Bebauungsplanentwurf Nr. 6422-2 „Innovationsdreieck“
Im Bereich des rund 15,5 ha großen gewerblich genutzten Gebietes in der Bonner Weststadt zwischen Immenburgstraße, Am Dickobskreuz und den DB-Schienentrassen Köln-Koblenz– dem so genannten „Innovationsdreieck“ – sollen im Rahmen einer Gesamtentwicklung bestehende Liegenschaften, Nutzungen und baulichen Anlagen flächeneffizient optimiert und ein städtebaulicher Aufwertungsprozess begonnen werden.
Die QBW Quartier West GmbH (QBW, in Gründung), eine Projektgesellschaft der Stadtwerke Bonn GmbH als Mehrheitsgesellschafterin und der Bauprojekt ehem. Güterbahnhof Bonn GmbH Co. KG, hat mit Schreiben vom 16.03.2021, für einen Teilbereich dieses Innovationsdreiecks den Antrag auf Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens gestellt.
Die QBW beabsichtigt die Entwicklung eines innovativen Quartiers mit Büronutzungen, gewerblichen Nutzungen sowie der Veranstaltungshalle „Westwerk“ im Bereich des ehemaligen Schlachthofgeländes und heutiger Stellplatzflächen. Ziel der Planung ist die Entwicklung und Aufwertung des seit Jahren vernachlässigten Bereichs als Teil der Gesamtentwicklung „Innovationsdreieck“. Die beabsichtigte städtebauliche Gesamtkonzeption beinhaltet zum einen die Verlegung der Straßenprostitution von der Immenburgstraße in das geplante Verrichtungsgelände im nördlichen Teil der Straße Am Dickobskreuz. Zum anderen sollen die Betriebsanlagen der Fa. Remondis verlagert und optimiert werden und ein Neubau der Papiersortieranlage der RSAG/REK erfolgen.
Ziele und Zwecke
Für die vorgenannten Maßnahmen besteht eine bauplanungsrechtliche Zulässigkeit nach § 34 BauGB. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 6422-2 ist insofern kleiner als der Rahmenplan für die Gesamtmaßnahme „Innovationsdreieck“. Der Bebauungsplan dient insbesondere der Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung von Gewerbeflächen (u.a. Büro, Verwaltung, Wissenschaft und Forschung, Hotel) die den Wirtschaftsstandort Bonn stärken sollen. Durch die geplante Realisierung der Multifunktionshalle „Westwerk“ soll die Bonner Kulturszene bereichert und das gesamtstädtische Angebot dringend benötigter Veranstaltungsorte verbessert werden. Zudem ist die Schaffung von Planungsrecht für die Ringstraße als Erschließung des Plangebietes, u.a. für ein Mobilitätsparkhaus und für ein Mobilitätshub erforderlich. Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegen außerdem die Standorte für den Neubau des Wertstoffhofes von bonnorange und eines Bauhofes für das Tiefbauamt.
Die Achse der Immenburgstraße soll in diesem Zusammenhang entsprechend dem Leitmotiv des Masterplans Bonn zur „Innovationsachse“ der Bonner Promenaden (Rheinpromenade, Poppelsdorfer Allee, Nußallee) entwickelt werden. Die neu geplante Anbindung an den Haltepunkt Bonn West (Brücke für Fußgänger und Radverkehr über die Gleisanlagen) soll eine komfortable Verbindung zur Nordstadt schaffen, ist allerdings Teil eines gesonderten Planfeststellungsverfahrens und wird im Bebauungsplan nachrichtlich übernommen. Im Hinblick auf die Erreichbarkeit der geplanten Nutzungen, kommt der neuen Brücke wesentliche Bedeutung als Teil des Mobilitätskonzeptes zu. Nach dem Leitbild der mehrfachen Innenentwicklung soll die Erhöhung der Nutzungsdichte einhergehen mit Maßnahmen zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und mit einer Qualifizierung der Freiraum- und Gebäudegestaltung, die den Belangen der Klimaanpassung und -resilienz sowie einer nachhaltigen Freiflächenentwicklung unter Berücksichtigung eines sensiblen Umgangs mit Wasser und Stadtnatur Rechnung trägt. Als vierte Dimension der mehrfachen Innenentwicklung soll die Klimaneutralität des Quartiers als Planungsziel adressiert werden. Dazu ist ein Energiekonzept für das Gesamtareal zu erstellen. Die Umsetzung dieser und weiterer Maßgaben zur mehrfachen Innenentwicklung im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Baugrund soll im weiteren Verfahren – soweit möglich - sichergestellt werden. Um eine geordnete Entwicklung und Steuerung zu erreichen, ist die Aufstellung eines Bebauungsplans notwendig.
Download: Details Ziele und Zwecke