Verkehrskonzept ohne Konzept
Das „Verkehrskonzept“ konzentriert sich auf vorhandene, heute bereits überlastete Straßen. Fehlende Alternativen müssen selbst die Verantwortlichen einräumen. Die Mehrbelastung an Schadstoffen und Lärm wird vor allem vom Fuhrpark des Wertstoffhofs und des Tiefbauamt-Bauhofs ausgehen. Ich kann in den Planungsunterlagen keine Anbindung Richtung Remondis/Wertstoffhof erkennen, obwohl dort, in unmittelbarer Nähe der geplanten neuen Fuhrparkflächen, eine ausgebaute Straße auf das „Am Dickobskreuz“ existiert.
Zudem kann oder will nicht jeder der "neuen" Mitarbeitenden ÖPNV und Fahrrad nutzen. Eine Verlängerung der Ringstraße Richtung Norden bietet allen PKWs und Fuhrparkflotten eine Anbindung an das Autobahnkreuz Bonn-Nord und nördliche Bezirke. Die Verkehrsführung des gesamten Wertstoffhof-Fuhrparks, Tiefbauamt-Bauhofs und der privaten PKW in die jetzt schon überlasteten Straßen Richtung Endenicher Str. ist mehr als unsinnig.
Für Veranstaltungsteilnehmer ist eine Empfehlung mit Anreise über die Karlstraße und Abreise über die Jonas-Cahn-Straße geplant. Auch das ist halbherzig gedacht. Eine Einbahnstraßen-Lösung kann hier zusätzlich zur Anbindung des Areals Richtung Norden zur Entlastung beitragen. Dies schließt sowohl den normalen Tagesverkehr, als auch nächtlichen An- und Abreiseverkehr zu und von Veranstaltungen mit ein.
Gegen die kommende Umwelt- und Anwohnermehrbelastung durch PKW und Fuhrparks helfen weder Bahnbrücke noch Mobilitätsstation. Die Bonner Innenstadt soll zwar emissionsfrei werden, beim hundert Meter entfernten „Innovationsdreieck“ ist jedoch (noch) kein innovatives Verkehrskonzept erkennbar.