Lebensqualität für alle - neue und alte Anwohner

Als direkte Anwohner des Neubauprojekts R(H)EINWOHNEN möchten wir im Rahmen des Beteiligungsverfahrens unsere Einschätzung des Projekts übermitteln.

Bonn braucht mehr Wohnraum, das ist unstrittig. Und auch die Idee, für die neuen Bewohner des Projekts R(H)EINWOHNEN ein möglichst verkehrsarmes Quartier mit hoher Lebensqualität zu schaffen ist sinnvoll. Allerdings sind wir als Familie mit zwei Kindern in großer Sorge, dass sich unsere Lebensqualität deutlich verschlechtern wird. Wir halten die zur Verfügung stehenden rund 150 TG-Plätze für 197 Wohneinheiten für völlig unzureichend. Denn weder die Stadt Bonn noch der Investor haben die Möglichkeit zuverlässig zu regeln, dass die Anzahl der Autos von Mietern, Eigentümern, Gästen und Mitarbeitern der ebenfalls geplanten Büros nicht die Anzahl der zur Verfügung stehenden Parkplätze übersteigt.

Wir sind in Sorge, dass die neuen Anwohner ihre Fahrzeuge dann in den Wohnstraßen Drachenfelsweg, Himmerichweg und Petersbergweg abstellen werden. Dort ist die Parksituation schon jetzt deutlich angespannt, weil Kunden und Mitarbeiter der Rheinlandstudie, des Zahnarztes und der Telekom dort regelmäßig ihre Autos abstellen. Schon jetzt kann einer der Bürgersteige im Drachenfelsweg nicht von Menschen mit Kinderwagen oder mit Rollator genutzt werden, weil am Straßenrand geparkt wird. Jeden Sommer erleben wir ein Parkchaos durch die Menschen, die die Rheinaue besuchen und ständig um den Block fahren, in der Hoffnung auf einen Parkplatz.

Deswegen bitten wir die Stadt, die Parksituation auch im Umfeld des Neubauprojekts R(H)EINWOHNEN zu berücksichtigen. Denn es kann nicht sein, dass ein verkehrsarmes und lebenswertes neues Quartier gleichzeitig bedeutet, dass die direkten Anwohner mit noch mehr Verkehr und Parkdruck belastet werden. Wenn wir die mit dem Projekt angestrebten Nachhaltigkeitsziele 10 - Weniger Ungleichheiten – und 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden – wirklich ernst nehmen, dann sollten alle davon profitieren – neue und alte Anwohner.

Petra Berkner und Dr. Lars Bröcker