Podcast "Bonn Inklusiv" - Folge 1 zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung

Podcast ist ein englisches Wort und es bedeutet zum Beispiel Hör-Beitrag.
Im Internet kann man sich einen Podcast herunterladen und jeder Zeit und so oft man möchte anhören. Ein Podcast kann zu vielen verschiedenen Themen gemacht werden. Wir haben uns in unserer ersten Folge mit dem Inklusions-Papier der Stadt Bonn beschäftigt: Den Behinderten-Politischen Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“.
Wir sagen ab jetzt immer die kurze Fassung: Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“.

Inklusion bedeutet, alle Menschen gehören in unserem Leben dazu. 
Niemand darf ausgegrenzt werden, egal ob man eine Behinderung hat oder nicht. 
Im Teilhabe-Plan der Stadt Bonn geht es darum, wie wir die Inklusion in Bonn verbessern können. 

Die Moderatorin Marion Theisen hat in diesem Podcast mit zwei Frauen über den Bonner Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“ gesprochen. Sie möchte wissen, wie der Teilhabe-Plan entstanden ist. Wer hat daran mitgearbeitet und wie geht es in Zukunft weiter. Daher spricht sie mit Daniela Dols und Marion Frohn darüber.
Daniela Dols ist Abteilungsleiterin im Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Bonn. Das ist das Sozialamt. Marion Frohn ist Geschäftsführerin des Vereins Behinderten-Gemeinschaft Bonn. Der Verein ist die Behindertenbeauftragte der Stadt Bonn.

Hier kann man den Podcast abspielen: 


Außerdem haben wir einen Text in Einfacher Sprache übersetzt, damit man sich den Inhalt auch durchlesen kann.

Jetzt wünschen wir allen Menschen viel Spaß mit unserem ersten besonderen Podcast und wir freuen uns, dass Sie sich für Inklusion interessieren.

Marion Theisen stellt Frau Dols mehrere Fragen: Sie möchte wissen, was mit den 111 Ideen zur Inklusion gemacht wurde, die im Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv" stehen? Außerdem fragt sie, was ist gut gelaufen und was ist nicht so gut gelaufen?
 
Daniela Dols antwortet: 
Der Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“ ist vor 10 Jahren entstanden. Hier stehen 111 Ideen drin für mehr Inklusion in Bonn. Frau Dols gibt im Podcast zu, dass noch nicht alle Ideen fertig bearbeitet sind. Das hat besondere Gründe. Zum Beispiel, weil vor 10 Jahren vergessen wurde, dass manche Ideen zur Inklusion Geld kosten. Man hat dieses Geld nicht eingeplant. Oder manche Ideen sind so aufgeschrieben worden, dass es ganz lange Sätze gibt. In den Sätzen stehen viele Wünsche drin aber manchmal versteht man die langen Sätze nicht so gut. Man weiß nicht genau, was damit gemeint ist. 
Trotzdem ist die Hälfte der Ideen im Teilhabeplan „Bonn Inklusiv“ schon erledigt. Andere Punkte auf der Liste müssen immer weiter bearbeitet werden. Zum Beispiel, dass öffentliche Gebäude und alle Haltestellen barrierefrei sein sollen. So etwas dauert länger. 

In den neuen Teilhabeplan kommen die nicht fertigen Ideen auf jeden Fall wieder mit rein. Es soll auch weiter daran gearbeitet werden.

Es hat schon schöne Erfolge zur Inklusion in Bonn gegeben. Zum Beispiel gibt es das Restaurant „Godesburger“. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Oder der „Platz für Alle“ im Reuterpark. Hier wird ein Platz gebaut, auf dem sich möglichst viele unterschiedliche Menschen in ihrer Freizeit treffen können, Egal wie alt sie sind und aus welchem Land sie kommen. Und egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Hier soll die Idee von Inklusion gelebt werden. 

Marion Theisen fragt Marion Frohn, wie der erste Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv" entstanden ist.
Marion Frohn erklärt:

Der erste Teilhabe-Plan ist vor 10 Jahren geschrieben worden. Da gab es sieben Arbeitsgruppen zu verschiedenen Lebensbereichen: Arbeit, Freizeit, Wohnen und so weiter. In jeder Gruppe waren ungefähr 20 Menschen mit und ohne Behinderung. Bei „Wohnen“ ging es zum Beispiel darum: Wie können wir mehr barrierefreien Wohnraum in Bonn bekommen? Wie können wir Vermietern erklären, dass das wichtig ist? 
In der Arbeitsgruppe gab es sehr viele Gespräche zu den vielen Ideen. Man sagt auch, es gab viele Diskussionen dazu, bei dem es viele verschiedene Meinungen gab. Weil aber alle in der Arbeitsgruppe die Inklusion wollten, haben sie sich immer auf eine gemeinsame Idee einigen können.

