Breitere/gefärbte Radwege alleine sind ungenügend

Schön ist es zu sehen, dass langsam ein Umdenken hin zu einer gerechteren Aufteilung des Verkehrsraumes stattfindet. Leider ist trotz dessen die in der Variante 1 angestrebte Umgestaltung der Radwege weiterhin nicht ausreichend.
Breitere und gefärbte Radstreifen sind ein gut gemeinter Anfang, genügen alleine aber bei weitem nicht. Vor allem vom Bertha zum Stiftsplatz hin ist ohne eine bauliche Trennung der Verkehrswege (auch schon an der Ampel) die Situation für Radfahrer weiterhin Lebensgefährlich durch den stark frequentierten Busverkehr. Ähnliches gilt aber auch auf der Gegenseite. Nötig wäre eine bauliche Trennung.
Vor allem ist mir die Lösung mit der Bushaltestelle unbegreiflich. So muss doch klar sein, dass nach der vorliegenden Planung der Bus oft den Radweg blockieren wird und die Radfahrer total ausgebremst oder zu lebensgefährlichen Überholmanövern gezwungen werden. Warum man nicht die offensichtliche Lösung nimmt und den Radweg an dieser Stelle erhöht sowie rechts des Bussteigs herführt, wissen wohl nur die Planer selbst.

Variante 2 wäre insgesamt in Hinblick auf die Sicherheit der Radfahrer hier nahe eines perfekten Entwurfes gewesen. Warum man sich von so einem fahrradfreundlichen Entwurf wiedermals distanziert hat, bleibt mir ein Rätsel. Das Befahren der Kölnstraße mit dem Fahrrad wird bei Umsetzung der reinen Variante 1 auch weiterhin gefährlich sowie überwiegend ausbleiben.
So kann die Verkehrswende nicht gelingen.
Die Stärkung des Radverkehrs in Bonn erfolgt leider insgesamt viel zu zurückhaltend und langsam.

Aber um noch auf die oben angesprochene bauliche Trennung zurück zukommen: Falls es nicht möglich sein sollte, die Radwege direkt neben die Fußwege zu setzten, so soll darauf hingewiesen werden, dass dies auch nicht unbedingt notwenig ist.
Allein die bauliche Anhebung der Radwege auf das Niveau der Gehwege und eine damit verbundene bauliche Trennung zur PKW-Spur durch einen Bordstein würde Wunder für die Sicherheit der Radfahrer (und mindestens genauso wichtig: Das subjektive Sicherheitsgefühl!) bewirken und damit die Attraktivität der Radroute durch die Kölnstraße deutlich erhöhen.

So verleibe ich mit der Bitte die letzte Anregung zu Herzen zu nehmen und wünsche noch einen schönen Abend.