, z.B. bei den traditionellen Theatern / Oper - ich halte es durchaus für vertretbar, die Eintrittsgelder zu erhöhen (es sind ja i.d.R. nicht die Ärmsten der Armen, die die Vorstellungen besuchen; + Ausgleich für Leute mit geringem Einkommen).

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