Fehlentscheidung
Mit Bedauern lese ich, dass in BN Tannenbusch noch mehr Sozialwohunungen entstehen sollen. Ich bin in diesem Stadtteil aufgewachsen, der in den 70er Jahren noch nicht den Ruf hatte, den er heute hat. Dann wurde Neu-Tannenbusch errichtet, und auch in dem Areal, in dem nun neue, schöne Sozialwohnungen errichtet werden sollen, spüren wir die Probleme, die die Neubauten der 80er Jahre mit sich gebracht haben. Nun also noch mehr. Und das, wo durch Neubauprojekte in Neutannenbusch und Buschdorf bereits die Kapazitäten der Straßen und der Schulen und Kitas mehr als ausgelastet sind (Stichwort Containergrundschule). Hatte man vergessen mit zu planen...auch bei diesem Projekt scheint mir einiges vergessen, bzw. gar nicht mit bedacht worden zu sein. Im Einzelnen:
- in der Ladenzeile gegenüber dem MIX-Markt existiert bereits eine Fußpflege (integriert in einen Frieseur-Salon)- warum noch eine ?
-Parkplätze: bereits jetzt ist im Umfeld des geplanten Wohnareals die Parkraumsituation angespannt, z. T. wird auf den Wiesen zwischen den Gebäuden geparkt. Eine Berechnung von 0,5 Stellplätzen pro Wohneinheit wird die Anwohner nach entfallen des Garagenhofes + Errichtung der Neubauwohnungen zu wildem parken zwingen!!!
-Tiefgarage: Bereits aus Neutannenbusch kennen wir die Problematik der Brandstiftung in den Tiefgaragen, weshalb das gros der Anwohner dort NICHT in den Tiefgaragen parkt. Werden die geplanten Stellplätze in den Tiefgaragen denn auch den brandschutztechnischen Richtlinien der Elektro-Mobilität gerecht? Viele E-Autos dürfen nämlich gar nicht in Tiefgaragen parken, wenn nicht gewisse bauliche Anforderungen aus Brandschutzgründen erfüllen....
- Verkehrssituation: der Mix-Markt belebt die Wohnsiedlung. Der dort anfallende Verkehr erstreckt sich besonders auf Samstage. Die Oppelner Strasse als Hauptverkehrsader in Tannenbusch ist jedoch insbesondere frühmorgens und am späten Nachmittag durch den Berufsverkehr überastet, und zwar jetzt schon. Ich kann mir nicht denken, dass sich das durch den Wegfall des Mix-Marktes und die Schaffung von 100 neuen Wohnungen verbessert.
-was versteht man unter "ergänzenden Mobilitätsmaßnahmen"? Außer dem durch einen Strich auf der Fahrbahn der Oppelner Straße gezogenen Fahrradweg auch noch eine "Rollatorspur" für die älteren Bewohner der zukünftigen Wohnungen, die sicher (weil sie für ihren PKW keinen Parkplatz finden) mit dem Fahrrad in die City fahren?
-und last, but not least: warum neu bauen?
Sicher, es sind keine SOZIALwohungen, die auf der anderen Seite der Düne wegen Sanierungsbedarf leer stehen (Hicog-Siedlung, BIMA, Bericht im GA), sondern 328 BUNDESWOHNUNGEN. Aber warum kann denn die Stadt nicht da ein Arrangement mit der BIMA treffen, um die Sanierung voranzutreiben und evtl. einen Teil der Wohnungen als Sozialwohungen zu nutzen, wenn es denn schon Tannenbusch sein muß? Statt bestehende, gewachsene Strukturen platt zu machen, und neu zu bauen?
Nach WCCB, Beethovenhalle und CO ist mir dieses neue Seifenblasenprojekt der Stadt Bonn ein Dorn im Auge!