Lärm-/Luftbelastung „Josefshöhe“
Zu Seite 52: Dort heißt es: „Zahlreiche der im Luftreinhalteplan Bonn festgesetzten Maßnahmen dienen gleichzeitig dem Lärmschutz.“
Auch um die Luftreinhaltung der extrem lauten Straße „An der Josefshöhe“ ist es nicht gut bestellt.
In 41 m Entfernung von der Straße „An der Josefshöhe“ wurde am 30.08.2019 (an der dort befindlichen LANUV-Hintergrundmessstation Bonn-Auerberg) ein PM10-Wert von 234 Mikrogramm ermittelt und auch die NO2-Mittelwerte sind gegenüber dem Vorjahr angestiegen.
In 41 Meter Entfernung vom Fahrbahnrand betrug der Monatsmittelwert an der Hintergrundmessstation „Josefshöhe“ im Februar 2019 40 Mikrogramm.
Ich bitte deshalb um eine NO2-Messung in unmittelbarer Nähe der Fahrbahn, damit die tatsächlichen Gesundheitsrisiken der Anwohner abgebildet werden.
Insoweit auf Seite Seite 55 ausgeführt wird:
„Eine einjährige Test- und Pilotphase wurde am 9. Juli 2019 für die Straße An der Josefshöhe beschlossen. Nach Ablauf wird ein Erfahrungsbericht erstellt.“
möchte ich darauf hinweisen, dass bislang nicht alle seinerzeitigen Beschlüsse der Bezirksvertretung (Drucksache 1910617EB8) umgesetzt wurden. Beschlossen wurden von der Bezirksvertretung auch eine Lärm- und eine NO2-Messung mit Passivsammlern an der Kita „Rheindorfer Burg“. Leider stehen diese Messungen immer noch aus und auch das lärm-und abgasärmere Außengelände hinter der Kita wurde den 133 Kleinkindern bislang nicht zur Verfügung gestellt. Kinder ab 2 Jahren spielen immer noch im Kita-Außengelände in unmittelbarer Fahrbahnnähe - dem ohrenbetäubenden Lärm und den Abgasen der vielen 40 Tonner ausgesetzt.
Welche Kriterien der Erfahrungsbericht umfassen soll, bleibt offen.
Selbst während einer angekündigten Geschwindigkeitsmessung ist die Anzahl der geblitzten Fahrzeuge hoch.
Zu Seite 57: Das Gutachten zu einem Lkw-Lenkungskonzept datiert von Mai 2014.
Tonnagebegrenzungen aus Lärmschutzgründen und zur Luftreinhaltung hätten längst angeordnet werden können/müssen - besonders zur Verbesserung der so gesundheitlich bedeutsamen Nachtruhe.
Die jüngste Anhebung der Mautsätze (2018 und 2019) entspricht einer Steigerung der Transportkosten um 4,5 - 7% für eine 40 Tonnen Standard Fahrzeugkombination. Deshalb hat Tempo 30 bislang „An der Josefshöhe“ auch nicht zu einer Verringerung des Gewerbeverkehrs als Durchgangsverkehr geführt. Im Gegenteil!
Wenn man im Auerberger Wohngebiet „An der Josefshöhe“ wissen möchte, ob im Graurheindorfer Gewerbegebiet ein Schiff entladen wurde, hört man es. Die Kolonnen mit den Überseecontainern verursachen im reinen Wohngebiet eine gigantische Lärmkulisse. Der Pkw-Parkplatz P2 dient anscheinend als Hafenerweiterung. Er wird fast täglich von den Hafenfahrzeugen genutzt.
Ich bezweifle deshalb, dass 70% des Hafenverkehrs über die mautpflichtige Autobahn abgewickelt werden (siehe Drucksache 1611632ST2) und bitte um eine aktuelle Zählung es Schwerlastverkehrs.
Entscheidend ist aber auch, wie sich die Lärm- und Luftbelastung während des „Jahrzehnts der Großbaustellen“ (Autobahnausbau, Nordbrückensanierung) entwickelt. Ich gehe davon aus, dass sich die ohnehin schon prekäre Luft- und Lärmbelastung „An der Josefshöhe“ ab 2020 nochmals drastisch verschlechtern wird - ähnlich wie schon im Jahr 1990 beim Bundestagsneubau in der Bonner Gronau (Stichwort „Gronaulaster“).
Die Stadt Bonn als Miteigentümer des Bonner Hafens bitte ich, den Hafenverkehr Richtung Wesseling umgehend über die nahegelegene Autobahn abzuwickeln und diese Maßnahme mit einer Tonnagebegrenzung „An der Josefshöhe“ sicherzustellen.
Ich bitte auch darum, den Entwurf des Lärmaktionsplans (im Hinblick auf die anstehenden Großbauprojekte) mit Straßen.nrw und der LANUV abzustimmen bzw. entsprechend zu ergänzen.