Seilbahn familienfeindlich
In Dottendorf und Umgebung gibt es keinen weiteren Spielplatz, der so gerne und regelmäßig von Familien, Schulen und Kitas aufgesucht wird, wie der auf dem Hindenburgplatz. Er ist schon seit langem besonders begehrt, weil er für verschiedene Altersstufen viele Möglichkeiten bietet. Er ist Treffpunkt über das ganze Jahr. Gerade eben wird er für viel Geld von der Stadt grunderneuert. Er ist noch nicht einmal eröffnet und soll nun nach Willen der Seilbahnbefürworter in 3 Jahren der Seilbahn zum Opfer fallen. Was für eine Farce! Wohin sollen die Familien nun ausweichen. Ach ja, man könnte ihn ja in den Wiesengrund verlegen, bis dort der erste Spatenstich für die Südtangente kommt. Wir jungen Familien plädieren an die Stadt: Stecken Sie die Seilbahnpläne bitte wieder in die Schublade, aus der sie niemals hätten genommen werden dürfen! Es kann doch nicht wirklich im Interesse der Stadt sein, einen begehrten und florierenden Ortsteil wie Dottendorf kaputtzumachen.
Kommentare
am 20. Mai. 2017
at 10:35Uhr
Ich als 4facher Papa stimme Ihnen da zu
Zwar nutzen wir nicht die OGS-Angebote, aber unsere Kinder waren mit dem Kindergarten oft auf dem Hindenburgspielplatz. Auch die Schulen der Umgebung gehen gerne auf den Spielplatz. Meine Kiddies freuen sich schon auf die Wiedereröffnung im Juli. Im übrigen freuen meine beiden Großen nicht auf die Seilbahn. die beiden kleineren kann man noch Beeindrucken.
Viele Außenstehende kennen natürlich nicht das Areal und was man nicht Kennt, erzeugt keine Emotionen.
Zu erwarten wäre für uns Dottendorfer:
1. Das Seil kommend vom UN-Campus wird über die Erich-Kästner-Schule an Haribo vorbei die Urbacher Strasse entlang zum Hindenburgplatz führen. Seilhöhe ca. 20 Meter
2. Auf die Urbacher Strasse MUSS ein Pfeiler mit ebenfalls ca. 20 Meter Höhe errichtet werden. damit dieser nicht umkippt, wird dieser mit einem riesigen Fundament errichtet.
3. Der Haltepunkt Hindenburgplatz muss über die Hausdorfstrasse und muss über den Bushalt hinweg gebaut werden. Hierbei wird der Mindestabstand zu den Oberleitungen der Strassenbahn einzuhalten sein, dh. das man wahrscheinlich (Wegen der Höhe der Gondeln usw.) gar keine Absenkung machen wird (also Seil auf 20 Meter Höhe). Die Station braucht ein Dach um die Technik und die Fahrgäste zu Schützen. Daher wir die Station mindestens 21 Meter hoch werden. Wer sich dass nicht Vorstellen kann, nimmt mal 3 Meter pro Etage an und zählt am nächst gelegenen Hochhaus 7 Etagen ab.
4. Die Länge der Station muss man mit mindestens 18 Meter (Angabe aus Zwischenstand der Machbarkeitsstudie) rechnen. Da man innerhalb der Station nicht nur die beiden Seilstränge unterbringen muss, sondern auch eine Schleife zum Ein- und Aussteigen + Platz für Eingangsschlange + Platz für Ausstiege/Notausgänge + Platz für Lift und Räumlichkeiten für das Personal (Toiletten, Aufenthaltsmöglichkeit). Rechnen wir also eher mit Länger. Ich denke 25 Meter muss man schon ansetzen. Je kleiner der Platz, desto schwieriger wird die Taktung von 30 Sekunden einzuhalten (Geschweige von einer Höheren Taktrate (dazu ein anderes Mal mehr)). Was Platzmangel noch auslösen kann, kann man momentan am Gleis 2/3 am Bonner HbF sehen.
