Lebenswerte Innenstadt gewünscht

Als Bewohner der Weststadt derzeit noch mit Kfz ohne eigenem Stellplatz oder Garage bin ich von den Plänen den neuen Parkraumkonzepts unmittelbar betroffen.

Öffentlicher Raum sollte nicht kostengünstig für jeden zum Parken von Kfz zur Verfügung stehen. Im Gegenteil: Anwohner haben ein Anrecht auf eine lebenswerte, grüne, ruhige, sichere Wohnumgebung mit möglichst wenig Autoverkehr. Eine wirklich lebenswerte Innenstadt kann durch sinnvolle Planung nur ohne Autoverkehr funktionieren. Dazu sollten Anwohner angeregt werden, möglichst auf private Kfz zu verzichten und auf alternative Angebote (Öffis, Sharing etc) zu wechseln. Wer sich den privaten Luxus eines eigenen Fahrzeugs leisten möchte, sollte auch für die Unterbringung desselben verantwortlich sein.

Deshalb befürworte ich eine Verteuerung der Anwohnerparkausweise und eine "Verbannung" jeglicher Fremdparker aus dem Quartier. Es stehen ausreichend Parkflächen (z. B. in Parkhäusern) für Einpendler zur Verfügung. Jedoch sollten auch die vorhandenen Bewohnerparkplätze reduziert werden. Die Straßen sollten den Menschen gehören, nicht den Autos.

Carsharingangeboten sollte das Parken erleichtert werden. Ebenso sollten mehr öffentliche (sichere!) Fahrradstationen und E-Scooter Stationen bereitgestellt werden. Düsseldorf geht mit den Mobilitätsstationen einen guten Weg.

Ich halte die vorgelegten Pläne soweit für gut und richtig, allerdings in der Umsetzung zu langsam und auf einen zu kleinen Bereich in Bonn beschränkt.
Zusätzlich würde ich mir eine konsequentere Umsetzung wünschen: In "meiner" Straße gibt es ca. 70% Bewohnerparkplätze. Diese sind tagsüber zu großen Teilen von Kfz ohne Bewohnerausweis belegt. Kontrollen finden viel zu selten statt, und die Gebühr für das falsche Parken ist viel zu gering, um einen wirklichen Effekt zu erzielen.

Kommentare

Die Forderung, dass alle Innenstadtbewohner ohne eigenes Auto auskommen sollen, finde ich zu einseitig. Ein Bewohnen der Innenstadt sollte auch in Zukunft nicht nur Menschen vorbehalten sein, deren private Lebenssituation es ermöglicht, ohne eigenes Fahrzeug auszukommen. Auch Innenstadtbewohner haben, ggf. pflegebedürftige, Angehörige oder Arbeitsplätze in mit ÖPNV schlecht erreichbaren Gegenden oder arbeiten zu Zeiten (Nachtschichten), in denen der Weg mit dem ÖPNV beschwerlich ist.