Pro Seilbahn

Ich bin ehrlich überrascht wieviel negative Resonanz die Seilbahn-Idee hier erfährt. Ich meine - die Einwände bezüglich Lärm- und sonstiger Belastungen der Anwohner einer möglichen Trasse in Ehren - das versteht jeder. Aber andererseits - von der jetzigen Situation was den Pendelverkehr auf den Venusberg angeht sind doch viel mehr Leute negativ betroffen! Und hier will doch wohl niemand ernsthaft behaupten, dass die Blechlawine die sich da hoch und runterwälzt weniger belastend ist als es eine Seilbahn wäre! Das soll hier keine Anklage sein, ich halte das für sehr menschlich, aber: ich habe lange in der Bonner Altstadt gewohnt und ich hatte immer den Verdacht, dass die gleichen Leute, die in ihren ruhigen Wohnquartieren absolute Stille einfordern gar kein Problem damit haben in anderen Vierteln stundenlang zu kreisen um einen Parkplatz zu finden (den die Anwohner schon kaum gefunden haben ;) ) weil sie zu geizig fürs Parkhaus sind oder zu bequem den ÖPNV zu benutzen. Dabei wohnen da auch Leute, die vielleicht im Sommer lieber bei offenem Fenster schlafen und die sich dann eben notgedrungen an den Krach übermotorisierter Kraftfahrzeuge gewöhnen müssen. Kurz gesagt - wenn ich mir ansehe, dass die Bahn in Koblenz 7500 Leute pro Stunde in beide Richtungen befördern kann, dann halte ich eine klug konzipierte Seilbahn zw. Beuel und dem Venusberg für eine enorme Chance die Straßen etwas zu entlasten.

Kommentare

...das sollte keine Beschimpfung sein. Ich fahre zwar tatsächlich meistens mit dem Rad oder der Bahn, aber wenn ich mal mit dem Auto in Endenich ins Kino oder zum Konzert fahre, kurve ich da natürlich auch blödsinnig rum um einen Parkplatz zu finden. Alles was ich sagen wollte: sowas muss man doch wirklich in einem größeren Maßstab sehen und ich halte es tatsächlich für möglich, dass eine solche Bahn am Ende viel mehr Leute ent- als andere belastet.

Bis auf die Seilbahn natürlich. Ich bin gegen die Seilbahn, den das Problem sind nicht die Autos, sondern die Ausbaupläne des UKB. Warum musste man unbedingt alles in die Sackgasse da rauf ziehen ( und das Ende ist noch nicht in Sicht)? Man hätte gleichzeitig mit dem Raufziehen auf wieder runter schicken müssen. Die Verwaltung braucht Herr Holzgreve nicht da oben. Herr Holzgreve sollte statt blöder Sprüche in den GA zu setzen lieber Mal die ersten Umzugskisten Packen. Er gehört ja auch zur Verwaltung und dann ist ein Parkplatz mehr Frei.

Die Stadt und das UKB haben nicht auf die Initiative auf dem Berg gehört und nun sollen die nächsten Stadtteile zur Ader gelassen werden. Wer glaubt noch daran, das es mit dem noch nicht mal geplanten "Zentralgebäude" dann zuende sein wird? Ich nicht. Ich traue beiden keinen Meter mehr.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Entlastung, die man sich da schön gerechnet hat, nicht so kommen wird. Mehr bringen (und da bin ich Konform zur Studie) wird die Parkraumbewirtschaftung der öffentlichen Straßen. Angeblich würden die Menschen dann aber nicht den ÖPNV nutzen, ausser wenn die Seilbahn käme. Den Hype glaube ich nicht. Der Effekt wird auch ohne Seil passieren,

Der Unterschied ist, daß sich die Uniklinik seit fast 70 Jahren auf dem Venusberg befindet und langsam, aber stetig gewachsen ist. Keiner der dort wohnenden Anwohnern kann von den Verkehrsproblemen und der Lärmbelästigung überrascht sein.
Natürlich haben sie auch ein Recht auf ein Konzept, aber das Problem auf andere Stadtteile zu verschieben ist keine gute Lösung. Und eine Verkehrsentlastung von 5-8% für 3 Millionen € Defizit/Jahr rechtfertigt nicht eine solch eingreifende Infrastrukturmassnahme.

Lieber Olaf Mertens,
danke für Ihren Kommentar. Sie vergleichen leider Äpfel mit Birnen. Die Koblenzer Seilbahn fährt über den Rhein und Wald zu einer Touri-Attraktion, was ein erheblicher Unterschied zu einer innerstädtischen Seilbahn in Bonn ist, die über eine Schule, Firmen und Privatgrundstücke läuft. Insofern ist es wohl sehr wahrscheinlich, dass eine solche Bahn am Ende viel mehr Leute be- als andere entlastet.
Außerdem ist der NEUbau einer solchen Maßnahme wohl nicht mit der Belästigung durch eine BESTEHENDE zu vergleichen, oder? Nichtsfürungut, aber dagegen: Umweltschützer.