Unsachliche Kritik
Viele der Kritiken, die ich hier lese gehen in Richtung "das wird das 2. WCCB" etc. Da stellt sich mir die Frage, woher solche Spekulationen herkommen. Nur weil es in der Vergangenheit Probleme gegeben hat, heißt das nicht, dass dies auch uneingeschränkt für die Zukunft gilt. Im Gegenteil: vielleicht wurde ja sogar aus den Fehlern gelernt.
Und was die Finanzierung angeht, so dürfte es in Anbetracht der Tatsache, dass der Bund 90% Kosten trägt auch keine unlösbare Aufgabe sein. Niemandem wird etwas weggenommen werden um das zu realisieren.
Und wer sagt, die Seilbahn sei unnötig, den bitte ich höflichst, sich einmal zu den Stoßzeiten einmal auf den Venusberg zu begeben.
Für mich ist die Seilbahn eine kostengünstige und umweltfreundliche Lösung für das Verkehrsproblem.
Kommentare
am 21. Dez. 2016
at 17:46Uhr
Kostenexplosion
ganz einfach: Der Zuschuss zur Seilbahn wird beim Land, sagen wir mal mit 80 Millionen Euro Kosten beantragt.
Das Land plant dann im Haushalt 72 Millionen Euro ein. Dann wird gebaut, und wie immer bei öffentlichen Bauten wirds teurer (siehe Elbphilharmonie Faktor 13!). Da könnten z.B. Anwohner der Trasse auf Schadenersatz klagen, kann man vorher nicht kalkulieren. Oder irgendwo muss aus irgendwelchen Gründen doch noch ein Parkhaus hin. Jetzt kostet das Ganze auf einmal 150 Millionen, das Land zahlt 72 und keinen Cent mehr. Bleiben an der Stadt hängen: 78 Mio. Euro. Schon haben wir das Problem.
Und die Betriebskosten: Heiner Monheim hat in Godesberg gesagt: 2 Personen pro Bahnhof reichen. In Koblenz arbeiten an der Seilbahn 28 Personen, bei 2 Bahnhöfen und höchstens 2 Schichten. in Bonn haben wir 18 Std. Betrieb, das sind 3 Schichten, und 3 Bahnhöfe. Da kommen schnell 50 Leute zusammen (28x9/4= 63) und 50 Angestellte pro Jahr macht 2,5 Millionen Euro, bei 63 wären es sogar 3,15 Millionen, dazu die Stromkosten in Höhe von 500.000 €, Wartung, Reinigung, Betriebsmittel, Sicherheit und was so alles noch zusammenkommt. Und alles mit dem Ticket für Bus und Bahn finanziert, von 4480 Personen, die am Tag zum Venusberg fahren, von denen die Hälfte ein Jobticket hat, und die anderen sind schon mit der Straßenbahn gekommen und haben ihr Ticket schon "abgefahren".
Kürzlich stand im General-Anzeiger, dass die Stadt für die nächsten Jahre schon die Gewinne der Stadtwerke verplant habe. Das kann ein böses Erwachen geben.
Übrigens regnet das Geld vom Land auch nicht vom Himmel. Eltern müssen heute die Klassenzimmer renovieren, weil beim Land gerade noch das Geld für Lehrer und Kreide da ist. Es fehlt überall. Aber die Seilbahn ist geschenkt!
Wie löst die Seilbahn ein komplexes Verkehrsproblem mit einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung? Geht es auf dem Venusberg dann mit Kleinbussen weiter, die wieder Geld kosten und auf die man warten muss? Oder werden, wie es Heiner Monheim beim Bürgerdialog in Bad Godesberg erklärt hat, Leihfahrräder hingestellt? Tolles Konzept, besonders für Alte, körperliche eingeschränkte und Leute, die Gepäck dabei haben.