Mit Video: Präsentation zum Bebauungsplan Nr. 6820-2 "R(h)einwohnen" Stadtbezirk Beuel, Ortsteil Limperich

Das ca. 25000 m² große Plangebiet besteht aus dem Betriebsstandort eines Gartenbaubetriebes mit zugehörigem Gartenmarkt mit einer genehmigten Verkaufsfläche von max. 2500 m². Das Umfeld des Plangebietes ist durch stark unterschiedliche Strukturen geprägt. Im Nordwesten grenzt ein Wohngebiet um Himmerichweg, Petersbergweg und Drachenfelsweg an das Grundstück. Südöstlich des Plangebietes erstrecken sich großflächige Bürogebäude der Deutschen Telekom AG. Im Nordosten begrenzt der Bahnkörper der rechtsrheinischen Strecke Köln-Niederlahnstein der Deutschen Bahn AG den Standort, daran schließen sich hangseitig Wohngebiete bis hin zum Waldgebiet des Ennerts an. Südlich des Landgrabenweges dehnt sich der denkmalgeschützte Rheinauenpark bis unmittelbar an das Rheinufer aus.

Das Plangebiet liegt bisher innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes Nr. 8021-19 aus dem Jahre 2002. Dieser setzt für den nordwestlichen Teil des Plangebiets „Fläche für die Landwirtschaft“ fest. Für den südwestlichen Teilbereich setzt der Bebauungsplan ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung "Gartenmarkt" fest.

    Im Video: Präsentation zum Bebauungsplan Nr. 6820-2 "R(h)einwohnen

    Ziele und Zwecke

    Ziel der städtebaulichen Planung ist es, in direkter Nähe zu mehreren Standorten für Büro- und Verwaltungsnutzungen ein neues Wohnquartier zu entwickeln. In der Summe können je nach Wohnungsgröße ca. 197 Wohneinheiten geschaffen werden. Zusätzlich sollen im Einfahrtsbereich auf einem Teil des Grundstücks die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den teilweisen Erhalt des Gartenmarktes geschaffen werden, dem gegenüberliegend soll ein gewerbliches Gebäude mit etwa 5.000 m² Geschossfläche mit einer Nutzung für Büroflächen und als Boardinghouse (Service-Wohnen auf Zeit) platziert werden. Mit diesen gewerblich orientierten Nutzungen erfährt die dahinterliegende geplante Wohnbebauung eine klare Abgrenzung und gleichzeitig eine Abschottung gegenüber den verkehrlichen Emissionen die vom Landgrabenweg ausgehen.

    Der neu zu entwickelnde Standort stellt einen baulichen Übergang vom kleinteilig strukturierten Wohngebiet im Bereich von Rhenusallee, Drachenfelsweg, Petersbergweg und Himmerichweg hin zu dem dominierenden Gebäudekomplex der Deutschen Telekom dar. Entsprechend sieht die Planung eine allmählich steigende Höhenentwicklung der Gebäude von Nordwest mit II Vollgeschossen nach Südost mit IV-V Vollgeschossen vor, wobei die Höhen der Bestandsgebäude der Hauptverwaltung der Telekom nicht überschritten werden.

    Mit diesem Projektstandort werden in einem infrastrukturell bereits gut ausgestatteten Siedlungsraum Flächenpotentiale vornehmlich für Wohnen geschaffen. Zudem sollen in geringerem Umfang gewerbliche Nutzungen etabliert sowie dem seit Jahrzehnten bestehenden Gartenmarktbetrieb eine dauerhafte Perspektive gegeben werden.

    Zur Neubebauung des Areals wird hier nun über ein städtebauliches Konzept informiert, welches nach der öffentlichen Vorstellung des Plankonzepts im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit am 10.07.2019 überarbeitet und optimiert wurde.

    Dabei wurden die folgenden Aspekte in den Vordergrund gestellt:

    • Berücksichtigung der Anforderungen der Nachbarschaft
    • Beibehalt eines Teils des Gartenmarktes durch Neubau am aktuellen Standort
    • Sparsamkeit bei der Erschließung
    • hohe Siedlungsdichte bei gleichzeitiger Vermeidung geschlossener Baustrukturen
    • Vielfalt der Gebäudetypen
    • Schaffung sozial gemischter Bevölkerungsstrukturen und Berücksichtigung sozialer Infrastruktur
    • weitgehend autofreie Oberflächen im Wohnquartier
    • weitestgehende Konzentration des ruhenden Verkehrs unterhalb der Erdoberfläche
    • Mobilitätskonzept zur Verringerung der Erzeugung von Kfz-Verkehr
    • weitestgehende Orientierung der Garten- und Freiflächen nach Süden und Südwesten
    • Abschottung der Wohnbereiche und der Freiflächen vor Verkehrslärm durch Grundrissoptimierung und z.T. gläserne Lärmschutzwände
    • Erhalt des Kleinklimas durch intensive Begrünung und die Möglichkeit der Durchlüftung durch offene Bauweise
    • Für die Bewohnenden nutzbare Dachgärten mit intensiver Dachbegrünung
    • vollständige Versickerung des Niederschlagswassers und Rückhaltung bei Starkregenereignissen

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