5. Damit wir uns hier mal klar werden: Die Gondeln müssen eigentlich Garagiert werden bei einer bestimmten Windstärke. Gefunden habe ich dazu noch nichts für den Hindenburgplatz. Auch eine geplante Möglichkeit zum Umlenken habe ich nicht gefunden, Man kann also entweder soweit die Kosten durch Eigenschaftsreduktion minimieren, bis sich die Seilbahn vermeintlich rechnet oder man plant eine technische Minimalanforderung, die sich dann aber deutlich teurer darstellen wird. Das die Funktionen gebraucht werden, wird man noch Feststellen und wenn dann schon die Gelder beim Land angefordert wurden, dann zahlt Bonn alleine die technisch notwendigen "Extras". Bei dieser knappen Kalkulation kann man mit einem verdoppeln rechnen. Garagiert werden soll derzeit nur am UN-Campus. Überlegen Sie sich mal, wie groß diese Station werden muss. (Wahrscheinlich muss man die Doppelstöckig machen, da man nicht endlos in die Breite gehen kann. (Dazu auch ein anderes mal mehr))
6. Die Breite der Trasse wird 22 Meter betragen. Das ist die Breite inklusive aller Schwingungen. Die Stationen könnten also etwas schmäler werden, aber dort wird man Wände installieren müssen, damit es nicht zieht wie Hechtsuppe.
7. Der Ausgang Richtung Berg wird wahrscheinlich schon über die Grünflächen ragen. Dort kann man aber keinen Pfeiler errichten, da unter dem kompletten Bereich des Fussballfelds sich das Wasserauffangbecken befindet. Das Seil wird ab hier von 20 auf wahrscheinlich 40 Meter hochgezogen werden. Das Seil wird gerade Richtung Berg führen, da ansonsten Häuser überflogen werden. Die Strecke wird nach Links abbiegen, wenn der Pfeiler, der irgendwo kurz vor Waldgrenze sein wird, erreicht ist. (Umlenkung). Dieser Punkt wird ebenso wie die Station die Lärmemmision erzeugen. Auch für den Pfeiler wird ein gewaltiges Fundament gebraucht. Es muss größer werden als das auf der Urbacher Strasse, da die Umlenkung des Seils starke Kräfte ausübt. Zudem ist er Boden hier öfters sehr Feucht, da die Stelle als Entwässerungskanal für den Venusberg angelegt ist. Wer sich an den Starkregen vor en paar Jahren erinnert, weis genau, wie das Wasser fließt. Damals stand Dottendorf Knöchelhoch unter Wasser.
8. Das Seil führt dann fast Parallel am Berg in ca. 40 Meter Höhe entlang. Die Höhe ist aber Höher, da man vom Potenzial der Häuser ausgehen muss. Aufgrund der zu Überbrückenden Länge braucht man wahrscheinlich 2 zusätzliche Pfeiler im Wald (inklusive Fundament). Wahrscheinlich Rollen Wochenlang LKWs durch den Wald um die Masse an Beton zu transportieren. Der Transport per Hubschrauber ist deutlich Teurer und Umweltschädigender.
9. Sobald das Arenal auf dem Klinikgelände erreicht ist muss ein Pfeiler kommen. Dieser wird auch wieder Stämmiger, denn er muss das Seil erneut umlenken. Die Stelle ich Einflugschneise des Rettungshubschraubers. Auch dafür muss man Schutzvorkehrungen treffen. Ich vermute, dass man dort weder auf 20 Meter runter gehen wird. Zudem kann man auch nicht jedes der Uniklinik-Gebäude einfach so Überfliegen (Wegen der empfindlichen Geräte zb). Da können wir Heute schon mal Extrakosten annehmen, die man aber noch nicht Betiteln kann.
10. Wahrscheinlich ist noch ein 2ter Pfeiler kurz vor Ende, da ab dort die Absenkung kommen muss.
11. Wenn die Planer einiger maßend Intelligent an die Sache dran gehen, wird diese Station barrierefrei ohne Treppe und Lift zu erreichen sein.
Ich bin leider noch nicht Fertig mit allen Themen. Ich versuche gerade erst mal die ganzen Infos zu ordnen.
