Seilbahn kommt mir vor wie Brexit
Politiker oder solche die es werden wollen, suchen hippe Themen um sich bekannt zu machen - ist auch nichts dagegen einzuwenden.
Aber in der Diskussion werden dann komplizierte Sachverhalte auf simple Aussagen reduziert - Seilbahn ist doch toll, innovativ, umweltfreundlich usw. und
die von der Gegenseite vorgetragenen Fakten und Bedenken werden im besten Fall nur ignoriert und als "... die sind ja gegen alles ..." abgetan
Hinterher ist der Katzenjammer dann groß:
. Nur relativ wenige Nutzer fahren mit der Seilbahn, umsteigen ist zu zeitaufwendig und günstige Parkmöglichkeiten an den Haltestellen gibt es auch nicht
. Auf dem Venusberg ändert sich fast nix. Immer noch Staus. Immer noch parkende Autos
. Für die Stadt ändert sich viel. Die Erstellungskosten waren doch höher und die Differenz zahlt die Stadt komplett. Die Betriebskosten wurden doch unterschätzt und zur Kompensation müssen Buslinien reduziert werden.
. Das reicht aber nicht um die Kosten zu decken, denn Mehreinnahmen über Tickets gibt es nicht. Ergo z.B. Grundbesitzabgaben erhöhen oder Einsparungen an anderen Stellen .
. Da das Problem auf dem Venusberg nicht gelöst ist, müsste eigentlich in viele kleine alternative Verbesserungen investiert werden. Aber dafür feht das Geld oder andere drängende Probleme in der Stadt müssen hinten angestellt werden.
. Einmal mit Zuschüssen in den ÖPNV integriert ist ein Ausstieg nicht mehr möglich und die Kosten laufen weiter und weiter und ...!
Kommentare
am 02. Dez. 2016
at 20:35Uhr
Ich stimme ihnen da vollkommen zu
Das können wir auch anders bekommen.
Nehmen wir mal an, dass man eine Seilbahn für den angesetzten Betrag bekommt, dann würde von dem Betrag MAXIMAL 90 % vom Land NRW gemäß ÖPNV-Gesetz NRW übernommen. Es könnten also auch weniger werden, wenn zB gleich mehrere Großprojekt Investitionsfördergelder beantragen. Aber wie soll das schon passieren. Bonn ist ja die einzigste Stadt in der das Doppelmayr-Expansionskonzept zur Anwendung kommt. *Ironie*
Aber das hat die Stadt bestimmt im Griff. Bei unsere Verwaltung geht ja nie was schief, es gab noch nie einen faulen Investor und aufgrund Verfahrensfehlern gab es auch noch nie Schadensersatzansprüche einer Discounter-Kette. *Ironie*
Nein, es kann also auch hier nichts schief Gehen, keine Verfahrensfehler und keine eigennützige Personen im Projekt. *Ja, wieder das Wort mit I*
Okay, mal wieder was Ernstes.
Das Gutachten hatte 2015 die Seilbahn als wichtige Verbesserung angesehen. Allerdings ging es da "nur" um das Wohnviertel Venusberg. Der Nutzen kann Heute auf 10,36 % geschätzt werden. Das ist wenig und wird am Ende dazu führen, das die Venusberger am Ende durch die steigende Verkehrsauslastung am Ende auf ca 130 % Last raus kommen werden. Also nur eine Maßnahme wird da nicht Helfen. Nur alleine an dieser Baustelle.
Auch Stand im Gutachten, dass die Ersteller für den Tourismus Parkraum erwarten. Auch an der Wortwahl könnte ich zu mindestens erkennen, dass die Akzeptanz des ÖPNV mit dem Park&Ride-Angebot steigt.
Das Blöde an Visionen ist, dass sie oft Realitätsverlust haben. Wer glaubt, dass alle Seilbahn-Nutzer mit Bus und Bahn anreisen , der Glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Storend finde ich auch den Spartrieb, der da spürbar ist. Nicht das man mich nun falsch versteht, ich bin gegen die Seilbahn und für Kosten sparen, aber wenn man mangels Fahrgäste nun lieber die Ein- Seilbahn mit 2 Minutentaktung nimmt, dann sind Engpässe und Ausfälle vorprogrammiert. Es wird dann Nachbessungsbedarf geben (wenn möglich) und ob man den dann noch mal gefördert bekommt, bezweifel ich. Das Ding wird die Kosten nie Rechtfertigen können.
Daher mal mein guter Rat an den Rat: Wenn sich etwas nicht Rechnet, dann Last es, auch wenn es fast geschenkt ist, denn was fast geschenkt ist, kostet auch und in der Regel ist zu hinterfragen, welche versteckten Kosten und Mängel zu erwarten sind. Da stecken Risiken drin, die nach meiner Meinung nicht ausreichend genannt werden.
Aber was tun, wenn die Seilbahn nicht kommt?
Lest euch mal die Kommentare hier durch. Da ist viel Gutes dabei. Im übrigen kann man auch Fuß und Radwege fördern. Das ist zwar ein anderes Gesetz, aber das gleiche Ministerium. Und wenn da ein Fehler Auftritt, dann wird es deutlich weniger Teuer für die Stadt.
Übrigens: Über 50% der Mitarbeiter des UKB wohnen in der Reichweite von eBikes. Das kann also mehr bringen.