Beteiligung 2022: Aktueller Stand der Planung

Schritt für Schritt zur Seilbahn: Um eine Seilbahn zu planen und zu bauen sind mehrere Schritte notwendig. In der Wahrnehmung vieler Menschen beginnt ein Bauprojekt erst, wenn die Bagger rollen. Von der Idee bis die ersten Gondeln hoch auf den Venusberg schweben, vergehen jedoch ein paar Jahre. Denn ein solches Großprojekt durchläuft viele Planungsphasen:

Von der Idee zur Seilbahn: der Planungsprozess

Vorüberlegungen

2012

 

Der Verkehrsentwicklungsplan 2020 enthält den Vorschlag zum Bau einer Seilbahn auf den Venusberg.

2016 ‒  2017

Eine Machbarkeitsstudie stellt fest, dass die Seilbahn technisch möglich ist. Die Bürger*innen konnten sich in vier Bürgerdialogen einbringen.

8.11.2021          

Die Standardisierte Bewertung ergibt vorläufig: Die Seilbahn ist gesamtwirtschaftlich sinnvoll.

Politische

Entscheidungen

9.12.2021

Der Stadtrat beschließt die Anmeldung der Seilbahn für den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes. Der Regionalrat stimmt dem später zu.

9.3.2022

Der Verkehrsausschuss des Landtags beschließt, die Seilbahn in den Bedarfsplan und den darauf aufbauenden ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan aufzunehmen.

2. Halbjahr 2022

Der Stadtrat beschließt über das weitere Vorgehen.

Weitere Planung

 

Die Planung wird weiter konkretisiert. Die Stadt beauftragt Vorgutachten zu Klima, Naturschutz und anderen Fragen.

Auf der Basis der konkretisierten Planung und Vorgutachten schreibt die Stadt die Realisierung der Seilbahn öffentlich aus. Nach erneutem Stadtratsbeschluss wird der ausgewählte Seilbahn-Anbieter beauftragt.

Auf Basis der Detailplanung, zusammen mit dem Anbieter,

findet ein Planfeststellungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung statt.

Realisierung

 

Nach dem Planfeststellungsbeschluss wird die Standardisierte Bewertung abgeschlossen, d.h. das Nutzen-Kosten-Verhältnis wird noch einmal geprüft.

Der Stadtrat beschließt die Beantragung von Fördermitteln und den Bau der Seilbahn.

Wenn die Fördermittel bewilligt sind, wird die Seilbahn gebaut und in Betrieb genommen.

 

Fördermittel und politische Gremien

Der Rat der Stadt Bonn hat im Dezember 2021 beschlossen, die Seilbahn in die nächste Runde zu schicken: Das Projekt soll in den ÖPNV-Bedarfsplan (Öffentlicher Personennahverkehr) und den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan des Landes NRW aufgenommen werden, damit die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt dafür Fördermittel beantragen kann. Regionalrat und NRW-Verkehrsausschuss haben die Aufnahme inzwischen beschlossen. Die Stadt kann daher nach dem Planfeststellungsverfahren hohe Fördermittel für die Seilbahn beantragen. 

Blick in die Zukunft: So geht es weiter mit Projekt Seilbahn

Was passiert in den kommenden Jahren? Wann ist frühestens mit einer Fertigstellung der Seilbahn zu rechnen? Der Rat der Stadt Bonn hat im Winter 2021 auch beschlossen: Die Bonner Bevölkerung soll weiter stetig und umfassend über dieses Projekt informiert und zum Dialog eingeladen werden. Ein Kommunikations- und Beteiligungskonzept ist derzeit in der Umsetzung. 

Darüber hinaus hat der Rat die Verwaltung beauftragt, die Planung der Seilbahn auf der rechten Rheinseite noch einmal zu untersuchen: Das Potential und die Machbarkeit zur Anbindung der Seilbahn vom Schießbergweg aus über den U-Bahnhof Ramersdorf hinauf auf den Ennert wird noch einmal mit einer Potenzialanalyse unter die Lupe genommen.

Vertiefte Planung mit Seilbahn-Hersteller

Der Bonner Rat muss im Frühjahr und Sommer 2022 erneut grünes Licht geben für einzelne Schritte in der vertieften Planung. Dann erst kann die Stadt einen Seilbahnhersteller suchen und beauftragen. Jeder Hersteller bietet einen spezifischen Seilbahn-Typ an, auf den die Detailplanung eingehen muss. Stehen also Hersteller und Seilbahntyp fest, folgen alle Untersuchungen und Planungen, die für ein Planfeststellungsverfahren nötig sind. 

Genehmigt die Bezirksregierung Köln mit einem sogenannten Planfeststellungsbeschluss das Projekt, gibt also das Baurecht, dann wird noch einmal das Ergebnis der Standardisierten Bewertung überprüft und aktualisiert. Damit kann die Stadt einen Förderantrag beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) einreichen und Fördermittel können fließen.

Frühestens 2028: Bonn hat eine Seilbahn

Gibt es nach dem Planfeststellungsbeschluss eine Zusage zur Förderung, startet erst der eigentliche Bau der Seilbahn. Da die meisten Bestandteile einer Seilbahn im Werk vorgefertigt sind, ist von einer relativ kurzen Bauzeit von rund 1,5 Jahren auszugehen. Bei reibungslosem Verlauf der Planungs- und Bauprozesse könnte die Seilbahn frühestens 2028 in Betrieb gehen.

Während des gesamten Prozesses wird die Stadt die Bonnerinnen und Bonner über den Fortschritt informieren und beteiligen.