Ergebnis der Online-Beteiligung zur Gestaltung der Bonner Bäderlandschaft
Im Zeitraum vom 15. Mai 2019 bis zum 12. Juni 2019 hatten alle Bonnerinnen und Bonner die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorschläge online in das Beteiligungsverfahren zur Gestaltung der Bonner Bäderlandschaft einzubringen und die Vorschläge anderer Bürgerinnen und Bürger zu kommentieren.
Dabei gaben die Nutzerinnen und Nutzer insgesamt 570 Beiträge ab, die sich aus 353 Vorschlägen und 217 dazugehörigen Kommentaren zusammensetzen. Beiträge, die mehrfach mit identischem Wortlaut abgegeben wurden, wurden bei der Auswertung jeweils nur einmal gezählt.
Die Beiträge lassen sich grob in drei Kategorien einteilen, die im Folgenden genauer beschrieben werden:
1. Beiträge zum Bäderkonzept allgemein
Grundsätzliche Wünsche, wie die Bäderlandschaft in Bonn zukünftig aussehen soll
2. Beiträge zu einzelnen Bädern
Anregungen, wie mit den einzelnen Bädern umgegangen werden soll
3. Beiträge zum Verfahren
Kritik und Anregungen zur Durchführung des Beteiligungsverfahrens
Beiträge, die sich thematisch mit mehreren Aspekten befasst haben, wurden jeder angesprochenen Kategorie zugeordnet und können somit in den folgenden Aufzählungen mehrfach vorkommen.
1. Beiträge zum allgemeinen Bäderkonzept
In insgesamt 483 Beiträgen werden allgemeine Vorschläge zum Bäderkonzept abgegeben. Davon sprechen sich 223 Beiträge dafür aus, die bestehenden Hallenbäder zu sanieren und die dezentrale Bäderstruktur zu behalten. Es wurde mehrfach der Vorschlag gemacht, die einzelnen Bäder mit verschiedenen Schwerpunkten zu sanieren, beispielsweise ein Hallenbad für Familien/Kleinkinder attraktiver zu gestalten oder eine Saunalandschaft anzugliedern. In 27 Beiträgen wird die Barrierefreiheit bzw. die Berücksichtigung religiöser Werte angesprochen und mit der Bitte verknüpft, dies bei den Sanierungen oder einem Neubau zu berücksichtigen.
In 106 Beiträgen wird der Wunsch geäußert ein zusätzliches Hallenbad in zentraler Lage zu bauen. Dieser Wunsch wird vielfach damit verknüpft, das neue Bad als Familienbad zu gestalten. Andere fordern den Bau eines Kombibades, in dem das Hallen- und Freibad ganzjährig genutzt werden kann. 16 Beiträge haben sich positiv zu einem Neubau eines Spaßbades geäußert. Diese werden teils von Kommentaren unterstützt, andere sehen den Bau eines Spaßbades nicht als Aufgabe der Stadt an, sondern würden sich für diesen Bau einen privaten Investor wünschen. 31 Beiträge haben die Möglichkeit aufgezeigt, die bestehenden Freibäder so umzubauen, dass diese auch im Winter nutzbar sind. Dabei wird oft auf die Traglufthalle beim Freibad Friesdorf verwiesen. Drei Beiträge würden sich weitere Lehrschwimmbecken an Schulen wünschen bzw. dass große Schwimmvereine ein Schwimmbad alleine nutzen dürfen.
77 Beiträge haben die möglichen Kosten für eine Sanierung der Bäder oder einen Neubau zum Inhalt. In diesen Beiträgen sind auch die Öffnungszeiten der Schwimmbäder ein Thema. So werden unter der Woche abends längere Öffnungszeiten gewünscht, an den Wochenenden sollen die (Frei-)Bäder früher öffnen. Es wird der Wunsch geäußert, die Freibäder bereits Mitte Mai zu eröffnen und bis Mitte September geöffnet zu lassen. Ein weiterer Vorschlag ist, in den Sommermonaten, die nicht in die Ferienzeit fallen, die Freibäder tagsüber bis mittags zu schließen, und dafür abends länger geöffnet zu lassen. Weiter wird in einigen dieser Beiträge gefordert, die Schwimmbäder besser an den ÖPNV anzubinden und die Eintrittskarten mit einem Ticket für den Nahverkehr zu verbinden. Es wird der Wunsch geäußert, Dauer- und Saisonkarten preislich zu reduzieren, Tagestickets dagegen preislich etwas zu erhöhen.
2. Beiträge zu einzelnen Bädern
153 Beiträge sind zu einzelnen Bonnern Bädern verfasst worden. Es werden dabei folgende Bäder erwähnt: Das Hardtbergbad, das Melbbad, das Kurfürstenbad, das Freibad Friesdorf, das Römerbad, das Ennertbad, das Panoramabad Rüngsdorf und das Frankenbad.
Ganz überwiegend wird der Wunsch geäußert, das jeweilige Bad zu erhalten oder auszubauen.
41 Beiträge fordern ein neues Hallenbad in Bad Godesberg. In diesen Beiträgen werden auch mögliche Standorte für das neue Hallenbad vorgeschlagen und diskutiert. 28 weitere Beiträge sind für den Erhalt des Kurfürstenbades, in 7 Beiträgen wird gefordert, das Kurfürstenbad geschlossen zu halten.
In 24 Beiträgen wird der Wunsch formuliert, das Frankenbad zu erhalten bzw. neu zu bauen, davon soll in zwei Beiträgen losgelöst vom Schwimmbetrieb das Frankenbad als Kulturzentrum erhalten bleiben. Vier weitere Beiträge haben eine Erweiterung des Frankenbades zum Inhalt. In drei Beiträgen wird die Schließung des Frankenbades gefordert, zwei dieser drei Beiträge wünschen stattdessen die Öffnung des Viktoriabades.
Zum Hardtbergbad wird in einem Beitrag der Wunsch geäußert, dieses Bad als erstes zu sanieren. Zwei Beiträge regen die Nutzung des Hallenbades auch im Sommer an. Beim Melbbad wird in zwei Beiträgen gefordert, von den Plänen der Bebauung über den jetzigen Umkleiden Abstand zu nehmen, zwei weitere Beiträge wünschen sich, das Melbbad auch im Winter nutzen zu können. In 22 Beiträgen wird der Wunsch geäußert, das Freibad Friesdorf zu erhalten, acht weitere Beiträge wünschen sich einen Ausbau bzw. die weitere Nutzbarkeit in den Wintermonaten. Drei Beiträge beinhalten den Ausbau des Römerbades insbesondere in Hinblick auf eine Nutzbarkeit während der Winterpause. In drei Beiträgen wird der Ausbau des Ennertbades angeregt, angesprochen wird auch der Bau einer Sauna. Zwei Beiträge fordern den Erhalt des Panorambades Rüngsdorf.
3. Beiträge zum Verfahren im Allgemeinen
Hier gibt es Anregungen und Kritik zum Verfahren. Neben Anregungen, wie man mit dem Bäderkonzept insgesamt verfahren sollte, wird auch auf frühere Nutzungskonzepte verwiesen.
In 10 Beiträgen wird das Verfahren kritisiert. Meist als zu kostspielig oder gänzlich überflüssig, da es in der Vergangenheit bereits mehrfach Bürgerbeteiligungsverfahren zum Bäderkonzept gegeben habe. In neun Beiträgen werden konkrete Verfahrenswünsche geäußert bzw. ein bereits erstelltes Nutzungskonzept angesprochen. 39 Beiträge sind als Meinungsäußerung zu werten, die überwiegend keinen Bezug zum Bäderkonzept haben.