Anmerkungen des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V. (VHH) zur Vision für ein zukünftiges Stadtmuseum
Der satzungsgemäße Auftrag des VHH-Bad Godesberg umfasst unter anderem die sachkundige Beratung und unterstützende oder kritische Begleitung von Vorhaben der Stadt Bonn, die die Heimatgeschichte von Bad Godesberg betreffen. Auf dieser Grundlage basieren unsere nachfolgenden Vorstellungen zum künftigen Stadtmuseum.
Der zweitgrößte Bonner Stadtbezirk (gemessen an der Einwohnerzahl) fühlt sich bisher nicht angemessen im Bonner Stadtmuseum repräsentiert. Die Integration der Stadtbezirke über den eigentlichen Bonner Kernbezirk hinaus ist im jetzigen Museum bisher nicht vollzogen worden. Bad Godesberg soll im zukünftigen Stadtmuseum entsprechend seiner Bedeutung dargestellt werden.
Bad Godesbergs vielfältige Geschichte ist – wie die des alten Bonns – bis zurück in die Römerzeit nachgewiesen. Dabei gibt es durchaus eine eigenständige Entwicklung, wie sich an der Bedeutung des Weinbaus oder der mittelalterlichen Burg ablesen lässt. Bad Godesberg ist besonders stolz auf seinen Aufschwung zur Kur-, Bade- und Gartenstadt und zum dekorativen Ruhesitz vermögender Bürger. Das Gut Marienforst ist für Godesberg identitätsstiftend. Sicherlich ist auch die umstrittene Altstadtsanierung in einem neuen Museum zu thematisieren. Diese Aspekte im neu konzipierten Stadtmuseum darzustellen, bedeutete auch eine Vertiefung und Aufwertung des Bildes über die heutige Stadt Bonn sowie ihrer Geschichte.
Darüber hinaus gibt es Schnittmengen mit der Alt-Bonner Historie. Dazu einige Beispiele: die Kölner Kurfürsten residierten auf der Godesburg ebenso wie in Bonn, vergnügten sich in der Bad Godesberger Redoute als „Nebenresidenz“ mit Draitschquelle, die Studierenden der Bonner Universität und ihre Professoren feierten gerne bei der weltweit bekannten „Lindenwirtin“ in Bad Godesberg. Die Bonner Republik wäre ohne die Diplomatenstadt Bad Godesberg nicht vorstellbar gewesen. In den Hauptstadtzeiten hatten viele Botschaften und Botschafterresidenzen ihren Standort in Bad Godesberg; einem dieser Diplomaten wird das Bonmot zugeschrieben: „Das schönste an der Hauptstadt ist Bad Godesberg!“. Auch diese Aspekte aufzugreifen bedeutet eine Komplettierung des Bildes der Stadt Bonn.
Der Bad Godesberger Heimatverein erwartet, dass der Stadtbezirk entsprechend seines Stellenwerts im Stadtmuseum gewürdigt wird, so dass sich Einheimische wie Auswärtige, Alt und Jung dort mittels zeitgemäßer Medien einen umfassenden Eindruck auch vom südlichen Bonner Stadtbezirk verschaffen können. Dazu bietet der VHH gerne seine Expertise und sein Mitwirken an.
Bedauerlich ist, dass es offenbar keine entsprechende Sammlung über Bad Godesberg im jetzigen Stadtmuseum gibt. Auch hier unterstützt der VHH gerne.