Problemfall Seilbahn - verantwortungsvolle Stadtväter gesucht

Gute Lösungen sind immer solche, bei denen alle Beteiligte zufrieden sind. Das ist bei der Seilbahn nicht der Fall. Die Probleme der Anwohner des Venusberges werden lediglich auf andere Stadtteile verschoben und sogar noch vergrößert. Ein Stadtteil wird seine Probleme auf Kosten anderer Stadtteile los.
Auch am Hindenburgplatz sind keinerlei Parkplätze vorhanden und im Berufsverkehr ist morgens und abends auf der Hausdorffstraße wie auch auf der Reuterstraße in beiden Richtungen kein Durchkommen. Auf die Anwohner in Dottendorf, Kessenich, Wasserland und Gronau kämen außer noch mehr Stau und weiterer Parkplatzmangel noch zusätzliche, weitaus gravierendere Probleme hinzu: Der stets gut besuchte Spielplatz am Hindenburgplatz würde der Seilbahn zum Opfer fallen, die Seilbahn würde über die Erich-Kästner-Schule führen (Verletzungsgefahr der Kinder durch herausgeworfene Gegenstände). Bei einer Bebauung des Hindenburgplatzes, wo sich unterirdische Wasserbecken (zum Auffangen der vom Venusberg kommenden Regenwassermengen) befinden, würde bei Starkregen halb Dottendorf und Kessenich überflutet. Zudem würden die Anwohner ihre Privatsphäre verlieren. Wer möchte schon, dass andere Tag und Nacht Einsicht in den Garten oder ins Wohnzimmer haben? Und was ist mit dem Wertverlust der Häuser und Wohnungen? Was ist mit dem Naturschutzgebiet am Venusberg?
Bei dem Seilbahnprojekt handelt es sich nicht nur um eine Verschiebung des Problems, sondern wir handeln uns in jeder Hinsicht noch mehr Probleme ein, ganz zu schweigen von der zu erwartenden finanziellen Katastrophe. Das Geld wird an anderer Stelle sehr viel dringender gebraucht (bezahlbarer Wohnraum, Schulen, Sportstätten, OGS).
Bei der Lösung des Problems ist nicht die Seilbahnindustrie gefragt, sondern verantwortungsvolle Stadtväter, die für alle Bürger und für alle Stadtteile da sind und die sich um wirkliche Lösungen und nicht nur um Problemverschiebungen und -verschlimmerungen bemühen. Und natürlich sind als Korrektiv auch wir Bürger gefragt. Wir sollten uns nicht solche irrwitzigen Projekte aufschwatzen lassen, die letztlich nur den Seilbahnherstellern nutzen.

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