Doppel-Klimaforum fand im Juni 2022 statt
"Klimaneutral wohnen und mobil sein – wie schaffen wir das?" - Das wollte das Team von Bonn4Future gemeinsam mit 100 zufällig ausgewählten Bürger:innen und rund 50 Vertreter:innen von Bonner Organisationen, Unternehmen und Verwaltung herausfinden. Am 10. Und Juni fanden in der Brotfabrik in Bonn-Beuel parallel die Klimaforen 2 und 3 statt.
Klimaforum 2: Klimaneutral wohnen - wie schaffen wir das?
Mit dieser Frage hat sich eine Hälfte des Doppel-Klimaforums beschäftigt. Die Teilnehmenden haben Empfehlungen für alle erarbeitet und entwickelten 15 Projektideen, die zeigen, wie wir das Wohnen, die Energie- und Wärmeversorgung in Bonn besser organisieren, damit alle Bonner:innen gut wohnen können.
Die Empfehlungen der Bonner:innen lassen sich sechs Handlungsfeldern zuordnen. Sie machen Politik und Verwaltung Mut, das zu tun, was notwendig ist, damit wir alle gut und klimaneutral leben können. Sie wünschen sich aber auch viel mehr Wissen und Unterstützung für das, was auf sie zukommt. Und zwar nicht nur von der Stadt Bonn, sondern auch von der Wirtschaft und den Medien.
- Herausforderungen verständlich machen und gemeinsame Lösungswege zeigen
Viele Empfehlungen drehen sich um eine gute Kommunikation, die deutlich macht, was los ist und was zu tun ist. Es muss klar sein, was die Stadt Bonn vorhat und wie Bürger:innen mitmachen können. Die Transformation sollte sichtbar und erlebbar werden – am besten durch gute Beispiele und Leuchtturmprojekte. Diese Empfehlung gilt auch für die Medien und die Kulturschaffenden.
- Strategische Weichen stellen
Die Teilnehmenden empfehlen der Stadt Bonn mehr Mut, unangenehme Entscheidungen zu treffen, denn die schweigende Mehrheit sei dafür. Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel Vorgaben für das Dämmen mit nachhaltigen Rohstoffen, die Verpflichtung für Hausbesitzer:innen, einen Energiecheck zu machen oder die Förderung von Gemeinschafts-Wohnprojekten.
- Gesellschaftliche Akteur:innen gewinnen
Zu den wichtigen Akteur:innen gehört natürlich die Wirtschaft. Besonders das Handwerk soll gestärkt werden. Einbezogen werden sollen aber auch Designer:innen und Architekt:innen, die gute Lösungen für das Wohnen auf weniger Fläche entwickeln.
- Zusammenarbeit und Mitmachen ermöglichen
Die Teilnehmenden wünschen sich mehr Unterstützung von der Stadt bei der Energie- und Wärmewende. Sie empfehlen mehr Beteiligung und mehr Präsenz in den Stadtvierteln – zum Beispiel durch Koordinator:innen vor Ort, Begegnungsräume für Bürger:innen, runde Tische und Verfahren wie Bonn4Future in allen Stadtteilen. Von der Wirtschaft wünschen sich die Teilnehmenden unter anderem DIY-Pakete, die Dämmen in Eigenleistung ermöglichen.
- Konkrete strukturelle Rahmenbedingungen schaffen
Um die Wärme- und Energiewende in Gang zu bringen, braucht es zum Beispiel eine Karte, die zeigt, wo die Stadtwerke Fernwärme planen, aber auch die Einrichtung von dezentralen Wärmenetzen. Sie empfehlen barrierearme Online-Plattformen, auf denen leer stehende Gebäude, Gemeinschafts- oder Mitwohnprojekte gemeldet werden können.
- Bürger:innen Mut machen, selbst aktiv zu werden
Allen Bonner:innen empfehlen die Teilnehmenden, mehr in Quartieren zu denken und sich Verbündete zu suchen. Denn gemeinsam wird es einfacher und günstiger, zu sanieren oder die Energieversorgung umzustellen. Sie werben für die Bereitschaft, die eigene Komfortzone zu verlassen. Das heißt, die persönliche Wohnfläche zu verkleinern und mehr Gemeinschaftsflächen zu schaffen.
Kurzclip zum Klimaforum Wohnen
Alle weiteren Informationen, Fotos und Videos zum Klimaforum 2 finden Sie hier
Klimaforum 3: Klimaneutral mobil sein – wie schaffen wir das?
Die andere Hälfte der Teilnehmenden des Doppel-Klimaforums hat sich mit dieser Frage beschäftigt. Die Teilnehmenden haben Empfehlungen für alle erarbeitet und sie entwickelten 17 Projektideen, damit wir künftig besser und klimaneutral in Bonn unterwegs sein können.
Die Empfehlungen der Bonner:innen lassen sich sechs Handlungsfeldern zuordnen. Sie machen Politik und Verwaltung Mut, das zu tun, was notwendig ist, damit wir alle gut und klimaneutral leben können. Sie wünschen sich aber auch viel mehr Wissen und Unterstützung für das, was auf sie zukommt. Und zwar nicht nur von der Stadt Bonn, sondern auch von der Wirtschaft und den Medien.
Herausforderungen verständlich machen und gemeinsame Lösungswege zeigen
Die Teilnehmenden wünschen sich mehr Informationen über Ziele, Maßnahmen und Angebote der Stadt Bonn. Die Kommunikation von Stadt und Medien soll faktenbasiert sein und mehr auf Lösungen ausgerichtet werden.
- Strategische Weichen stellen
Bund und Länder sollten die finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, um den Städten größere Handlungsspielräume zu geben. Von der Stadt wünschen sich die Teilnehmenden ein Gesamtkonzept mit Zielen und Meilensteinen.
- Gesellschaftliche Akteur:innen gewinnen
Immer wieder taucht im Forum die Empfehlung auf, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen: Verwaltung und Politik, Mobilitätsanbieterinnen und große Arbeitgeber:innen – aber auch Bürger:innen, die sich engagieren wollen.
- Zusammenarbeit und Mitmachen ermöglichen
Die Teilnehmenden empfehlen ihren Mitbürger:innen: Engagiert euch! Dafür braucht es aber Strukturen und Angebote – zum Beispiel eine fortlaufende, unbürokratische Bürgerbeteiligung und eine bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten.
- Konkrete strukturelle Rahmenbedingungen schaffen
Natürlich gibt es auch Empfehlungen zur ganz konkreten Umgestaltung des öffentlichen Raumes und zum Ausbau von Mobilitäts-Angeboten: Straßenraum gerechter verteilen, Stadtteile autofrei machen, bessere Fuß-/Radwege, höhere Parkgebühren, Mobilitätsberatung, günstige Tickets im ÖPNV und angebotsübergreifende Apps.
- Bürger:innen Mut machen, selbst aktiv zu werden
Uns allen empfehlen die Teilnehmenden, unser Mobilitätsverhalten zu reflektieren, offener gegenüber ungewohnten Verkehrsmitteln zu sein und Vorbild für andere zu werden.
Kurzclip zum Klimaforum Mobilität:
Alle weiteren Informationen, Fotos und Videos zum Klimaforum 3 finden Sie hier