Ergebnisse der 1. Stakeholder-Werkstatt

Im Rahmen der Erarbeitung des Bonner Freiraumplans wurden am 6. und 7. Dezember 2022 zwei Werkstätten mit Interessensvertreter*innen, sogenannten Stakeholdern, durchgeführt.
In den Werkstätten wurde intensiv über die Herausforderungen der Bonner Freiraumentwicklung diskutiert sowie in Arbeitsgruppen die ersten Ansätze eines Räumlichen Leitbildes zur Freiraumentwicklung konkretisiert. Die Arbeitsgruppen hatten dabei unterschiedliche Schwerpunkte:

  • am 6.11.22 wurden die Themen Starke Landschaften und Feine Netze
  • und am 7.11.22 das Thema der Grünen Viertel – Klimaanpassung und Schwammstadt bearbeitet.

Nachfolgend werden die Erkenntnisse und Anregungen aus beiden Veranstaltungen nach den jeweiligen Themenrunden zusammengefasst und gemeinsam dokumentiert.
Das angewandte Beteiligungsformat wird am 2. und 3. Februar 2023 mit denselben Vertreter*innen und aufbauend auf die bereits erfolgte Diskussion fortgesetzt.

Ablauf der Werkstatt

  • Begrüßung und Einführung: Zielsetzung Bonner Freiraumplan (Amt für Umwelt und Stadtgrün)
  • Einführung in den Arbeitsstand des Freiraumplans (bgmr Landschaftsarchitekten) mit anschließender Diskussionsrunde (Trends und Herausforderungen)
  • Einführung in das räumliche Leitbild (bgmr Landschaftsarchitekten) mit anschließenden Arbeitsgruppen zur Weiterentwicklung des Leitbilds

Trends und Herausforderungen 

  • Interdisziplinäres Arbeiten stärken; Freiraum und Stadt(wachstum) zusammen planen
  • Wie entwickelt sich die Stadt weiter? Wo und wie wächst sie? Wie viele Büroflächen werden noch benötigt?
  • Energieversorgung und -wende als große Herausforderung ergänzen; Wo sind zukünftig die Standorte für erneuerbare Energien?
  • Lärmbelastung durch verkehrliche Infrastruktur für Mensch und Natur
  • Naturerleben und Naturschutz: Konfliktlösungen suchen
  • Hoher Anteil an Einfamilienhäusern und privaten Freiflächen; geringe Handhabe bei privaten Flächen – braucht Kooperation und Anreize

Räumliches Leitbild 

  • Das Räumliche Leitbild soll ein starkes Bild schaffen. Vorschlag: Landschaftsrad mit Blau-grünen Speichen zum Rhein.
  • Begrifflichkeiten weiterentwickeln – klare Kommunikation

Hitzevorsorge:

  • Durch die besondere geografische Lage Bonns kommt es zu sehr hohen Hitzebelastungen.
  • Die starke Landschaft muss als Klimaanlage der Stadt erhalten bleiben, zeitgleich muss ein „Querlüften“ in die Stadt gesichert und hergestellt werden, um den kühlenden Effekt in die Siedlungsbereiche zu bringen.
  • Schwammstadtprinzip zur Kühlung innerhalb der Stadt.
  • Schwammlandschaft zur nachhaltigen Regulierung des gesamtstädtischen Wasserhaushaltes.
  • Gebäudebegrünung vorschreiben und im Bestand fördern, städtische Objekte als Pilotprojekte aktvieren. Unter Berücksichtigung Photovoltaikanlagen.
  • Gewerbegebiete sollten als stark hitzebelastete Flächen im Rahmen der Grünen Viertel mitbetrachtet werden.

Kompensation, Versiegelung und Ausgleich:

  •  Versiegelung reduzieren, aktive Entsiegelung von Flächen
  • Kompensation von Flächeneingriffen für Natur und Menschen

Naturschutz

  • Kluge Besucherlenkung am Rande und in Schutzgebieten
  • Verbote in Schutzgebieten lockern; Naturschutz modern denken

Grün in der Stadt

  • Intelligente Multicodierung vorhandener (Frei-)Flächen – nicht alles überall möglich
  • Naturräume in der Stadt schaffen, Kinder brauchen „Wildnis“
  • Grünflächen immer wieder neudenken und sich an wechselnde Herausforderungen anpassen, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels.
  • Förderung des Bestandes, auch im Privaten

Akzeptanz und Unterstützung

  • Verständnis für Umweltthemen in Bevölkerung erhöhen
  • Entwicklung einer Coperate Identity – Identität Umweltbildung
  • Kreativität der Stadt nutzen (Humane Ressourcen), Initiativen unterstützen