Für die Statistik:
Ich bin gegen die Seilbahn, da diese nicht Stadtteile verbindet, sondern die Bürger gegeneinander ausspielt. Dieses ist in meinen Augen aber nicht der Fehler der Seilbahn, sondern es liegt an der Aroganten und Egoistischen Art der Stadtplaner, des Instituts Raumkom, der Geschäftsleitung der Universitätsklinik Bonn und der agressiven Befürwortung einiger Verbände. (Auch interessant für das (in meinem Fall) untätige Amt61, Herrn Monheim, Herrn Holzgreve und den ADFC).
am 20. Mai. 2017
at 15:53Uhr
Ich zitiere mal
aus der Machbarkeitsstudie (in die Sie vorm Kommentieren doch bestimmt mal einen Blick geworfen haben?):
"Die mögliche Station Hindenburgplatz ist ... westlich des derzeit realisierten Spielplatzes anzuordnen. ... Die aktuelle Spielplatzplanung ist zwar von der Fläche nicht direkt betroffen, jedoch ist die Verschiebung der Sandfläche nach Süden zu empfehlen." (S. 95)
Natürlich ist das ein Eingriff, aber kein dauerhafter. Die Seilbahnbefürworter sind also nicht so radikale Feinde von jungen Familien, wie Sie annehmen.
am 20. Mai. 2017
at 22:00Uhr
Soweit war ich in der Tat noch nicht
Mein Wissensstand geht nur bis zum Infoabend und da wurde es anders gesagt. Da hat dann wohl Herr Baum was falsch dargestellt. Sie haben Recht, man kann in der großen Studie was anderes Lesen. Scheint wohl noch nicht ganz fix zu sein.
Ich habe nichts gegen die Nachbarn oben. Das man deren Problem mal langsam angehen sollte, sehe ich auch so. Es bleibt zwei Fragen:
In wie weit stimmen die Zahlen in der Studie und kann man die Glauben?
Ist die Lösung die Beste und kann man damit wirklich das Problem lösen?
Ich würde die Frage wie folgt beantworten:
Die Lösung ist nicht die Beste und noch nicht Mal als gut einzuordnen. Das Marienhospital wird gar nicht gelöst, daher wird der Stau dort bleiben. Die Entlastung der RKS kann man als gering einstufen. Synergien von anderen Maßnahmen als Benefit anzugeben (ohne deren Kosten) ist einfach falsch. Besonders wenn der Benefit auf Annahmen beruht und mehr Nutzen hat als die Seilbahn. Nebenbei sollte ein gutes Parkraum Management deutlich Besserung bringen. Das angesprochene Betriebliche Mobilitätskonzept steckt ja noch in den Kinderschuhen und wirkt auf mich nicht wirklich gewollt.
Ich würde mich ärgern, wenn die Seilbahn kommt und dann keinen spürbaren positiven Effekt hat.
am 01. Jun. 2017
at 10:17Uhr
Es geht nicht nur um einen Spielplatz!
Wissen Sie schon, ob der gesamte Spielplatzbereich am Hindenburgplatz der Seilbahn zum Opfer fällt? Das ist doch gar nicht sicher! Und trotzdem leiten Sie daraus ab, die gesamte Seilbahn wäre "familienfeindlich". Dieses Attribut gilt doch vor allem für den allzuvielen Autoverkehr in Kessenich und Dottendorf! Überall werden die Menschen durch das "heilige Blech" an den Rand gedrängt! Als ich das letzte Mal von meiner Venusberg-Laufrunde durch die Bergstraße hinunter zur Hausdorffstraße gelaufen bin, kam ein Auto nach dem nächsten - und es gibt noch nicht einmal einen durchgehenden Bürgersteig. Das verleidet mir das Leben in Bonn, und das ist auch schlecht für Kinder, die sich im Straßenraum fast nirgends mehr ungefährdet bewegen können. Kinder brauchen mehr Platz, nicht nur einen einzigen schönen Spielplatz am Hindenburgplatz. Also pro Seilbahn, weil sie ein wichtiger Beitrag zu einem lebenswerteren Bonn sein wird!
Karl-Heinz Rochlitz
am 12. Jun. 2017
at 10:41Uhr
Niemand will Dottendorf kaputt machen
Und niemand will Ihnen den schönen Spielplatz wegnehmen. Sollte dort ein Umsteigepunkt für die Seilbahn gebaut werden - was noch nicht sicher ist, dann besteht die Chance, dass noch mehr Kinder diesen tollen Speilplatz nutzen können. Das freut Sie doch, oder?
Ja zur Seilbahn für Bonn.