Marion Theisen sagt, dass es zwei Jahre gedauert hat, bis der erste Teilhabe-Plan „Bonn Inklusiv“ fertig war. Sie möchte von Frau Dols wissen, wie lange es dieses Mal dauern soll, bis der neue Teilhabe-Plan fertig ist.
Daniela Dols antwortet darauf:

Sie hofft, dass die nächste Runde schneller geht. Die Ideen werden wieder in die sieben Lebensbereiche aufgeteilt. Und es dürfen auch wieder viele Gruppen mit überlegen. Wir haben mit dem alten Teilhabe-Plan schon gute Erfahrungen gesammelt und wir fangen nicht ganz von Vorn an. So hoffen alle, dass der Rat der Stadt Bonn schon im nächsten Jahr über den neuen Teilhabeplan entscheiden kann. Damit die Ideen zur Inklusion wieder umgesetzt werden können.

Marion Theisen sagt, dass sie etwas von einer Prüfgruppe gehört hat und sie möchte von Marion Frohn wissen, was das bedeutet.
Marion Frohn erklärt:

Das ist etwas Neues dieses Mal. Prüfgruppe heißt: Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen schauen, ob die Ideen zur Inklusion gut zu verstehen sind. Und sie schauen auch immer wieder, ob wirklich alles umgesetzt wird. Frau Frohn organisiert das mit der Behinderten-Gemeinschaft Bonn. Dazu gehören viele Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Sie sollen gemeinsam die Inklusion für Bonn überprüfen.  

Marion Theisen sagt, dass es die Behindertenrechts-Konvention gibt. In diesem wichtigen politischen Papier wird verlangt, dass die Inklusion umgesetzt wird. 
Marion Frohn sagt:

Es gibt deshalb die Pflicht dazu, dass sich zum Beispiel jede Stadt Gedanken zur Inklusion macht. Denn es ist ein Menschenrecht, dass alle Leute mit Behinderung überall teilhaben und selbstverständlich dabei sein können. Zum Beispiel in Schule, Kultur, Freizeit, Arbeit - einfach überall!

Marion Theisen stellt fest, dass die Behindertenrechts-Konvention jetzt schon zwölf Jahre alt ist. Und trotzdem wird sie noch nicht überall und von allen Menschen umgesetzt. Daniela Dols antwortet darauf:
Es braucht eben Zeit. Weil man auch alle Leute überzeugen muss. Alle müssen verstehen, warum Inklusion wichtig ist. In Kindergarten und Schule ist das jetzt schon ganz gut. Aber wir müssen noch viel daran arbeiten, dass es bald gar keinen Unterschied mehr macht, ob eine Person eine Behinderung hat oder nicht. 

Marion Theisen möchte noch wissen, ob man beim neuen Teilhabeplan im nächsten Jahr mitmachen kann?

Daniela Dols sagt, wie das geht: 

Viele Menschen aus Bonn haben bei einer Befragung im Internet mitgemacht, auf der Seite „Bonn macht mit“. Da gibt es auch jetzt noch viele Informationen zur Inklusion in Bonn. Einige Leute haben geschrieben, dass sie gerne bei einer Arbeitsgruppe mitmachen wollen. Jeder in Bonn kann seine Ideen zum Beispiel auch der Behinderten-Gemeinschaft Bonn sagen.

Wir sind am Ende des Gesprächs angekommen. Marion Theisen sagt, dass sie total gespannt darauf ist, wie das mit dem neuen Teilhabeplan weiter geht. Sie erklärt, dass es noch mehr Podcasts auf dieser Seite geben wird im nächsten Jahr. Es soll immer berichtet werden, wenn es etwas Spannendes oder Neues gibt. Dann meldet sich der Podcast „Bonn Inklusiv“ mit einem Hör-Beitrag, einem Video in Gebärdensprache und einem Text in Einfacher Sprache wieder zu Wort. 

Wir hoffen, dass sich dann wieder möglichst viele Menschen dafür interessieren, wie es mit der Inklusion in Bonn weitergeht. Tschüss und bis zum nächsten Mal!