Bebauungsplan Nr. 6122-1 „Grootestraße/ Lenaustraße"

Das rund 4,5 ha umfassende Plangebiet liegt im Stadtbezirk Bonn, Ortsteil Dransdorf, zwischen der Grootestraße im Norden, der Lenaustraße im Osten, der Mörikestraße im Süden und der Kleingartenanlage entlang der Kleingartenstraße im Westen (Flurstücke 983, 1045, 1046, 1139, 1140, 1414).

Zielsetzung

Wesentliches Ziel des Bebauungsplanes ist die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Realisierung eines attraktiven und weitestgehend autofreien Wohnquartiers. Geschaffen werden soll ein neues sozial gemischtes Wohnquartier mit Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern, die sich innerhalb des Quartiers an jeweils 3 Nachbarschaftshöfen anordnen. 

Die bauliche Entwicklung wird mit einem Vorhabenbezogenen Bebauungsplan durch die LANGEN MassivHaus GmbH & Co. KG angestrebt. Das derzeitig bestehende Planungsrecht aus den 1980er Jahren erfüllt nicht die heutigen Anforderungen einer mehrfachen Entwicklung mit maßvoll urban verdichteten Baustrukturen, qualitativ und quantitativ wertigen Grünstrukturen, nachhaltigen Mobilitätsformen und nicht zuletzt auch einer durchmischten Sozialstruktur. Daher soll ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. 

Plankonzept und zeichnerische Darstellung

Aufgrund der guten Lagequalität am Ortsrand von Dransdorf und des im Bonner Stadtgebiet bestehenden dringenden Wohnraumbedarfs soll im Plangebiet eine wohnbauliche Entwicklung umgesetzt werden. Diese soll sowohl in den Wohntypologien, als auch bei der Mischung aus freifinanziertem und öffentlich gefördertem Wohnungsbau unterschiedlichste Zielgruppen ansprechen. Im Plangebiet wird ein Mix aus Mehrfamilienhäusern unterschiedlicher Größe und Reihenhäusern, jeweils im Miet- und Eigentumswohnungsbau vorgesehen. Insgesamt entstehen im Plangebiet 299 Wohneinheiten, davon 258 im Geschosswohnungsbau (ca. 80% der gesamten Bruttogrundfläche Wohnen) und 41 Wohneinheiten in Reihenhäusern (ca. 20% der Bruttogrundfläche Wohnen). Unterschiedlichste Wohnungsgrößen sowie die Möglichkeit zur Realisierung besonderer Wohnformen (z.B. Seniorenwohnen) sollen das Angebot komplettieren.

Die geplante Baustruktur in Form von drei Nachbarschaftshöfen mit vielfältigen Wohnungstypologien soll Adressbildung und Identität fördern, Gemeinschaft sichern und zu einer sozialen Mischung beitragen. Alle vorgesehenen Wohngebäude ordnen sich einem der Nachbarschaftshöfe zu, die größtenteils autofrei gestaltet werden und so eine hohe Aufenthaltsqualität, aber auch eine ökologische Wertigkeit erfahren sollen. Der ruhende Verkehr der Bewohnerschaft wird gänzlich in den beiden vorgesehenen Quartiersgaragen an den Eingängen Grootestraße und Lenaustraße abgebildet, sodass das Quartier selbst weitestgehend vom motorisierten Individualverkehr (MIV) freigehalten wird. Auf Tiefgaragen wird gänzlich verzichtet. Lediglich an der neuen Quartierszufahrt der Lenaustraße auf Höhe der KiTa werden einzelne Stellplätze im öffentlichen Raum vorgesehen.

Gemäß politischem Beschluss werden mind. 70% der wohnbaulichen Bruttogrundfläche im Plangebiet in Form von Mehrfamilienhäusern vorgesehen.

Am Quartierseingang an der Lenaustraße wird eine neue 4-zügige Kindertagesstätte (KiTa) mit Außenspielbereich vorgesehen. Die östlich derzeitig bereits bestehende Kita erhält die planungsrechtliche Sicherung für einen vergrößerten Ersatzneubau mit 6 Gruppen auf dem bisherigen Grundstück. Eine mehrgeschossige Überbaubarkeit mit Wohnnutzungen wird für eine effiziente Flächennutzung in beiden Fällen geprüft.

Zur Schaffung von dringend benötigtem bezahlbarem Wohnraum sollen insgesamt 50 % der gesamten Bruttogrundfläche Wohnen im öffentlich geförderten Wohnungsbau entstehen. Der öffentlich geförderte Wohnungsbau soll hauptsächlich in Mehrfamilienhäusern, untergeordnet aber auch in den Reihenhäusern nachgewiesen werden, um vielfältige Zielgruppen anzusprechen. Dabei sollen die Häuser und Hausgruppen mit öffentlich gefördertem und freifinanziertem Wohnungsbau in jeder der drei Nachbarschaften durchmischt werden.

Das Wohnumfeld des Plangebietes wird von einer heterogenen Gebäudelandschaft von VI bis VIII geschossigen Großwohnungsbauten an der Lenaustraße, über die II-III geschossigen, südlich angrenzenden Mehrfamilienhäuser, bis zu I-II geschossigen Einfamilienhäusern geprägt.

Der vorliegende städtebauliche Entwurf für das Plangebiet vermittelt hier mit einer ebenfalls wechselnden Geschossigkeit von III bis V geschossigen Mehrfamilienhäusern und II-geschossigen Reihenhäusern (jeweils mit Staffelgeschossen) die sich in allen Ausprägungen in jeder Nachbarschaft vorfinden lassen. Zum angrenzenden Landschaftsraum im Westen und Süden bildet die Bebauung jedoch klare Kanten aus, die eine dauerhafte Grenze zwischen freier Landschaft und bebautem Raum definieren sollen.

Planungsunterlagen: