Wirtschaft, Arbeitswelt und Internationales

Platz 2: Schluss mit Bundesstadt-Romantik

Bonn braucht eine neue Identität! Die Hauptstadtzeiten sind lange vorbei und verkörpern für junge Leute und Dazugezogene keine Zukunft. Bonn braucht jetzt Alternativen.

Beschreibung: Was soll die Stadt Bonn tun? Realitäts-Check: „Finanzierbarkeit“

1. Die Verhandlungen vom Bonn-Berlin-Gesetz stehen an. Bonn muss rechtzeitig neue Weichen stellen. Wir verzichten lieber auf 6 halbe Ministerien und behalten eines ganz (MBZ wegen Nähe der UN und NGOs z.B.). Ausgleichgelder des Bundes hierfür sind in den Schuldenabbau zu stecken. Die Immobilien/Grundstücke dem Wohnungsbau zuführen.
2. Die Wissenschaftsstadt Bonn als Standortstärke weiter ausbauen. (z.B. Vernetzung der Forschung mit Wirtschaft, transnationale Forschung) Dies stützt auch Bonn als Konferenzstandort, das ist auch ein Erfolgsfaktor. Unsere Stärken müssen wir ausbauen.
3. Wir fokussieren auf Zukunftsbranchen (IT, Dienstleister, Finanzen, Stiftungen, freie Energien).
Dazu sind Entwicklungsräume zu schaffen. Förderungsmaßnahmen sind zu evaluieren und
transparent zu machen. Die Stadtverwaltung muss hierzu einen Maßnahmenplan und
Haushalt für die Bürger nachvollziehbar machen.

Weitere Konkretisierung (Instrumente, Partner, Adressaten,...)
Zusammenarbeit mit Universität, LAESAR, Fachhochschulen, Unternehmen, Medien

Der Bürgervorschlag erhielt von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Ausschusses 13 Punkte

Kommentare

Ich teile die Zielsetzung im Grundsatz. Was wir uns in Deutschland nicht ausgesucht hatten, nämlich seit 1949, nicht erst seit 1991, zwei politische Zentren zu haben (Berlin erhielt von Beginn an ein Vielfaches an finanzieller Unterstützung als Bonn), hat uns aber doch genützt - bis 1991 und danach. Es war keine historisch geplante, aber es war eine intelligente Lösung, von der das Land profitiert hat. Das kann im Grundsatz so bleiben. Um dies abzusichern sollte es in Art. 22 des Grundgesetzes zukünftig sinngemäß heißen: "Die Repräsentation des Gesamtstaates in der Hauptstadt Berlin und in der Bundestadt Bonn ist Aufgabe des Bundes. Beiden Städten wird ermöglicht, diese Rolle auszufüllen." Auf dieser Grundlage können mit Berlin und mit Bonn neue Verträge geschlossen werden.
Bonn wird mit seinen besonderen Kompetenzen dabei auch zukünftig als Bundesstadt ein guter Dienstleister für die Bundesrepublik Deutschland in der Verwaltung sein, z.B. durch die rund 70 Institutionen, Organisationen und Behörden die der Bund hier unterhält oder fördert. Die Teilbereiche in den Ministerien, die für die in Bonn besonders unterstützten Zukunftsbereiche, wie z.B. "Vereinte Nationen", "Wissenschaft" und "Entwicklungspolitik", erforderlich sind, um sinnvolle Vernetzungen zu erhalten, können aus den Ministerien herausgelöst und in neuen Bundesministerialämtern angesiedelt werden. Bei konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten (Region, NRW, Rheinland-Pfalz, Bund) ergäben sich auf dieser Grundlage keine negativen Effekte für den Arbeitsmarkt in der Region.

Den wenigsten Bonnern ist wirklich bewusst wieviel an der Wirtschaftsstruktur Bundesstadt hängt. Das "zweite politische Zentrum" muß also mit seine Schwerpunkten klarer dargestellt werden und die inzwischen auch vorhandenen Verbindungen zwischen lokaler Wirtschaft, lokaler Wissenschaft und diesen öffentlichen Einrichtungen (Tripel Helix) für die weitere wirtschaftliche Positionierung genutzt werden. Also nicht rückwärtsgewandt auf unverdienten Lorbeeren ausruhen sondern die bestehenden Potentiale nutzen und in den Gesprächen mit Bund und Land auf diese gut funktionierenden Strukturen hinweisen und weiter stärken.